Meterhohe Flammen schlagen zwischen den Bäumen hoch und breiten sich, angefacht durch einen sich immer wieder drehenden kräftigen Wind, immer weiter aus. Dieses Szenario bot sich am frühen Samstagabend den ersten Feuerwehrleuten, die in der Forstabteilung „Sendle“ nahe Flotzheim eintrafen. Bis in die Nacht hinein beschäftigte einer der größten Waldbrände in den vergangenen Jahrzehnten im Landkreis Donau-Ries rund 100 Kräfte.
Um kurz nach 18.30 Uhr sahen Bewohner des Monheimer Stadtteils Rauch über dem Wald nordwestlich des Dorfs. Zugleich breitete sich Brandgeruch aus. Ein Mann betätigte den Druckknopfalarm am Feuerwehrhaus. Die örtliche Wehr eilte in das nahe Waldgebiet und erkannte sogleich, dass sich dort was Größeres anbahnte. Nach Angaben von Kreisbrandrat Heinz Mayr wurden deshalb erst die Freiwillige Feuerwehr Monheim und dann gezielt weitere Kräfte nachalarmiert.
Der Brand im Wald bei Flotzheim breitet sich schnell aus
Wo genau das Feuer ausbrach, ließ sich laut Mayr nicht mehr feststellen. Tatsache aber war, dass sich der Brand in dem Mischwald zwischen Flotzheim und Monheim aufgrund der Gegebenheiten schnell ausbreitete. Eine große Rolle spielte die Trockenheit. Aktuell herrsche Waldbrandgefahr Stufe 4, so Mayr. Die höchste Stufe ist 5. Die Flammen hätten reichlich Nahrung gefunden: Gras, Laub, Geäst auf dem Boden - „alles richtig trocken“.

Die Feuerwehren aus Flotzheim, Monheim, Wemding, Warching, Fünfstetten, Itzing, Tagmersheim und Donauwörth sowie die Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter hatten einiges zu tun, um genügend Löschwasser vor Ort zu haben. Am Waldrand stellten sie Behälter auf, die sich ähnlich wie Gartenpools selbst aufrichten. Landwirte brachten mit Güllefässern Wasser herbei, das in die jeweils 5000 bis 8000 Liter fassenden Behälter gefüllt wurde. Aus diesen heraus verfügte die Feuerwehr dann über eine konstante Löschwasserversorgung. Zudem verlegten die Kräfte eine Schlauchleitung von einem Hydranten am Flotzheimer Sportplatz zum Forst.
Als der eigentliche Brand in der Dämmerung weitgehend unter Kontrolle war, folgten Heinz Mayr zufolge mühsame Löscharbeiten. Sprich: Feuerwehrleute gingen Stück für Stück den Wald ab und bekämpften Glutnester mit Patschen, Hacken und Kübelspritzen: „Das war richtig Arbeit.“ Absolut bewährt habe sich der „Gerätesatz Waldbrand“, über welche die Freiwillige Feuerwehr Fünfstetten verfügt. Damit sei genügend „Werkzeug“ für besagte Handarbeit vorhanden gewesen, bilanzieren der Kreisbrandrat und Tobias Ferber, Kommandant der Monheimer Wehr. Um in der Dunkelheit agieren zu können, rückte auch die Donauwörther Feuerwehr mit ihrer Lichtgiraffe an. Ebenfalls im Einsatz war eine Drohne mit Wärmebildkamera. Damit habe man sich einen guten Überblick schaffen können, berichtet Mayr: „Das war absolut hilfreich.“

Um 23.30 Uhr konnte der Großteil der Kräfte abrücken. Die Feuerwehren aus Flotzheim und Itzing übernahmen von Mitternacht bis am Sonntag um 8 Uhr die Brandwache. Während dieser Zeit seien weitere Glutnester abzulöschen gewesen, schildert Tobias Ferber.
Waldbrand bei Flotzheim: Ursache noch unklar
Insgesamt war von dem Waldbrand eine Fläche von etwa einem Hektar betroffen. Es handelt sich dem Vernehmen nach um Rechtler-, Privat- und Stadtwald. Die Polizei beziffert den Sachschaden in einer ersten groben Schätzung auf rund 30.000 Euro. Die Ursache sei derzeit völlig unklar. Es laufen Ermittlungen. Derweil hofft der Kreisbrandrat, dass trotz der anhaltenden Trockenheit ähnliche Ereignisse ausbleiben. Zuletzt hatte es im September 2018 ein vergleichbares Ereignis im Landkreis Donau-Ries gegeben. Damals brannte es im Wald nahe Christgarten am südwestlichen Riesrand.

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