
Manuel Beege auf Seelensuche: Früher Medizin-Student, heute Kaplan

Plus Der neue Ottmaringer Kaplan war bei der Armee und hat Medizin studiert. Nun ist er Priester und forscht zum Umgang mit Missbrauchsfällen. Wie kam es dazu?

Es ist ein Gottesdienst im Ulmer Münster im Jahr 2008. Manuel Beege steht vorne und hat eine ganz besondere Aufgabe: Namen vorlesen nämlich. Aber nicht irgendwelche, sondern die von Spendern, die ihre Organe vermacht haben und von denen ihre Familien nun, rund ein Jahr nach ihrem Tod, Abschied nehmen können. Bei jedem Namen, den Beege vorträgt, kommt von den Angehörigen eine Reaktion aus dem Kirchenschiff. "Da wurde mir sehr bewusst, dass das, was ich suche, in solch einer Gemeinschaft zu finden ist", erzählt Beege viele Jahre später im Ottmaringer Pfarrheim.
Dort ist er seit September 2022 als Kaplan tätig. Jugendlich wirkt er, der 37-Jährige mit Brille und braunem Haar. Dabei hat der Priester in den letzten Jahren viel erlebt, war zehn Jahre zum Studium in Rom und hat gerade seine Promotion an der Päpstlichen Universität Gregoriana abgeschlossen. Damals im Ulmer Münster war Beege freilich noch nicht für ein Theologie-Studium eingeschrieben. Stattdessen hangelte er sich gerade durch ein Studium der Medizin bei der Bundeswehr, das ihm nicht wirklich Spaß bereitete. Im Rahmen eines Anatomie-Kurses machte er sich schließlich verstärkt über anderes Gedanken als über Nervenfasern und Co.: "Als da Körper aufgeschnitten wurden, habe ich schon überlegt: Was macht den Menschen eigentlich aus?" Sein Ergebnis: Wir haben eine Seele und sind mehr als die Summe unserer Zellen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.