Nach einer ernüchternden Herbstrunde will der SSV Dillingen mit aller Macht den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga West sichern. Ein Hoffnungsträger beim aktuellen Tabellenvorletzten ist dabei Rückkehrer Lars Jaud.
Soll & Haben: Dillingen startete mit einem 0:3 gegen den SC Altenmünster denkbar schlecht in die Saison, konnte jedoch in der Woche darauf mit dem 3:2 beim TSV Burgau den ersten Saisonsieg feiern. Im weiteren Verlauf gab es einige knappe Niederlagen, Ende September aber auch zwei Schlappen zu verdauen (0:6 gegen TG Lauingen, 0:4 gegen TSG Thannhausen). Schließlich stabilisierte sich die SSV und holte neben dem zweiten Saisonsieg (3:1 gegen Offingen) mit einem 3:3 gegen den Tabellenzweiten FC Gundelfingen II einen Achtungserfolg. Unter dem Strich stehen zehn Punkte zu Buche, die aktuell einen direkten Abstiegsrang bedeuten. Doch sowohl die Relegation wie auch das rettende Ufer sind in Sichtweite.
Hin & weg: Ein echter Coup gelang SSV-Vorsitzendem Christoph Nowak im Winter-Transferfenster: Mit Lars Jaud wurde ein alter Bekannter zurückgewonnen. Der aktuell in Berlin wohnhafte und dort in der Landesliga aktive Jaud hat bereits in der Vergangenheit das SSV-Trikot getragen und gleich gezeigt, welch große Bereicherung er sein kann: Bei seinem ersten Einsatz im Test gegen Baiershofen erzielte er fünf Tore. Auch Benedikt Huber kehrte nach Stationen in Steinheim und Schretzheim zurück ins Donaustadion.

Den Verein verlassen hat unterdessen der langjährige Stammkeeper Felix-Adrian Körber, der im Laufe der Hinrunde seinen Stammplatz im Tor an Michael Wagner verloren hatte.
Team & Chef: Bereits in der Herbstrunde hatte Dillingen auf der Trainerbank eine Veränderung vorgenommen. Trainer Thomas Holzapfel (mittlerweile für SF Friedberg tätig) ging nach der 0:6-Pleite gegen TG Lauingen, Michael Hildmann übernahm das Ruder als Spielertrainer. In dieser Konstellation geht es nun auch in die Frühjahrsrunde.
Glücks- und Sorgenkinder: Als Glückskind bezeichnete Christoph Nowak seinen Toptransfer Lars Jaud, der sich mit fünf Toren prächtig eingefügt hat. „Man sieht wirklich eine enorme Entwicklung bei ihm. Und er ist eiskalt vor dem Tor“, lobt Nowak seinen Angreifer. Sorgenkinder gebe es eigentlich keine – am ehesten noch Thomas Kratz, der als wichtiger Spieler die letzten Wochen ein wenig kränkelt und nicht im Training ist. Generell seien jahreszeitbedingt einige Spieler angeschlagen, doch Nowak hält nichts vom Jammern: „Wir nehmen die Dinge, wie sie sind: Lamentieren hat da noch nie geholfen.“
Test & Taktik: Die Generalprobe ist den Dillingern in jedem Fall gelungen: Gegen die Rothosen der SSV Höchstädt gab es am Sonntag einen 4:0-Sieg – und dies, obwohl sogar noch einige Leistungsträger gar nicht mit im Kader waren. Zuvor überzeugte man beim 6:0 gegen Baiershofen, und auch das 0:10 gegen Regionalligist Schwaben Augsburg war aus Sicht von Nowak eine ordentliche Vorstellung. „Wir haben da streckenweise gegen diesen Topgegner gut mitgehalten, das konnte sich absolut sehen lassen.“
Taktisch wird es spannend zu sehen sein, wie Trainer Hildmann die individuell starken Offensivkräfte um Isufi, Nuraj und Jaud in ein taktisches Konzept integriert, das die anderen Mannschaftsteile nicht vernachlässigt.
Start & Ziel: Das Auftaktprogramm wird direkt zum Gradmesser für die Mission Klassenerhalt: Nach dem Auftakt gegen den FC Gundelfingen II folgen mit dem SC Altenmünster und dem TSV Burgau direkte Konkurrenten um den Klassenerhalt. Vorsitzender Nowak zeigt sich trotz der schwierigen Ausgangslage optimistisch: „Ich bin absolut überzeugt von der Qualität der Mannschaft. Wir müssen es nun auch in jedem Spiel schaffen, die entsprechende Mentalität auf den Platz zu bringen. Wenn das gelingt, dann bin ich guter Dinge, was den Klassenerhalt angeht.“ Wichtig ist dem Verantwortlichen dabei eine demütige Herangehensweise - die Liga sei schließlich sehr stark, und auch die Aufsteiger präsentierten sich enorm ansprechend.
Prognose: Nach einer „verheerenden“ (O-Ton Nowak) Hinrunde ruhen große Hoffnungen der Kreisstädter auf Neuzugang Jaud. Individuell ist die SSV Dillingen stark genug besetzt, um den direkten Klassenerhalt einzutüten. Entscheidend wird sein, dass das Team von Trainer Hildmann gut in die Runde findet und den Kampf gegen den Abstieg auch im Kopf annimmt. Passt der Start, sollten die Dillinger auch kommende Saison in der Kreisliga vertreten sein.
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