Die Blechinstrumente begrüßen die Besucherinnen und Besucher in der bis zur Empore besetzten Kirche St. Martin in Mertingen. Das Konzert der Blechbläser „ImBRASSivo“ steht zu Ostern traditionell im Sinne des guten Zweckes. Diesmal kommen die Spenden der Stiftung „Kinder wollen leben, spielen, lachen!“ zu Gute. Für das Benefizkonzert hat das Quintett bestehend aus Gerhard Hieger (Trompete), Kathrin Schweihofer (Flügelhorn), Gudrun Gastl (Horn), Veit Meggle (Posaune) und Günter Aumiller (Tuba) noch musikalische Ergänzung des Chors „Cantico“ eingeladen. Das Vokalensemble steht unter Leitung von Teresa Schädle.
Nach dem ersten triumphalen Stück richtet Meggle das Wort an die Gäste. Er lädt dazu ein, Kraft zu schöpfen und das abwechslungsreiche Programm zu genießen. Festlich fröhlich geht es weiter, doch auch Titel mit viel Tiefgang wie Bachs „Jesu, Joy of man’s desiring“ (Jesus bleibet meine Freude) begeistern das Publikum. Beeindruckend hervorzuheben ist auch das Alphornsolo von Gudrun Gastl, die bei „Villanelle & Serenade“ zu diesem besonderen Instrument greift und ihm schöne, tiefe Klänge in schnellen Tonabfolgen entlockt. Sie stehen immer wieder im Dialog zu den hellen klingenden Tönen des restlichen Quintetts, die immer wieder für den Ruf des Alphorns unterbrochen werden.
Die Melodien sind träumerisch, sehnsuchtsvoll und gut interpretiert
Die träumerische Melodien aus „Gabriel’s Oboe“ wirken auch mit einem Trompeten-Solo von Gerhard Hieger im Publikum nach. Immer wechseln sich die Blechbläser mit dem Chor ab. Dieser gibt einige Stücke a capella wieder und lässt sich dabei allein durch den Klang der sieben verschiedenen Stimmen tragen. Bei „Gott segne dich“ zeigen auch einige Sänger und Sängerinnen ihre starken Solostimmen und berühren damit die Gäste.
Bei dem sehnsuchtsvollen Mundart-Lied „Trag mi, Wind“ lassen sich die Stimmen vom Wind hinfort tragen. Die besondere Stärke des Chors liegt auch darin, nicht nur als Chor zu bestehen. Jedes der Mitglieder beherrscht mindestens ein Instrument. Dies zeigt sich zuerst bei „Gabriella’s Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“, das mit einem Saxofon-Solo untermalt wird.
Texte lenken den Blick auf das Wesentliche
Besonders träumerisch wird dann nochmal „River flows in you“, die bekannte Melodie von Yiruma, die von den Musikern mit Klarinette, Keyboard, Saxofon und Akkordeon gespielt wird. Bei „Viva la vida“ im Original von Coldplay wird es dann nochmal fröhlich triumphal und so mancher Besucher wippt im Takt des Liedes mit. Immer wieder werden die musikalischen Darbietungen mit Lesungen der Musiker ergänzt. Dabei erzählt Gastl vom Traum vom Fliegen und dem Wunsch, dabei dem Himmel ganz nah zu sein. Dabei seien Himmel und Erde in jedem Menschen selbst vereint. Schweihofer erzählt eine Geschichte mit Gedanken zu Ostern, im Format eines alltäglichen Gesprächs am Rande. Es lenkt den Blick schließlich auf das wesentliche, die Auferstehung des Lebens, denn „ach übrigens, er lebt!“.
Dieses Konzert - eine Kombination aus Gesang, Blechbläsermusik und nachdenklichen Texten - begeistert das Publikum, das schließlich schier endlos im Stehen applaudiert. Die Musikerinnen und Musiker geben daraufhin noch zwei Zugaben, bei der letzten kann dann auch das Publikum mitsingen und bietet einen schönen Abschluss für den kurzweiligen Abend.
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