Das Grundwasser aus Gartenbrunnen im Illertal zwischen Bellenberg und Neu-Ulm kann nach wie vor mit Lösungsmitteln belastet sein. Das teilt das Landratsamt Neu-Ulm mit. Die Gehalte in Bellenberg, Vöhringen, Gerlenhofen und Ludwigsfeld lägen inzwischen auf niedrigem Niveau. Lediglich im Stadtgebiet von Senden seien noch höhere Konzentrationen vorhanden.
Das Leitungswasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ist nicht betroffen
Deshalb sollten in den betroffenen Gebieten Gemüse- und Obstpflanzen während der Erntezeit weiterhin nicht mit Brunnenwasser gegossen oder gewaschen werden. Das Leitungswasser aus der öffentlichen Wasserversorgung ist dagegen nicht verunreinigt und kann ohne Einschränkungen genutzt werden. Auch das Wasser der Badeseen ist nicht belastet.
Die Grundwasserverunreinigungen durch sogenannte Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) wie Tetrachlorethen (PER) und Trichlorethen (TRI) gehen nach wie vor von den Firmengrundstücken einer ehemaligen Großreinigung in Bellenberg und der früheren Uhrenfabrik in Senden aus. Die Belastung besteht seit vielen Jahren.
Nach den aktuellen Untersuchungen, welche jährlich Ende Mai stattfinden und veröffentlicht werden, ist in den folgenden Gebieten des Landkreises der Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung für Halogen-Kohlenwasserstoffe von zehn Mikrogramm je Liter Wasser noch überschritten:
- Bellenberg: Im Gebiet westlich der Bachstraße und nördlich des Mühlbachs liegen die Werte zwischen 19 und 39 Mikrogramm je Liter Wasser.
- Vöhringen: Im Stadtgebiet westlich der Bahnlinie Ulm - Kempten liegen die Werte bis zu 11 Mikrogramm je Liter Wasser.
- Senden: Im Stadtgebiet nördlich der Erich-Rittinghaus-Straße zwischen der Kemptener Straße und der Bahnlinie Ulm - Kempten liegen die Werte zwischen 13 Mikrogramm und maximal 198 Mikrogramm je Liter Wasser.
- Neu-Ulm, Stadtteil Gerlenhofen: Entlang der Bahnlinie Ulm - Kempten und westlich davon liegen die Werte bis zu 26 Mikrogramm je Liter Wasser.
- Neu-Ulm, Stadtteil Ludwigsfeld: Östlich der Memminger Straße liegen die gemessenen Werte bei 10 Mikrogramm je Liter Wasser.
Das Grundwasser in den restlichen Neu-Ulmer Stadtteilen und in der Neu-Ulmer Innenstadt ist nicht belastet.
Das rät das Landratsamt Neu-Ulm Gartenbesitzern aus den betroffenen Gebieten
Das Landratsamt Neu-Ulm rät Gartenbesitzerinnen und -besitzern aus den betroffenen Gebieten weiterhin zu Vorsichtsmaßnahmen. So sollte das Grundwasser aus Haus- oder Gartenbrunnen nicht als Trinkwasser verwendet werden. Obwohl Halogen-Kohlenwasserstoffe an der Luft rasch verdunsten, empfiehlt die Behörde, vorsorglich während der Erntezeit Gemüse- oder Obstpflanzen nicht mit dem belasteten Brunnenwasser zu gießen. Gemüse, Obst oder Salat sollten auch nicht mit Brunnenwasser, sondern nur mit Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung gesäubert werden. Weiter rät das Landratsamt, belastetes Grundwasser aus dem Brunnen nicht zum Baden, Duschen oder Tränken von Nutztieren zu verwenden.
Die Lagepläne mit den Messergebnissen können beim Landratsamt Neu-Ulm, Zimmer 418, Bahnhofstr. 39, 41, 89231 Neu-Ulm oder im Internet unter der Adresse www.landkreis-nu.de/Wasserrecht-Bodenschutz/Dienstleistungen unter „Grundwasserbelastung im Unteren Illertal“ eingesehen werden. Telefonische Auskünfte erhalten gibt es unter Telefon 0731/7040-35103. (AZ)
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