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Umwelt
22.10.2018

Bye, bye Einwegbesteck? Sieben Fakten zum möglichen Plastik-Verbot

25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produzieren die Europäer im Jahr.
Foto: Marwan Naamani, dpa (Symbolbild)

Warum Plastik gefährlich für Mensch, Natur und Tiere ist und wie die EU-Kommission die Zahl der Kunststoff-Produkte massiv verringern will.

Der Plastikteller für die Currywurst oder die Kunststoffgabel im Salat könnten künftig tabu sein. Die EU-Kommission hat in den vergangenen Monaten eine Richtlinie ausgearbeitet, um den Plastikmüll in der Europäischen Union zu verringern. „Wenn wir nicht die Art und Weise ändern, wie wir Kunststoffe herstellen und verwenden, wird 2050 in unseren Ozeanen mehr Plastik schwimmen als Fische“, sagte Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans. Am Mittwoch will das EU-Parlament in Straßburg über die Richtlinie abstimmen. Danach sind erst einmal die Mitgliedsländer am Zug. Italien hat bereits angekündigt, unter anderem Becher, Teller und Besteck aus Kunststoff verbieten zu wollen.

1. Die größte Müllkippe der Welt sind die Meere

Vor drei Jahren veröffentlichten Forscher ein Video, auf dem zu sehen war, wie sie einer Schildkröte in einer qualvollen, achtminütigen Operation einen zehn Zentimeter langen Strohhalm aus der blutenden Nase ziehen mussten. Der kurze Film ist seitdem über 33 Millionen Mal angeklickt worden. Er wurde zum Sinnbild dafür, wie gefährlich der Plastikmüll der Menschen für Meeresbewohner ist. 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle produzieren die Europäer nach Angaben der Europäischen Kommission. Nicht einmal 30 Prozent davon werden überhaupt recycelt. 500 000 Tonnen Plastik landen in der EU jährlich auf direktem Weg in den Weltmeeren – und damit auch in den Nahrungsketten von Fischen, Vögeln und Menschen.

2. Deutschland ist Europameister beim Verpackungsmüll

220,5 Kilogramm: So viel Verpackungsmüll häuft ein Mensch in Deutschland durchschnittlich im Jahr an. Damit ist die Bundesrepublik in Europa Spitze. Die Menge an Kunststoffmüll ist dabei in den vergangenen Jahren rasant gestiegen – durch Online-Shopping, verpackte Pausen-Snacks zum Mitnehmen oder Single-Portionen, die immer öfter in den Regalen der Supermärkte stehen. Deutschland ist beim Recycling von Kunststoff zwar weltweit vorne – aber auch hierzulande muss längst nicht jedes Plastikprodukt wiederverwertet werden. Derzeit liegt die vorgeschriebene Recycling-Quote bei 36 Prozent. An dieser Zahl gibt es aber immer wieder Kritik. Bisher hat Deutschland wie auch andere westliche Länder einen Teil des Recycling-Kunststoffs zur Entsorgung nach China geschickt. Mittlerweile will das Land aber nicht mehr die Müllkippe der Welt sein – und zwingt viele Länder zum Umdenken. Das neue Verpackungsgesetz, das nächstes Jahr in Kraft tritt, sieht entsprechend vor, die Recycling-Quote bis zum Jahr 2022 auf 63 Prozent zu erhöhen. Insgesamt wurden nach Angaben des Umweltbundesamts zuletzt etwa 45 Prozent des Verpackungsmülls „stofflich wiederverwertet“, 53 Prozent wurden verbrannt. Mit der dabei produzierten Energie werden Strom und Wärme erzeugt.

