Das bekannteste Heilige Grab in der Region ist im Kloster Maria Medingen. Das Barockkunstwerk von Johann Anwander zieht auch in diesem Jahr wieder viele Menschen in die Margaretenkapelle. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er-Jahren waren die Heiligen Gräber meist auf den Dachböden oder anderen Speichern verschwunden, mittlerweile sind sie bei Gläubigen wieder groß in Mode. In den Kartagen vor Ostern gehört der Besuch für viele Christen zum liebgewonnenen Brauchtum.
Eine Nische am Clemens-Altar in der Dillinger Klosterkirche entdeckt
Die Dillinger Franziskanerinnen haben nicht nur das Heilige Grab in Maria Medingen zu bieten. In der Klosterkirche beim Mutterhaus der Franziskanerinnen in Dillingen gibt es ebenfalls ein Heiliges Grab. „Das ist in einfacherer Form, aber auch sehr schön", schwärmt Schwester Carla Mair, die zusammen mit Schwester Clarice Urban das Heilige Grab betreut. Die beiden Franziskanerinnen hatten bereits vor 25 Jahren bei der Wiederaufstellung des Anwander-Kunstwerks in Maria Medingen geholfen. Bei der Renovierung der Dillinger Klosterkirche stießen sie vor 17 Jahren auf eine Nische unten am Clemens-Altar, die wie geschaffen für ein Heiliges Grab schien. Und im Kinderheim in Kalzhofen entdeckten die Schwestern schließlich eine Christusfigur, die genau in diese Nische passte.
Der Corpus Christi wird von farbigen Glaskugeln umrahmt
Am Karfreitag (17 bis 20 Uhr) und Karsamstag (10 bis 17 Uhr) wird die Dillinger Klosterkirche nun für die Anbetung und Meditation am Heiligen Grab geöffnet sein. „Das Schauen und die Stille bewegen die Menschen", sagt Schwester Carla. Die Stimmung sei bei der reduzierten Beleuchtung mystisch. Der Corpus Christi, der von den farbigen Glaskugeln umrahmt wird, strahle Frieden aus.

In der Unterliezheimer Pfarrkirche wird seit 2022 ebenfalls wieder ein Heiliges Grab aufgebaut. Zusammen mit einer Passionskrippe ist es bis zum 25. April zu sehen. Auch in der Lauinger Andreaskirche steht ein Heiliges Grab. Am Karsamstag, 19. April, kann man dort in der Zeit von 14 bis 15.30 Uhr verweilen. Lieder, Textimpulse und Musik mit der Gruppe Amicitia laden zum Mitsingen und Zuhören ein, um zur Ruhe zu kommen und einen Moment der Besinnung zu erfahren. Ein Kommen und Gehen sei jederzeit möglich.

Auch im Zusamtal werden traditionell Heilige Gräber aufgebaut. Etwa in Prettelshofen, Hirschbach (mit Passionskrippe), Laugna, Wertingen und einigen anderen Orten.
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