Diese Woche ist der Circus Alessio zu Gast in Kissing. Ab Freitag gibt er mehrere Vorstellungen, in denen Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt ihr Können zur Schau stellen. Der Zirkus bezeichnet sich selbst als artenreichste Manege Deutschlands – mit Tieren von verschiedenen Kontinenten. Auch eine Känguru-Familie gehört dazu. Der Känguru-Vater tritt bei der Vorstellung auf. Die Mutter, der ältere Bruder und das Känguru-Baby sind ebenfalls mit von der Partie. Der Nachwuchs verlässt seit drei Wochen den Beutel seiner Mutter- allerdings schläft das Jungtier fast den ganzen Tag.
Andre Kaiser, Zirkusleiter und Tierpfleger, kümmert sich gemeinsam mit seinem Sohn um die Exoten aus Australien. Er erklärt: „Kängurus sind sehr faule Tiere, sie brauchen bis zu 18 Stunden Schlaf am Tag“. Kaiser vergleicht sie mit „riesigen Hasen“, auch was die Ernährung betrifft. Die Riesen benötigen viel Auslauf, Pflege und Aufmerksamkeit. Außerdem geht es ihnen nicht gut, wenn sie alleine gehalten werden. Darum ist die ganze Familie mit auf der Geschäftsreise von Papa Känguru.
Des Weiteren beherbergt der Tierpfleger einige Spezies aus Afrika, darunter auch mehrere Zebras. Er erklärt: Die Vierbeiner sind Fluchttiere und sehr schreckhaft, daher muss man vorsichtig mit ihnen umgehen. Auch auf seine Karawane ist er sehr stolz. Dazu zählen die Dromedare, Kamele, Lamas und Rinder. Wer mehr auf Federvieh steht, kann den Nandu bestaunen. Diese Gattung gehört zu den größten Vögeln der Erde und stammt ursprünglich aus Südamerika. Auch ein nordamerikanischer Bison beeindruckt mit einer Dressurkombination. In den Pausen können die Tiere gefüttert und gestreichelt werden.

So werden die Zirkustiere gehalten
Damit es ihnen gut geht, gelten strenge Vorgaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Zusätzlich kontrolliert das Veterinäramt regelmäßig und unangekündigt. Auch der Tierarzt schaut mindestens einmal im Monat vorbei oder kommt bei Bedarf. Wer sich selbst ein Bild machen oder Fragen stellen möchte, kann die Tiere auf Anfrage aus nächster Nähe sehen. Transparenz ist Kaiser wichtig. Das Motto des Zirkus lautet: „Unsere Tiere werden nicht versteckt.“ Alle Lebewesen stammen aus dem Tierpark in Ailingen, wo sowohl ältere Tiere ihren Ruhestand verbringen als auch Jungtiere aufwachsen. Dort kümmert sich dann der Cousin von Kaiser um die Geschöpfe. Den Mythos, dass die Tiere aus der Wildnis gefangen werden, klärt der Künstler auf: „Alle Tiere werden schon in Gefangenschaft geboren“. Im Tierpark selbst werden allerdings nur noch die Kängurus gezüchtet.
Artistinnen und Artisten kommen aus der ganzen Welt
Der Circus Alessio besteht seit zehn Jahren und geht aus einer alten Zirkusdynastie hervor, die schon seit Generationen besteht. Heute gehören rund 30 Personen zur Crew: darunter Schaustellerinnen und Schausteller, Tierpfleger und Techniker für Auf- und Abbau. In der Manege begeistern neun Artistinnen und Artisten aus Ländern wie Kuba, Österreich und Spanien. Das Programm bietet unter anderem eine Rollschuhshow, Messerwerfer und Lasso-Künste. Auch die Clownin Augustine Pauline tritt auf.
Das Zirkuszelt steht in der Römerstraße in Kissing. Tickets erhält man 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn direkt an der Kasse. Freitag ist um 15.30 Uhr Familienshow - nur Erwachsene zahlen. Außerdem gibt es um 19 Uhr eine Vorstellung zu Sonderpreistickets für 10 Euro pro Person. Samstag heißt es dann um 15.30 Uhr und sonntags um 11 Uhr Manege frei.
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