In den allermeisten Fällen ist die Wärmepumpe die beste Wahl, um ein Haus dauerhaft klimafreundlich und kostengünstig mit Wärme zu versorgen – das gilt auch für Bestandsgebäude. Gerade bei Immobilien mit einem langfristig hohen Wärmebedarf kann aber der Einbau einer Pelletsheizung durchaus eine sinnvolle Alternative sein. Weil ein nachwachsender Brennstoff zum Einsatz kommt, gibt es auch hier aktuell vom Staat eine attraktive Förderung – zumindest bis zur Bundestagswahl. Wie es danach mit der Heizungsförderung weitergeht, ist unklar.
Wer aktuell noch für den Einbau einer Pelletsheizung einen Förderantrag bei der KfW stellt, darf wie bei einer Wärmepumpe mit einem Zuschuss von 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten (maximal 30.000 Euro), sprich mit bis zu 9000 Euro rechnen. Noch lukrativer wird es, wenn eine funktionstüchtige Kohle-, Öl-, oder Gasetagenheizung oder eine mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Biomasseheizung ersetzt wird und der Eigentümer das Haus oder die Wohnung selbst nutzt.
Eine Brauchwasser-Wärmepumpe ist sehr effizient
Dann kommt der sogenannte Klimageschwindigkeitsbonus von 20 Prozent, also maximal 6000 Euro obendrauf. Im Falle der Pelletsheizung gilt das aber nur, wenn die Warmwasserbereitung bilanziell vollständig mit Hilfe einer Solarthermieanlage, einer Brauchwasser-Wärmepumpe oder einer Photovoltaikanlage inklusive Heizstab erfolgt. Eine Vorgabe, die übrigens durchaus sinnvoll ist, da der Pelletskessel im Sommerbetrieb nicht so effizient arbeitet.
Die Brauchwasser-Wärmepumpe, die häufig als Kombigerät mit einem Warmwasserspeicher angeboten wird, lässt sich ohne großen Aufwand installieren. Inklusive Einbau liegen die Kosten bei 4000 bis 6000 Euro. Sie ist damit meist die kostengünstigste und auch effizienteste Form der Warmwasserbereitung und kann perfekt mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden.
Die Wärmepumpe wird in der Regel im Keller platziert und nutzt die Wärmeenergie der Umgebungsluft. Der Kellerluft wird über einen Wärmetauscher Energie entzogen. Die aus der Wärmepumpe wieder ausströmende Luft ist daher kälter und trockener. Ein Nebeneffekt, der vor Schimmelbildung schützt und Brauchwasser-Wärmepumpen für den Einsatz in Altbauten zusätzlich interessant macht. Im Winter wird die Wärmepumpe abgeschaltet und das Warmwasser von der Pelletsheizung mittels einer eingebauten Heizschlange erzeugt.
Solarthermie kann eine gute Ergänzung sein
Auch eine Solarthermieanlage ist eine sinnvolle Ergänzung zum Pelletskessel. Um den Klimageschwindigkeitsbonus zu erhalten, muss bei der Solarthermieanlage mindestens eine nutzbare Kollektorfläche von 0,04 Quadratmeter pro Quadratmeter Nutzfläche installiert sein. Damit lässt sich im Sommer und in der Übergangszeit ein Großteil des Warmwasserbedarfs decken. Um die Solarthermieanlage in der Übergangszeit auch noch als Heizungsunterstützung nutzen zu können, was sinnvoll ist, sollte sie etwas größer dimensioniert sein. Verglichen mit der Brauchwasser-Wärmepumpe sind die Investitionskosten einer Solarthermieanlage etwas höher. Wer aber bereits mit einer Solarthermieanlage Warmwasser produziert, sollte diese optimieren und weiter nutzen.
Wird das Warmwasser mittels eines solarstrombetriebenen Heizstabs erzeugt, gilt die Vorgabe für den Klimageschwindigkeitsbonus als erfüllt, sofern die Nennleistung der Photovoltaikanlage in Kilowatt mindestens das 0,05-fache der Nutzfläche beträgt – sprich bei einer 100-Quadratmeter-Wohnung sind das fünf Kilowatt. Ein elektronisch regelbarer Heizstab, der sich einschaltet, sobald überschüssiger Solarstrom zur Verfügung steht, kostet inklusive Installation in etwa so viel wie eine Brauchwasser-Wärmepumpe. Achtung: Bei einem Heizstab besteht je nach Härtegrad des Trinkwassers Verkalkungsgefahr.
Zur Person: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!
Karl Brenner Eine Heizungssanierung sollte wohlüberlegt sein und wegen Merz, Spahn und den anderen CDU/CSU- Hetzern, die das GEG wie angekündigt wegwischen wollen, nicht überhastet durchgeführt werden. Man kann sich eigentlich darauf verlassen, dass sie schnell zurückrudern werden, sollten sie wirklich ab März etwas zu sagen haben - vorausgesetzt sie haben ein Mindestmaß an gesundem Menschenverstand und Anstand.
Zur Person: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza! Aussagen von solchen Herren sehe ich durchaus kritisch, da eingenommen und daher nicht objektiv! Aber: Wenn ich eine neue Heizung brauche, dann wende ich mich an den Heizungsbauer meines Vertrauens und lasse mich dann entsprechend beraten. Unsere Energieversorgung ist aktuell nicht imstande die benötigte Energie kostengünstig bzw. überhaupt bereitzustellen (siehe Dunkelflaute). Für eine technologieoffene Entscheidung habe ich ja noch einige Jahre Zeit ( egal ob alte oder neue GEG)
Hatten Sie während der "Dunkelflaute" Strom? Es sind nämlich beileibe nicht alle Kraftwerke in Deutschland gelaufen. Kaufen Sie in Deutschland angebaute Mangos?
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