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Störche in Wittislingen sind verschwunden – auch die Eier sind kaputt

Rätsel um Störche

Storchendrama in Wittislingen: Witti und Giselo sind nicht mehr da

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    Witti und Giselo haben gemeinsam gebrütet. Das Storchenpaar ist leider verschwunden, die sieben Eier sind kaputtgegangen.
    Witti und Giselo haben gemeinsam gebrütet. Das Storchenpaar ist leider verschwunden, die sieben Eier sind kaputtgegangen. Foto: Manfred Selzle

    Giselo kennt jeder – zumindest die meisten Wittislinger. Allen voran Manfred Selzle. Seit 2008 sitzt Giselo auf dem Kirchendach in Wittislingen. „Er gehört zum Ort. Er hat eine besondere Feder auf der linken Seite. Die ist sehr auffällig. Daran erkenne ich ihn immer“, sagt Selzle, der das Storchenleben in seinem Heimatort seit vielen Jahren genau beobachtet und auch die Webcam betreut, die Live-Bilder aus dem Nest zeigt. Am Osterwochenende hat sich aber ein Drama auf dem Dach abgespielt – und es hat kein gutes Ende genommen.

    Sieben Eier lagen im Nest in Wittislingen

    Selzle erzählt, dass am Gründonnerstag aufgefallen ist, dass Giselo abends nicht mehr ins Nest zu seinem Weibchen Witti zurückgekehrt ist. Seit rund drei Jahren sind die beiden ein Paar und haben heuer einen Rekord aufgestellt: Sage und schreibe sieben Eier lagen im Nest und wurden bebrütet. „Ich will ja nicht sagen, dass das ein Weltrekord ist, aber so viele Eier sind wirklich mehr als besonders“, sagt Manfred Selzle. Die Anspannung, wie viele Storchenkinder schlüpfen und groß werden, sei daher eh schon bei allen sehr groß gewesen. Doch seit spätestens Dienstagmorgen ist klar, dass die Wittislinger sich dieses Jahr nicht über Storchenkinder freuen dürfen. Zumindest nicht von Witti und Giselo.

    Ein neues Storchenpaar auf dem Dach in Wittislingen

    Denn nachdem Giselo einfach nicht mehr zurückgekommen war, ist auch Witti irgendwann aufgestanden und hat das Brüten gestoppt. Die Eier sind laut Selzle binnen kürzester Zeit ausgekühlt, da gebe es keine Chance mehr. „Das ist die Natur“, sagt er. Damit nicht genug. Denn auch Weibchen Witti ist nicht mehr zurückgekommen. Das Kirchturm-Dach in Wittislingen ist aber dennoch nicht leer. Denn kaum sind die beiden Altstörche verschwunden, hat es sich ein neues Storchenpaar im Nest bequem gemacht. Und die haben – was ganz normal sei – erst mal die sieben Eier herausgeworfen und sich neu eingerichtet. „Es ist schon traurig. Mir ist es arg. Vor allem um Giselo“, sagt Manfred Selzle. Immerhin seit fast zwei Jahrzehnten hat der Wittislinger den Meister Adebar beobachtet. „Ich schätze, er müsste so 20 Jahre alt sein. So alt werden Störche meistens geschätzt“, so Selzle weiter. Es könne also durchaus sein, dass Giselo nicht mehr lebt. „Der wird mir abgehen.

    Ob das neue Storchenpaar heuer noch Eier ausbrütet, könne man nicht sagen. Selzle erklärt, dass man bisher nicht mal wisse, ob es Weibchen oder Männchen sind. Er wird es aber genau beobachten – wie viele Menschen im Ort und weit darüber hinaus. Denn die Zugriffe auf die Webcam, erst recht nach dem Drama am Osterwochenende, sind enorm. Wer das Ganze verfolgen will, hier ist der Link: www.youtube.com/@marktwittislingen.

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