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Feuerwehr-Bilanz 2024 im Landkreis Neu-Ulm: Alle zwei Stunden ein Einsatz

Landkreis Neu-Ulm

Im Schnitt mussten die Feuerwehren alle zwei Stunden ausrücken

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    Zwölf Einsätze pro Tag haben die Feuerwehren im Kreis Neu-Ulm laut dem Jahresbericht 2024 im Schnitt bewältigt. Dieses Foto entstand bei einem Einsatz in Senden.
    Zwölf Einsätze pro Tag haben die Feuerwehren im Kreis Neu-Ulm laut dem Jahresbericht 2024 im Schnitt bewältigt. Dieses Foto entstand bei einem Einsatz in Senden. Foto: Wilhelm Schmid (Archivbild)

    Schon die Reihe der Grußworte machte die Bedeutung der Kommandanten-Dienstversammlung des Landkreises Neu-Ulm klar: Landrätin Eva Treu, Bezirksrätin Katja Ölberger, Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf als Gastgeberin im Sendener Bürgerhaus, Bürgermeister Rafael Alber aus der Patengemeinde Prad am Stilfserjoch, Kreisbrandrat Christian Happach für den Bezirksfeuerwehrverband Schwaben und Wasserwachtleiter Matthias Wechselberger namens aller Blaulichtorganisationen (Polizei, THW, Rotes Kreuz) würdigten die vielseitigen Tätigkeiten der Feuerwehr und die gute Zusammenarbeit.

    Nach einer Reihe von Ehrungen (dazu wird ein eigener Bericht erscheinen) erstattete Kreisbrandrat Bernhard Schmidt einen eindrucksvollen Jahresbericht für 2024. Demnach mussten die Feuerwehren des Landkreises nahezu zwölf Einsätze pro Tag bewältigen, also alle zwei Stunden einen – „und das rund um die Uhr, an allen Tagen des Jahres, an Sonn- und Feiertagen, bei jedem Wetter“ und zumeist ehrenamtlich. Die Gesamtzahl von 4305 Einsätzen liegt wieder über dem Vorjahresniveau. Davon waren 55 Prozent technische Hilfeleistungen, was auf gestiegene Unfallzahlen und Wohnungsöffnungen sowie besonders auf das vorjährige Hochwasser zurückzuführen ist.

    3401 Feuerwehrleute waren 2024 im Kreis Neu-Ulm im Dienst

    283 Personen wurden dem Jahresbericht zufolge medizinisch erstversorgt, 63 hilflos vorgefunden und für 40 Menschen kam leider jede Hilfe zu spät; sie mussten tot geborgen werden. Zehn Feuerwehrleute wurden im Einsatz verletzt und 15 wurden durch die „Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte“ nach belastenden Einsätzen betreut. Für die Bewältigung der Einsätze standen 3401 Feuerwehrdienstleistende bereit. Die Zahl der Frauen stieg auf 498 und in 57 Jugendgruppen wird der Nachwuchs ausgebildet sowie in 23 Kindergruppen spielerisch mit der Feuerwehr vertraut gemacht.

    Zur Schulung im aktiven Dienst wurden 229 Plätze auf Lehrgängen an den Staatlichen Feuerwehrschulen belegt und auf Landkreisebene nahmen 1034 Aktive an 72 Lehrgängen teil. 270 Feuerwehrleute und sechs Anwärter stellten ihre Fähigkeiten bei Leistungsprüfungen unter Beweis. Im Hinblick auf die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2024 berichtete der Kreisbrandrat, dass Planungen im Gange seien, um den Finanzbedarf für ein Katastrophenlager des Landkreises zu ermitteln, in dem künftig fachübergreifend für alle Hilfsorganisationen Material für Katastrophenfälle gesammelt und bereitgehalten werden soll.

    „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen“, sagt der Kreisbrandrat

    Dazu merkte Schmidt kritisch an: „In den letzten Jahrzehnten haben sich durch den Rückbau und die Aufgabe von vermeintlich Unnötigem Lücken aufgetan, die wir wieder schließen müssen!“ Deshalb mussten bei der Katastrophe im Vorjahr „große Mengen an Feldbetten, Hygieneartikeln, Desinfektionsmittel, Sandsäcke und vieles mehr bei den unterschiedlichen Einheiten zusammengesammelt oder erst beschafft werden“. Um Notunterkünfte einrichten zu können, wurde damit in einem „provisorischen, aber professionellen Logistikzentrum“ die Versorgung im ganzen Landkreis sichergestellt, um den Einsatz von rund 2000 Einsatzkräften in einer Woche Dauereinsatz auszurüsten.

    Angesichts der Prognosen von Fachleuten, führte der Kreisbrandrat weiter aus, sei davon auszugehen, „dass die Zahl und Häufigkeit von Katastrophen oder ähnlichen Einsatzlagen zunehmen wird. Wir müssen deshalb aus der Vergangenheit lernen, um in Zukunft noch besser gewappnet zu sein.“ Danach schloss die Versammlung mit den satzungsgemäßen Berichten der Funktionsträger des Kreisfeuerwehrverbandes – Schriftführer, Schatzmeister und Kassenprüfer – und vor allem auch mit ausführlichem Dank des Kreisbrandrates an alle, die zur Bewältigung der angefallenen Aufgaben beigetragen hatten.

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