Es war so etwas wie das inoffizielle Dorffest, das an diesem 10. Juni 2023 gefeiert wurde. Der TSV Kettershausen wurde mit einem 3:0-Sieg gegen den FV Weißenhorn Meister in der Kreisliga A Iller und stieg sensationell in die Bezirksliga auf. Cheerleader, Transparente, Freudentaumel, ein Platzsturm im Unterallgäu. Aber alle, die mitgefeiert haben, die wussten schon damals, dass dieser Erfolg so etwas wie ein positiver Ausrutscher war für den Verein, der zuvor oft genug nur knapp den Klassenerhalt in der Kreisliga A geschafft hatte. Mal mit Relegation, mal ohne. Nach einem Jahr im Oberhaus des Bezirks ging es für Kettershausen postwendend und fast planmäßig wieder runter. Aber jetzt ärgert das nach eigener Wahrnehmung „kleine gallische Dorf aus dem Unterallgäu“ schon wieder ganz gewaltig die Vereine, die eigentlich aufsteigen wollen und dafür eine Menge investieren. Kettershausen liegt vier Punkte hinter dem Tabellenzweiten Ingstetten/Schießen und hat ein Spiel weniger, sieben Punkte sind es auf Primus Regglisweiler. Wenn Kettershausen am Sonntag (15 Uhr) auf eigenem Platz gegen den gewinnt, dann ist man so richtig bei der Musik. Der Wiederaufstieg ist für Abteilungsleiter Armin Mayer allerdings kein Thema: „Wir haben eine gute Mannschaft für die Kreisliga A.“
Tolle Mentalität beim TSV Kettershausen
Die hat keines der vergangenen neun Spiele verloren und vor dem 1:1 gegen Tiefenbach am letzten Sonntag sechs nacheinander gewonnen. Es hat halt eine Weile gedauert, bis Kettershausen nach dem Abstieg sportlich und mental wieder in der Spur war. So lustig eine Meister-Saison ist, so anstrengend und manchmal frustrierend kann die nächste in einer Spielklasse sein, für die man vielleicht gerade so gut genug ist oder nicht einmal das. Der SSV Ulm 1846 Fußball und seine Anhängerschaft erleben so etwas in der Art nach dem Aufstieg von der 3. in die 2. Liga. Armin Mayer bestätigt: „Die Zeit in der Bezirksliga war hart, daran hatten wir eine Weile zu arbeiten.“ Gleichzeitig rühmt er die Mentalität beim TSV Kettershausen: „Wenn man den Jungs erklärt, dass es so nicht weiter geht und dass man etwas ändern muss, dann sind sie bereit. Genau das ist es, was unseren Verein ausmacht.“
In die Bezirksliga geführt und jetzt wieder in die Spur gebracht hat den TSV Kettershausen Trainer Ralph Amann. Der verabschiedet sich in gegenseitigem Einvernehmen nach dieser Saison und nach insgesamt sechs Jahren zum SV Oberroth. Sein Nachfolger steht mit Selim „Igel“ Cicek-Bader bereits fest.
Markus Schaich wird Trainer beim TSV Regglisweiler
Auch der Sonntags-Gegner TSV Regglisweiler wechselt im Sommer den Kommandogeber aus. Stefan Reinert und sein Assistent Niklas Nähring hören zum Saisonende auf, Nachfolger ist mit Markus Schaich ein Mann mit einem bekannten Namen. Der betreut aktuell die Junioren des FC Memmingen, er hat aber auch schon beim FV Illertissen und beim SSV Ulm 1846 Fußball gearbeitet.
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