3. Die EU will Strohhalme und Co. verbieten

Geht es nach der EU-Kommission, dann sollen bald all jene Plastik-Produkte verboten werden, die am häufigsten die europäischen Strände und Meere vermüllen: Einmalgeschirr und Besteck, Trinkhalme, Getränkerührstäbchen, Halter für Luftballons und Wattestäbchen. Daneben sollen Fast-Food-Verpackungen, Luftballons, Getränkeverpackungen und Deckel massiv reduziert werden. Die EU-Kommission plant, dass etwa Deckel künftig an Einwegflaschen oder Trinkbechern befestigt werden sollen, damit sie nicht durch die Gegend fliegen. Außerdem will die EU-Kommission Geld von jenen Herstellern, die Plastikprodukte auf den Markt bringen: So sollen etwa Produzenten von Chipstüten oder Zigarettenfiltern für Infokampagnen und Müll-Sammelaktionen zahlen. Die Richtlinie der EU-Kommission sieht vor, dass sich die einzelnen Mitgliedsstaaten nationale Ziele setzen. Bis 2025 etwa sollen sie mindestens 90 Prozent aller Einwegplastikflaschen getrennt sammeln, zum Beispiel durch ein Pfandsystem, wie es Deutschland bereits vor 15 Jahren eingeführt hat.

4. Weniger Tüten, weniger Plastik

Ruanda macht es, Marokko genauso und Kenia auch – in all diesen Ländern sind Plastiktüten strengstens verboten. Sie herzustellen oder einzuführen ist ebenfalls unter Strafe gestellt. Und in Europa? 2015 hat die EU eine Richtlinie erlassen, die den Mitgliedstaaten vorschreibt, dass bis Ende 2025 jeder Bürger maximal 40 Tüten im Jahr verbrauchen darf. Daraufhin haben sich viele deutsche Händler zusammen getan und eine Erklärung unterschrieben. Sie wollen Plastik-Tragetaschen nicht mehr kostenlos an ihre Kunden abgeben wollen. Der Centbetrag für die Tüten wirkt. Schon ein Jahr nach der Einführung war der Tütenverbrauch in Deutschland pro Kopf von 45 Stück auf 29 gesunken. Auch bei Plastikverpackungen bewegt sich der Handel. Nach einer Studie wollen neun von zehn Kunden nachhaltigere Verpackungen. Dieser Wunsch kommt bei den Supermarktketten an. So hat etwa der Bio-Supermarkt Alnatura angekündigt, die dünnen Obst- und Gemüsebeutel abzuschaffen. Auch Aldi will bei den Eigenmarken bis 2025 die Verpackungsmenge um 30 Prozent reduzieren. Lassen sich Verpackungen nicht vermeiden, will der Discounter sie aus recyclingfähigem Material herstellen. Genauso will Lidl weniger Plastik verwenden. Ein weiteres Beispiel: Die Ketten Edeka und Rewe lassen Bio-Obst und Gemüse mit einer Laser-Gravur versehen. Bislang waren die biologischen Produkte oft in Folie verschweißt, um sie von anderen Artikeln unterscheiden zu können. Die Gravur soll das überflüssig machen.

5. Mit weniger Plastik leben – geht das überhaupt?

Das Bewusstsein, dass Plastik auch eine Kehrseite hat, ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren gestiegen. Das zeigt sich unter anderem daran, dass in den Innenstädten immer öfter Läden aufmachen, in denen Verbraucher alle Produkte ohne Verpackung kaufen können. Kunden müssen ihre eigenen Behälter mitbringen. Dort gibt es neben Nüssen, Nudeln oder Tofu im Glas etwa auch Zahnbürsten aus Bambus, festes Shampoo ohne Kunststoffverpackung oder plastikfreie Wattestäbchen. Zu den oft beklagten Coffee-to-go-Bechern gibt es ebenfalls immer öfter Alternativen: In der Region setzen mehrere Städte gemeinsam mit Gastronomen auf Rückgabesysteme wie etwa Recup: Dabei bekommt der Kunde seinen Kaffee gegen einen Pfand von einem Euro in einem speziellen Recup-Becher, der bis zu 100 Mal wiederverwertet werden kann. Andere bringen gleich ihren eigenen Mehrwegbecher mit ins Café oder in die Bäckerei und lassen ihn dort befüllen. Auch beim Metzger lassen sich Fleisch und Wurst in eigene Behälter füllen – vorausgesetzt, der Metzger erlaubt das. Viele Verkäufer fürchten jedoch Verstöße gegen ihre Hygiene-Richtlinien. Der WWF fordert deshalb einheitliche Regelungen, etwa eine Extra-Theke zum Abstellen und Befüllen.

