Die Gemeinde Holzheim hat ihren Haushalt für 2025 einstimmig verabschiedet. In Vertretung des verhinderten VG-Kämmerers Daniel Escher, trug Bürgermeister Josef Schmidberger detailliert den Haushaltsplan für 2025 vor und erwähnte mehrmals die Worte „spitze“, „sehr gut“ oder „sehr zufrieden“.
Es ist nicht alltäglich, dass ein Bürgermeister solche Adjektive bei der Haushaltssitzung verwendet, aber Schmidberger begründet seine Worte mit Zahlen. 5,4 Millionen Euro beträgt das Gesamtvolumen, wovon rund 3,7 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt entfallen und über 1,6 Millionen Euro für den Vermögenshaushalt vorgesehen sind. „Zwei Drittel zu einem Drittel ist ein schönes Verhältnis“, erklärt Schmidberger.
Hohe Gewerbesteuer in Holzheim
Im Verwaltungshaushalt sind die Gewerbesteuer mit rund 1,3 Millionen Euro und die Einkommenssteuerbeteiligung mit rund 950.000 Euro die größten Einnahmequellen. Seit 16 Jahren erhält die 1248-Einwohner-Gemeinde auch erstmals wieder Schlüsselzuweisungen, auch wenn diese „nur“ rund 64.000 Euro betragen. Bei den Ausgaben schlagen – wie fast überall – die Personalausgaben das größte Loch in die Gemeindekasse. Rund 968.000 Euro gibt Holzheim für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, Bauhof und Kindergarten aus. „Wir liegen hier mit circa einem Viertel der Ausgaben für Personal im Verwaltungshaushalt kreisweit im letzten Drittel hinten, was die Höhe der Personalkosten angeht“, erklärt Schmidberger.
Zweitgrößter Ausgabenposten ist die Kreisumlage in Höhe von 841.000 Euro. Aber auch hier findet der Rathauschef positive Worte. „Wir profitieren davon, dass 2023 ein schlechtes Jahr war.“ Zum Vergleich: Im vergangenem Jahr musste die Gemeinde Holzheim noch über 1,2 Millionen Euro an den Kreis überweisen. Auch an die Verwaltungsgemeinschaft (VG) muss Holzheim eine Umlage zahlen, so wie es die anderen drei Mitgliedsgemeinden Münster, Genderkingen und Niederschönenfeld ebenfalls tun. Für die Gemeinde Holzheim sind es heuer rund 458.000 Euro (Vorjahr 356.000 Euro). Im Jahr 2021 waren es noch rund 220.000 Euro.
Umlage für die VG hat sich für Holzheim verdoppelt
„Die Kosten für die VG-Umlage haben sich in den vergangenen vier Jahren mehr als verdoppelt. Hier muss was getan werden“, wird Schmidberger deutlich. Das Gemeindeoberhaupt gibt zu, dass die Aufgaben der Verwaltungsgemeinschaft immer mehr werden, durch die Trennung mit der Stadt Rain die VG immer noch Geld zahle und viel in die Weiterbildung des Personals investiert wurde: „Dennoch muss nach Einsparmöglichkeiten gesucht werden.“ Gemeinderat Bernhard Sauer (CSU) sieht das ähnlich: „Es muss doch im Interesse aller vier Gemeinden sein, die Kosten zu senken.“ Manfred Vogl (JPW) sieht den Freistaat Bayern und die große Politik in der Pflicht. „Es gibt viele unnötige Regeln die das Personal in den Verwaltungsgemeinschaften beschäftigen.“ Gemeinderat Leo Raab (FWG) schlug vor, das Thema im Holzheimer Gemeinderat intern zu besprechen und der VG anschließend konkrete Vorschläge für Einsparpotenziale aufzuzeigen.
Im Vergleich zur VG-Umlage muss Holzheim „nur“ rund 28.000 Euro an den Mittelschulverband zahlen. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass aktuell nur elf Kinder aus der Gemeinde die Mittelschule Rain besuchen. Laut Schmidberger besonders erfreulich ist, dass man rund 544.000 Euro aus dem Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt zuführen kann. „Das ist spitze und ermöglicht uns, all unsere geplanten Projekte umsetzen zu können.“
Neues Baugebiet in Holzheim wird erschlossen
Der Vermögenshaushalt fällt insgesamt mit rund 1,6 Millionen Euro kleiner aus als in den vergangenen neun Jahren. Lediglich im Vorjahr sparte man mit rund 1,4 Millionen Euro noch ein bisschen mehr. Die Einnahmen verteilen sich gerecht zu je einem Drittel aus der bereits erwähnten Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt (544.000 Euro), Einnahmen aus Grundstücksverkäufen (560.000 Euro) und Einnahmen aus Beiträgen (375.000 Euro) beziehungsweise Zuschüssen (185.000 Euro). Das meiste Geld investiert die Gemeinde Holzheim in Hoch- und Tiefbaumaßnahmen wie die Erschließung des Baugebietes Schmiedkreppe.
Auch die Arbeiten für die Friedhofserweiterung sowie Maßnahmen an der Kläranlage werden hier verbucht. „Wir können unsere Projekte aber gut abdecken“, erklärt Schmidberger. So muss die Gemeinde auch nicht auf ihre Rücklagen in Höhe von rund 790.000 Euro zurückgreifen. Auch die Schulden werden laut Schmidberger kontinuierlich abgebaut, so dass zum Jahresende noch eine Restschuld von voraussichtlich noch rund 320.000 Euro bleibt. 2020 waren es noch über 780.000 Euro. „Darauf können wir stolz sein, da wir in den vergangenen Jahren trotzdem viel saniert haben und unter anderem unseren Kindergarten erweitert haben“, erklärt der Bürgermeister. Trotzdem kommen laut Haushaltsplan auch in den nächsten Jahren noch einige Herausforderungen auf die Gemeinde wie der Breitbandausbau, die Friedhofserweiterung, der Bau einer Hackschnitzel-Heizung, das Anbringen von Photovoltaikanlagen auf gemeindlichen Gebäuden und anfallende Instandsetzungsarbeiten an Kanal und Straße zu.
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