Selbst gebaut, aus Holz, aus Stuck, aus Wolle gehäkelt, in eigens dafür gebauten Nischen kunstvoll installiert oder im Garten aufgestellt: Die Krippen im Landkreis Günzburg sind so verschieden, dass sie nur ihre Einzigartigkeit gemeinsam haben. Insgesamt haben Leserinnen und Leser 134 Fotos von Krippen an die Redaktionen der Günzburger Zeitung und der Mittelschwäbischen Nachrichten geschickt. Geworden ist daraus das vermutlich größte Krippenschauen, das der Landkreis Günzburg je gesehen hat. Eine Krippe hat die Leserinnen und Leser bei der Abstimmung besonders überzeugt – und das, obwohl sie auch ohne Voting für jeden und jede sichtbar war.
Die Gewinner-Krippe steht vor der Garage der Familie Beh in Dürrlauingen. Schon seit neun Jahren baut Thomas Beh die selbstentworfenen Figuren immer wieder auf. Vergangene Weihnachten hatte die Familie die Krippe sogar noch erweitert: „Heuer haben wir mit unseren Kindern einen Zaun um die Krippe gebaut, da unsere Kinder Angst hatten, dass die Schafe weglaufen“, schrieb Beh unserer Redaktion per Mail. Die „Vorsichtsmaßnahme“ der Kinder Charlotte und Alexander macht die Krippe komplett. Und die Mühe hat sich gelohnt: 24 Prozent der Teilnehmenden finden, dass die Krippe der Behs die schönste im Landkreis ist.
Mit 22 Prozent belegt die 75 Jahre alte Krippe von Eugen Reißmüller aus Jettingen-Scheppach knapp dahinter den zweiten Platz. Platz drei geht mit 12 Prozent der Stimmen an die Krippe von Hubert Kießling aus Burgau. Sie ist 35 Jahre alt und umfasst etwa 250 Figuren.
Familie Beh in Dürrlauingen gewinnt Krippenwettbewerb
Während eines Großteils der Adventszeit bleibt die Krippe bei den Behs jedoch leer: Getreu der Weihnachtsgeschichte wird das Jesuskind erst am Heiligabend in das mit Stroh ausgelegte Holzbettchen gelegt. Daneben steht ein 142 Zentimeter großer Josef, während eine blonde Maria auf einem Meter Höhe daneben kniet. Mit Jesu Geburt entzünden die Behs auch das Friedenslicht aus Bethlehem.

Das Voting hat eines gezeigt: Krippen sind etwas Persönliches. Eine Familientradition, die das Weihnachtsfest komplett macht. Sie sind winzig klein oder riesengroß, kommen nur mit der Heiligen Familie aus oder zeigen gleich eine ganze Hirtenschar samt Schäfchen und Eseln. Und sie erzählen Geschichten: Über den verstorbenen Vater, der die Krippe baute. Die Ehefrau, die detailliert das alte Bethlehem im Hintergrund malte. Die Kinder, die wie bei den Behs nach neun Jahren noch einen Zaun für die Schafe bauten. Darum sind alle Krippen, die zur Auswahl standen, weiterhin online zu bestaunen.
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