Ein gellendes Pfeifkonzert nach dem Abpfiff war die Reaktion der heimischen Fans auf die knappe Niederlage des TV Gundelfingen gegen Gast TSV Herrsching. Ziel der Unmutsbekundung war aber nicht die Leistung des heimischen Handball-Oberligisten, der beim 27:28 mit einer engagierten Leistung überzeugte, sondern Reaktion auf die Schiedsrichter-Leistung während der Schlussviertelstunde.
Gegen routinierte Herrschinger wollte der TVG endlich wieder punkten. Und bis zur 45 Minute sah es durchaus nach einem Heimsieg für die Schwarz-Roten aus, die 23:20 führten. Keeper Dominik Brucker hatte prima gehalten und Gundelfingens Werfer – allen voran Julian Nief und Jannik Bihler – treffsicher agiert. Die Schlussviertelstunde war dann im wahrsten Sinne des Wortes umkämpft. Dabei offenbarten die beiden Unparteiischen eine extrem großzügige Urteilslinie im Bereich der Zweikampfführung. Die Gäste hatten die gefährlichen TVG-Rückraumschützen als Ziele ausgemacht und wollten Torerfolge durch Klammern von hinten oder Schieben in der Luft unterbinden.
Die Strafen dafür blieben aus, die Schiedsrichter drückten beide Augen zu. Ein Blick in den Spielberichtsbogen bestätigt diese Einschätzung: Herrsching bekam ab Minute 45 keine einzige Zeitstrafe mehr. Und Anlass dazu hätte es mehrfach gegeben.
Gundelfingen schwimmen die Felle davon
Es kam, wie es kommen musste: Gundelfingen kassierte zwei unverhältnismäßige Zeitstrafen und der TSV Herrsching glich fünf Minuten vor Ende durch den starken Marcus Hoffmann aus. Als Hoffmann gar das 27:28 besorgte, sah der TVG seine Felle davonschwimmen.
15 Sekunden vor Abpfiff kamen die Hausherren aber nochmals in Ballbesitz, zogen sofort die Auszeit und besprachen den letzten Spielzug: ein schneller Pass zu Jannik Bihler, der durch eine Herrschinger Abwehrlücke springen wollte. Zwei TSVler warfen sich ihm regelrecht entgegen, um ein Stürmerfoul zu provozieren. Und zum Entsetzen der Gastgeber fielen die beiden Referees auf diese Einlage herein. Fazit: Gundelfingens Handballer fühlten sich um den Lohn ihrer Arbeit betrogen. (bedu)
Spielfilm: 3:3, 6:8, 9:11, 15:17 – 19:19, 23:20, 25:23, 26:26, 27:28 TVG-Männer: Brucker, Lohner, Röhm (1 Tor), Schaarschmidt (2/2 Siebenmeter), Kling, Wiedemann, Bauer (3), Hößler (1), Krumscheid (2), Nief (6), Frömel (6), Deininger, Lohner (1), Köster, Bihler (5)
HSG Lauingen-Wittislingen
Nach dem Sieg in Meitingen setzten die BOL-Frauen der HSG ihre Erfolgsserie in Schwabmünchen fort. Beim 22:17-Erfolg übernahmen sie ab der 15. Minute die Kontrolle – dank starker Abwehrarbeit und Torhüterin. Durch Konterangriffe und eine verbesserte Chancenverwertung wurde eine 15:8-Pausenführung herausgeworfen. Nach dem Wechsel zeigte die Heimkeeperin einige gute Paraden. Dennoch kam Schwabmünchen II nie gefährlich heran. Der HSG-Erfolg basierte auf einer starken ersten Halbzeit. Die Gäste holten verdient die beiden Punkte. (CHR)
Spielfilm: 1:4, 6:6, 8:8, 8:15 – 13:19, 13:21, 17:22 HSG-Frauen: D. Stoldt; Pappe, L. Goller, Olah (2 Tore), R. Stoldt, Bahlmann (3), Reinelt (1), Stiefel, Beitinger, Schmied (5/2 Siebenmeter), Urban (1), Kling (1/1), B. Goller, Schreitt (9)
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