Die EU-Kommission will Einweg-Geschirr verbieten.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

6. Das Plastik auf unserer Haut

Nicht nur Verpackungen oder Einweggeschirr produzieren Plastikmüll. Pro Jahr gelangen nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik allein durch Kosmetik sowie Wasch- und Putzmittel etwa 980 000 Tonnen Mikroplastik in das Abwasser. Als Mikroplastik bezeichnet man Kunststoffstückchen, die nicht größer als fünf Millimeter sind. Die Kleinstteilchen werden von Kläranlagen nicht umfassend zurückgehalten und landen auf diesem Weg in der Umwelt. Mikroplastik kommt häufig in Peelings oder Duschgels vor und soll helfen, alte Hautschüppchen zu entfernen. Daneben findet man die Partikel auch als Trübungsmittel in Hygieneprodukten. Der Naturschutzbund fordert schon seit längerem ein generelles EU-Verbot von Mikroplastik in Kosmetik und Reinigungsmitteln. Daneben kommen die winzigen Teilchen aber auch im Abrieb von Autoreifen vor, 100 Gramm Abrieb pro Jahr und Kopf lösen sich außerdem von den Schuhsohlen eines Verbrauchers. Wer bei den Kosmetika anfangen und Produkte ohne Mikroplastik kaufen will, muss meist selbst aufwendig recherchieren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland rät dazu, sich die Liste der Inhaltsstoffe ganz genau anzuschauen. Wer einen der folgenden Stoffe auf der Packung findet, kauft Produkte mit Mikroplastik: Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Nylon-12, Nylon-6, Polyurethan (PUR), Acrylates Copolymer (AC), Acrylates Crosspolymer (ACS), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polystyren (PS) und Polyquaternium-7 (PQ). Die Reihenfolge, in der die Inhaltsstoffe auf der Verpackung aufgelistet sind, spiegelt die Konzentration im Produkt wieder. Was oben steht, hat die höchste Konzentration.

7. Plastik ist nicht immer schlecht

Im Alltag ist man praktisch ständig von Gegenständen aus Kunststoff umgeben. Das hat auch einen Grund: Der Stoff wird seit Jahrzehnten immer weiterentwickelt. Deshalb lässt sich daraus fast alles machen. Er kann ganz dünn und elastisch sein – wie bei Frischhalte-Folie, kuschlig weich wie in Kunstfell oder härter als Stahl, wenn er zum Beispiel mit Carbonfasern vermischt wird. Die unterschiedlichen Arten von Kunsstoff werden auch unterschiedlich bearbeitet. Das zeigt: Ein einfaches Urteil lässt sich über Plastik kaum fällen. Schon im Alltag gibt es Beispiele dafür, das Plastik manchmal besser ist als eine Alternative, etwa bei Getränkeflaschen. Bewertet man sie nach ihrer Ökobilanz, schneiden Einweg-Glasflaschen am aller schlechtesten ab. Das liegt unter anderem daran, dass die Herstellung sehr energieaufwendig ist. Und auch Mehrwegglas-Flaschen haben in vielen Fällen eine schlechtere Ökobilanz als Mehrwegplastikflaschen. Der Grund: Plastikflaschen sind viel leichter. Wer also Saft oder Wasser kauft, das weit transportiert wurde, sollte lieber zu Plastik-Mehrwegflaschen greifen. Denn das kann in größeren Mengen transportiert werden. Und auch in anderen Bereichen ist Kunststoff bislang ein unerlässlicher Werkstoff. In der Medizin zum Beispiel oder im Auto- und Flugzeugbau. Das zeigt: In manchen Bereichen muss Kunststoff verwendet werden - noch.

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