Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) warnt: Aktuell passieren so viele tödliche Badeunfälle wie noch nie. Allein am vergangenen Hitzewochenende habe es mindestens 15 Badetote deutschlandweit gegeben. Laut DLRG handle es sich deshalb um eines der tödlichsten Wochenenden der vergangenen zehn Jahre. Der Landkreis Dillingen steht im Vergleich zur bundesweiten Statistik noch gut da, informiert der Vorsitzende der Kreiswasserwacht Wolfgang Piontek. Unfälle, wie am Gundelfinger Gartnersee, wo am Samstagnachmittag ein 23-Jähriger in Wassernot geriet und anschließend im Krankenhaus verstarb, passieren selten.
Wer sich an Baderegeln hält, kann tödliche Unfälle vermeiden
In den vergangenen Jahren habe es in unserem Landkreis zum Glück immer noch wenige Badeunfälle gegeben, sagt Piontek. Warum, das könne man schwierig sagen. „Vielleicht gehen die Menschen bei uns noch bewusster und vorsichtiger mit dem Wasser um.“ Wenn sich jeder an die „altbekannten Baderegeln“ halten würde, wären 90 Prozent der Unfälle vermeidbar, ist die Meinung Pionteks. „Nicht alleine schwimmen“ und „nicht in tiefe Gewässer gehen, wenn man unsicher ist“, gehören dazu. Auch der Kreisvorsitzende des DLRG-Kreisverbandes Christian Mack weist auf die Regeln hin. „Nicht nach dem Essen ins Wasser gehen“ und „den Körper vor dem Baden etwas abkühlen“ seien ebenfalls wichtige Grundsätze. Ein plötzlicher Sprung ins kalte Wasser kann nämlich zu einem Kreislaufkollaps durch den Temperaturunterschied führen.
Christian Mack sagt ebenfalls, er könne sich nicht erklären, wieso es im Landkreis Dillingen nur selten zu Badeunfällen kommt. Trotz der hohen Anzahl an Seen im Landkreis bleibe die Zahl der Badeunfälle pro Jahr konstant einstellig. „Vielleicht passen die Menschen mehr auf, wenn sie mit vielen Gewässern aufwachsen“, mutmaßt der DLRG-Kreisvorsitzende.
Die meisten Seen im Landkreis sind nicht beaufsichtigt
Laut den beiden Vorsitzenden werde sich an der Bewachung der Seen im Landkreis durch die DLRG und Wasserwacht voraussichtlich nichts ändern. Aktuell sind nur der Auwaldsee in Lauingen und der Gartnersee in Gundelfingen an Wochenenden und Feiertagen beaufsichtigt, wenn es das Personal der Wasserwacht und DLRG zulässt. Es sei nahezu unmöglich alle Gewässer abzusichern, sagt Mack. „Personell kann man das bei den hunderten Baggerseen im Landkreis nicht stemmen.“ Da es sich um einen ehrenamtlichen Dienst handle, bringe man leider nicht mehr Leute für die Bewachung auf, erklärt auch Wolfgang Piontek. An Seen herrsche keine Vorschrift zur Absicherung. Er plädiert deshalb an die Eigenverantwortung jedes Schwimmers, auf sich und seine Mitmenschen zu achten.
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