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Warnstreiks in Bayern: Notversorgung in Kliniken, Pflegeheimen und Kitas

Warnstreik

Streiks bis Freitag in Bayern: Mehr Lohn für Frauen gefordert

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    Am Donnerstag und Freitag wird bundesweit gestreikt. Diesmal sind Einrichtungen von Pflege, Kliniken und auch Kitas betroffen.
    Am Donnerstag und Freitag wird bundesweit gestreikt. Diesmal sind Einrichtungen von Pflege, Kliniken und auch Kitas betroffen. Foto: Lars Klemmer, dpa (Archivbild)

    Um in den Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes weiter Druck auszuüben, wird am Donnerstag und Freitag erneut bundesweit gestreikt. Betroffen sind diesmal unter anderem Kliniken, Pflegeheime und Kitas. Laut Verdi beginnt der Warnstreik mit der Frühschicht am Donnerstag und geht bis zum Ende der Nachtschicht am Samstagmorgen um 6 Uhr.

    Am Donnerstag sollen vor allem Kliniken, Pflegeheime und Rettungsdienste vom Streik betroffen sein. Bayernweit betreiben Kommunen rund 200 Kliniken, bei rund 30 Kliniken weisen Plakate auf den Streik hin, berichtet der Bayerische Rundfunk. Wie viele Beschäftigte sich beteiligen, ist jedoch noch offen. Verdi habe aber mit den Krankenhäusern und Pflegeheimen sogenannte Notdienstvereinbarungen getroffen, sodass die Versorgung von Notfallen gesichert ist.

    Welche Kliniken vom Warnstreik am 6. und 7. März betroffen sind

    Nach Angaben des Bayerischen Rundfunks, sind folgende Kliniken und Einrichtungen vom Warnstreik am 6. und 7. März betroffen. Teils sind auch nur Orte, jedoch nicht explizit die Einrichtung, bekannt.

    • Klinikum Nürnberg
    • Klinikum Fürth
    • NürnbergStift
    • Klinikum Bayreuth
    • Klinikum Ingolstadt
    • Klinik Südostbayern
    • InnKlinikum Altötting
    • Krankenhaus Agatharied
    • München Klinik
    • Amper Klinikum Dachau
    • Klinik Memmingen
    • Donau-Ries-Kliniken
    • Seniorenheime in Nördlingen
    • Lebenshilfe Donau Ries
    • Augsburg
    • Bayreuth
    • Ingolstadt (am Freitag)
    • Klinik Kitzinger Land
    • Klinik Aschaffenburg Alzenau
    • KlinikuBamberg
    • Sana Klinikum Coburg
    • Klinikum Forchheim-Fränkische Schweiz

    Bei Streiks am Freitag, 7. März, besonders betroffen: Bereiche mit hohem Frauenanteil

    Die Warnstreiks im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes treffen am Freitag besonders Bereiche mit hohem Frauenanteil. Konkret geht es um Einrichtungen der sozialen Arbeit und Erziehung sowie Pflege und Gesundheit, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt. Unter anderem zielen die Aktionen auf Kindertagesstätten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Auch städtische Kitas in Augsburg werden betroffen sein. Aber auch andere Bereiche des öffentlichen Dienstes von der Autobahnmeisterei bis zur Wasserwirtschaft. 

    „Insbesondere die sozialen Berufe werden weit überwiegend von Frauen ausgeübt“, sagte die Landesleiterin von Verdi Bayern, Luise Klemens. „Ohne sie wäre unsere Gesellschaft nicht handlungsfähig. Mit ihrem Streik fordern sie mehr Lohngerechtigkeit sowie bessere Arbeitsbedingungen.“

    Beschäftigte in der Pflege legen am Donnerstag und Freitag teils ihre Arbeit nieder.
    Beschäftigte in der Pflege legen am Donnerstag und Freitag teils ihre Arbeit nieder. Foto: Axel Heimken, dpa (Archivbild)

    Hohe Verantwortung und schlechte Bezahlung in Pflege, Kitas und Sozialarbeit

    Im öffentlichen Dienst arbeiten in der Pflege, in Kitas und in der Sozialarbeit laut Verdi mehrheitlich Frauen. Die Beschäftigten trügen hohe Verantwortung, seien aber oft durch die schlechten Bedingungen großen emotionalen Belastungen ausgesetzt. „Für uns ist eine angemessene Bezahlung für typisch weibliche Berufe eine zentrale Forderung. Doch wir fordern auch strukturelle Änderungen, die faire und gesunde Arbeitsbedingungen ermöglichen“, sagt der Verdi-Fachbereichsleiter für das Gesundheitswesen in Bayern, Robert Hinke.

    Diese Forderungen will Verdi durchsetzen

    Verdi will mit den Aktionen in den bundesweiten Verhandlungen für einen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst Druck machen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem acht Prozent mehr Entgelt, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 14. März in Potsdam. (mit dpa)

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    1 Kommentar
    Franz Xanter

    Ich bin immer etwas irritiert, wenn ich lese, gleiche Bezahlung für Mann bzw. Frau bei gleicher Arbeit. Zum einen gibt es Tarifvereinbarungen, welche doch schon gleichen Lohn ausgehandelt hätten müssen, zum anderen herrscht in DEU Vertragsfreiheit, so dass jeder seine Lohnhöhe selbst fordern kann. Ganz davon abgesehen, dass für Führungspositionen Lohnverhandlungen Voraussetzung sind und diese nicht von Tarifvereinbarungen betroffen sind. Weiterhin sollte und muss sich natürlich die Qualifikation und Einsatzbereitschaft auch monetär auswirken, was Entgeltgleichheit schon wieder ausschließt. Ein sicherlich nicht einfaches Thema, welches sich aber auch nicht einfach mit Tarifverhandlungen lösen lässt. "Faire und gesunde Arbeitsbedingungen"; diese Begrifflichkeit erscheint mir grenzenlos überzogen. Teilweise sollte mehr in Flexibilität bei Arbeitsort und -zeit investiert werden. Insb. z. B. Kita-Nutzer würden dies zu schätzen wissen.

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