In den Bergen - das wissen die meisten der Millionen Menschen, die dort Erholung suchen, gelten eigene Gesetze. Das Wetter kann schnell umschlagen, Wege sind beschwerlich bis gefährlich und die Natur besonders empfindlich. Eine spezielle Gegend also und deshalb ist fraglich, ob sich gerade der „Freizeitpark“ Alpen und Mittelgebirge als Spielwiese für Bayerns Entbürokratisierungs-Offensive eignet. Wo viele Interessen aufeinanderprallen, ist aller Erfahrung nach der Regelungsbedarf eher größer als kleiner.
Beschneiungsanlagen retten die Skigebiete nicht
Nun sind Bayerns Berge eines der identitätsstiftenden Merkmale des Freistaats, was in diesem Falle der ganzen Aufregung um das Modernisierungsgesetz sicher nützt. Irgendwie war jeder schon mal in den Bergen und kann mitreden. Natürlich lässt sich mit einiger Berechtigung darüber diskutieren, ob die beschleunigte Genehmigung von Schneekanonen jetzt der Untergang ist.
Auf der anderen Seite wird ein leichterer Zugang zu Beschneiungsanlagen die bayerischen Skigebiete nicht retten, die jetzt schon mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben, weil sie zu niedrig liegen. Wenn es zu warm ist und der natürliche Schnee fehlt, wird der Spaß für die Betreiber irgendwann zu teuer. Wenn es sich nicht rechnet, ist Schluss. Dieses Gesetz gilt auch in den Bergen und wird durch die Beseitigung von ein paar bürokratischen Hürden nicht ausgehebelt.

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