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Auf der Strecke an der Applauskurve bei Großsorheim gilt bald Tempo 50

Großsorheim

Auf der Applauskurven-Strecke gilt bald Tempo 50

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    Auf dem Abschnitt der Kreisstraße, auf dem sich bei Großsorheim auch die sogenannte Applauskurve befindet, gilt demnächst Tempo 50.
    Auf dem Abschnitt der Kreisstraße, auf dem sich bei Großsorheim auch die sogenannte Applauskurve befindet, gilt demnächst Tempo 50. Foto: Wolfgang Widemann

    Seit Jahren fühlt man sich auf der Kreisstraße, die am Riesrand nahe Großsorheim in den Wald in Richtung Mauren und Schaffhausen führt, an eine Rennstrecke erinnert. Motorradfahrer geben dort mächtig Gas, wenden an der Abzweigung nach Möggingen und vor der Kreuzung im Wald immer wieder und legen sich mit vollem Risiko in die sogenannte Applauskurve. Nicht selten werden diese Aktionen von anderen Personen, die an oder auf der Straße stehen (oder sogar liegen) gefilmt. Die Folgen der rasanten Manöver: Es passieren immer wieder schwere Unfälle und die Menschen in Großsorheim fühlen sich durch den Lärm der aufheulenden Motoren genervt. Darauf reagiert jetzt das Landratsamt Donau-Ries. Auf der Strecke wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer begrenzt.

    In einer Pressemitteilung der Behörde ist von einer „erheblichen Zahl“ an Verkehrsunfällen die Rede. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (kurvenreiche Strecke, unebene Fahrbahn) nutzen dem Amt zufolge eine Vielzahl von Motorradfahrern und zum Teil auch Pkw-Fahrer das Teilstück „zur Freizeitgestaltung“. Auf der Kreisstraße hätten sich unter anderem aus diesem Grund in den vergangenen vier Jahren insgesamt 15 Verkehrsunfälle ereignet. Wildunfälle seien nicht berücksichtigt. Bei zwölf der Unglücke sei die Ursache das Abkommen von der Fahrbahn aufgrund von nicht angepasster Geschwindigkeit gewesen.

    Auf der gesamten Strecke im Bereich der Applauskurve kommt Tempo 50

    Neunmal waren Motorräder und dreimal Autos beteiligt. 2024 kam es nach Angaben des Landratsamts zu einer Häufung dieser Ereignisse. Heuer verunglückten bereits vier Motorradfahrer. Drei von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Um zukünftig Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit zu verhindern, wird der Behörde zufolge auf dem gesamten Abschnitt der Straße die Geschwindigkeit auf 50 km/h begrenzt. Zudem sollen Schilder aufgestellt werden, die auf die Gefahren hinweisen.

    Sollten diese Maßnahme keinen Erfolg bringen und sollte es zu weiteren schweren Unfällen auf dieser Strecke kommen, so das Amt weiter, „müsste als nächster Schritt über eine Sperrung der Kreisstraße für alle Krafträder nachgedacht werden“. Über einen solchen Schritt wurde bereits vor ein paar Jahren diskutiert. Nach Informationen unserer Zeitung waren jetzt auch noch weitere Maßnahmen im Gespräch. Dazu gehörte das mögliche Anbringen von sogenannten Markierungsnägeln in der Mitte der Fahrbahn. Diese Idee wurde aber offenbar wieder verworfen.

    Harburger Bürgermeister ist skeptisch, ob die Maßnahme an der Applauskurve wirkt

    Der Harburger Bürgermeister Christoph Schmidt zeigt sich auf Anfrage unserer Redaktion skeptisch, ob das Tempolimit die Raserei eindämmt und die Straße sicherer macht: „Ich befürchte, das juckt die Motorradfahrer nicht.“ Das Problem sei schwierig zu lösen, denn man wolle die Verkehrsteilnehmer, die auf der Strecke „normal“ unterwegs sind, nicht verärgern. Schmidt stellt lobend fest, dass Landratsamt und Polizei „das Thema sehr ernst nehmen“. (wwi, AZ)

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