Diese Geschichte beginnt vor über 20 Jahren. Anfang der 2000er-Jahre war es nämlich, als Stefan Lemmert und Siegfried Kitzinger eine folgenreiche Idee kam: Sie wollten Gutes tun, stampften eine Reihe Benefizveranstaltungen aus dem Boden – und sammelten zwischen 2001 und 2009 Spenden in Höhe von fast 70.000 Euro. Jetzt wird eines der Events von damals sein Comeback feiern.
Lemmert hat einige „Lauinger Originale“ zusammengetrommelt und die Gruppe „Schabernack“ reaktiviert, die schon 2007 ein einzigartiges Theaterstück auf die Bühne des Gasthofs Schimmel brachte. Neun Darsteller des Original-Ensembles sind diesmal dabei, dazu kommen fünf neue. Die ganze Aktion soll auch an zwei ehemalige Mitglieder erinnern, Siegfried Kitzinger und Horst Glass. „Damit man an die beiden denkt. Und sie nicht vergisst“, sagt Lemmert. Deshalb haben die Darsteller von heute auch alle auf verschiedene Weise eine Verbindung zu den Verstorbenen.
Entstanden ist das Stück auf Fuerteventura
Trotz des ernsten Hintergrunds soll der Spaß im Vordergrund stehen. Ob die Helden von damals ihre Texte noch können? „Das kommt dann schon wieder“, sagt Lemmert. Die Truppe probt nur fünf Mal vor dem ersten Auftritt. Beim ersten Mal hätten sie sich Filmaufnahmen aus dem Jahr 2007 angesehen. „Wir haben uns verkurvt vor Lachen“, erzählt Lemmert begeistert.
Das Stück beschreibt er als „irrwitzige Western-Komödie“. Es handelt von den Dreharbeiten zum Nachfolger des Filmklassikers „Spiel mir das Lied vom Tod“ – nur eben mit einigen Verwerfungen. Oder, wie Lemmert sagt: „Wir haben einen Knaller nach dem anderen parat.“ Schon die Entstehungsgeschichte ist bemerkenswert: Vor 30 Jahren war der Lauinger öfter auf Fuerteventura. An einer Bar machte man sich Gedanken über eine neue Show, man warf sich gegenseitig Wortfetzen an den Kopf. Daraus entstand ein Stück, das schon im Club auf der Insel gut ankam. Lemmert nahm das Skript kurzerhand mit und führte es in Lauingen für den guten Zweck auf. „Das war letztendlich genauso erfolgreich wie auf Fuerteventura“, erzählt er. Für das Remake – um im Hollywood-Sprech zu bleiben – wurde das Stück etwas angepasst. „Wir wollen der Zeit, die seitdem vergangen ist, Rechnung tragen“, sagt Lemmert. An zwei Stellen habe man die Gags etwas entschärft, denn die funktionierten heute nicht mehr. Die Originalität des Stücks habe man aber beibehalten.
Warum die Aufführung in Veitriedhausen stattfindet
Natürlich wollte auch der richtige Ort für das Revival gefunden werden. Der Saal des Gasthauses Schimmel, wo die Truppe 2007 aufgetreten war, steht nicht mehr zur Verfügung. Über ein paar Kontakte kam Lemmert dann auf das Bürger- und Vereinsheim in Veitriedhausen, oder wie die Gruppe es nennt: den Saloon zu Veitriedhausen. „Die waren dort gleich Feuer und Flamme“, sagt er. 100 bis 120 Personen hätten darin Platz, genau die richtige Anzahl, findet Lemmert. Außerdem habe man im Lauinger Ortsteils schon Erfahrung mit Theateraufführungen. Und: Der Platz im Saal ist begrenzt, was eine heimelige Atmosphäre schafft. „Das Stück funktioniert so. Man muss eng an den Leuten dran sein.“ So war das vor 18 Jahren, so soll es auch diesmal sein.
Die Neuaufführung des rund 80-minütigen Einakters steht ganz im Zeichen des guten Zwecks, wie damals. Fünf Euro kostet der Eintritt, auch wie damals. Ein Euro für jedes verkaufte Ticket geht an die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung. Und auch die Lauinger Spielplätze sollen von der Aktion profitieren. Lemmert ist zuversichtlich, dass die Aktion gut angenommen werde. Schon in den ersten Tagen und ganz ohne Werbung sei der erste Tag fast ausverkauft.
Wird es bald noch mehr solche Veranstaltungen geben?
Wird es also in Zukunft wieder mehr Benefizveranstaltungen von Lemmert und Co. geben? In den 2000ern gab es neben dem Theater große Tanzveranstaltungen in der Stadthalle. Der Lauinger Sportlehrer will sich da noch nicht festlegen. Zwei Dinge seien sicher: „Spiel mir das Lied vom Tod - Teil 2.0“ werde zum letzten Mal aufgeführt. Und: „Ich hab da noch so ein Stück in der Schublade.“
- Alle Infos im Überblick: Aufgeführt wird „Spiel mir das Lied vom Tod - Teil 2.0“ am Freitag, 27. Juni um 19 Uhr, Samstag, 28. Juni, um 18 Uhr und Sonntag, 29. Juni, um 19 Uhr im Bürger- und Vereinsheim Veitriedhausen, St.-Veit-Straße 6. Der Eintritt kostet fünf Euro, Reservierungen sind nicht möglich. Die Freitags-Vorstellung ist bereits ausverkauft. Einige wenige Karten gibt es noch für Samstag und Sonntag bei Optik Kartaly.
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