Wie ein Dillinger Arzt ins KZ Theresienstadt verschleppt wurde
Plus Christine Lipp-Peetz beschreibt in ihrem spannenden und zugleich traurig stimmenden Buch den Lebensweg des Dillinger Arztes Dr. Hans Wienskowitz, der in Theresienstadt starb. Es enthält eine dringende Mahnung.
Lange wusste die Autorin nichts vom Schicksal ihres Verwandten, des in Dillingen äußerst beliebten Humanmediziners Dr. Hans Wienskowitz. Für sie war dieser „im Krieg gestorben“. Erst in seinen letzten Lebensjahren erzählte dessen Sohn, Carl Ludwig Wienskowitz (1921 bis 2012), im engsten Familienkreis von seinem jüdischen Vater, ferner davon, wie er als sogenannter „Mischling 1. Grades“ und seine Mutter, eine „Arierin“, während der Jahre 1933 bis 1945 (und sogar noch darüber hinaus) gelitten hatten.
Im Oktober 1921 kam der am 26. Mai 1888 in Löbau geborene Hans Wienskowitz zunächst allein nach Dillingen und eröffnete im damaligen Gasthof Stern in der Königstraße (heute Sparkasse) eine eigene Arztpraxis. Seine schwangere Frau Else, geborene Cabalzar (1898 bis 1977), blieb zunächst bei den Schwiegereltern in Sachsen. Sie kam einige Wochen später in die „Hochburg katholischer Christen“, wo Carl Ludwig am 28.10.1921 auf die Welt kam. Der Junge wurde sechs Wochen später in der Katharinenkirche, wie seine Eltern, evangelisch-lutherisch getauft. Mittlerweile lebte die Familie in der Weberstraße 14, in einer großzügigen Wohnung im 1. Stock des Gesundheitsamtes. 90 Jahre später erinnerte sich Carl Ludwig Wienskowitz noch sehr genau „an den langen Flur, auf dem er mit einem ‚richtigen Fahrrad‘ das Radfahren gelernt hatte.“ Auch die Praxisräume befanden sich in diesem Gebäude.
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