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Ziemetshausen : „Gefühl der Dankbarkeit“ bleibt: Dr. Ahrweiler verlässt den Landkreis

Ziemetshausen

„Gefühl der Dankbarkeit“ bleibt: Dr. Ahrweiler verlässt den Landkreis

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    Dr. Florian Ahrweiler (rechts) wurde kürzlich von Robert Wieland, Geschäftsführer der Ambulante Medizin gGmbH, offiziell verabschiedet. Am 31. März ist sein letzter Arbeitstag.
    Dr. Florian Ahrweiler (rechts) wurde kürzlich von Robert Wieland, Geschäftsführer der Ambulante Medizin gGmbH, offiziell verabschiedet. Am 31. März ist sein letzter Arbeitstag. Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg-Krumbach

    Der Abschied ist nicht mehr fern. An diesem Montag öffnet und schließt sich die Tür des MVZ Ziemetshausen für ihn zum letzten Mal. Nach dem 31. März wird Dr. Florian Ahrweiler dort keine Sprechstunde mehr abhalten, nicht mehr behandeln, wie er das über ein Jahr lang getan hat. Sein Anstellungsvertrag endet, was von Anfang an klar war, da der Arzt Dr. Julia Lessing vertrat, die nach der Geburt ihres Sohnes in Elternzeit gegangen war.

    Mit seinem Wirken in Ziemetshausen ist es Ahrweiler gelungen, schnell Vertrauen zu den Menschen aufzubauen und Spuren zu hinterlassen. Deshalb kommt es nicht von ungefähr, wenn etwa eine 78 Jahre alte Patientin es überaus bedauerlich findet, dass Ziemetshausen nun nicht länger Station auf Florian Ahrweilers Lebensweg sein wird. Die Ansicht der Frau kann Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken und zugleich Geschäftsführer der gemeinnützigen Tochtergesellschaft Ambulante Medizin (sie betreibt die MVZ) sehr gut nachvollziehen. Kürzlich bedankte er sich bei dem scheidenden Arzt und hob seine Leistungen hervor. 

    In der Tat habe es einige Menschen gegeben, „denen ich helfen konnte“, bilanziert der Mediziner. Er spüre ein Gefühl der Dankbarkeit, sagt er. Dankbarkeit gegenüber dem gesamten Praxisteam, den Patientinnen und Patienten, die den „Zugereisten“ aus Nordrhein-Westfalen wunderbar aufgenommen hätten. Ahrweiler: „Am Anfang habe ich mich mit dem Dialekt wirklich schwergetan, inzwischen geht es besser.“

    Dankbar ist er auch seinen ärztlichen Kollegen Stephan Weber und Dr. Julia Lessing. Letztere kann es laut Pressemitteilung kaum erwarten, nach ihrer Babypause wieder loszulegen. Am Montag noch tauscht sich die Internistin mit ihrem Vorgänger aus – zum Beispiel, was alles im administrativen Bereich zu beachten ist. Die 33-Jährige begründet, warum der „Fremde“ in Ziemetshausen so gut angekommen ist: „Er hat ein offenes Ohr, ein offenes Herz und ist als Arzt auch immer Mensch.“

    In Florian Ahrweiler macht sich noch ein anderes Gefühl breit: das des Aufbruchs. Er und seine Frau, eine Engländerin, sind nicht auf einen Lebensmittelpunkt fixiert. Es ist die Freiheit und Ungebundenheit, die beiden gefällt. Jetzt nehmen sie erst einmal eine Auszeit, gehen nach England, um dort ihr Segelboot auf Vordermann zu bringen. Spätestens Ende Mai soll es „Leinen los“ heißen, um dann zwischen der Insel und Frankreich im Ärmelkanal die Macht des Windes und der Wellen zu nutzen. Die bretonische oder die südenglische Felsenküste vor Augen, im Hier und Jetzt mit der Natur zu leben – für Ahrweiler bleibt das kein Traum, da die Verwirklichung bevorsteht. Und ab Herbst wird der Arzt wahrscheinlich wieder praktizieren. Wo – das steht noch nicht fest. Es könnte in den Niederlanden sein oder in einem anderen Teil Deutschlands. Als sicher gilt: Nördlich von Ziemetshausen wird es sein. (AZ)

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