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  4. Urlaub in Corona-Zeiten: Das neue Reisegefühl

Urlaub in Corona-Zeiten
16.10.2020

Das neue Reisegefühl

Die Welt - zu Corona-Zeiten ein einziges Risikogebiet für Urlaubsträume.
Foto: Illustration: Doers, Adobe.Stock

Die Welt ein einziges Risikogebiet für große Urlaubsträume. Plötzlich ist der Spreewald das neue Wow. Aus dem Harz wird wie wild gepostet. Und warum die Südsee nun in Brandenburg liegt.

Wie war das noch vor ein paar Wochen? Als man in der Sonne an der Uferpromenade saß, die warme Sonne auf der Haut genoss und beim Cappuccino in der Strandbar plauderte. „Das hier müssen wir noch genießen“, meinte die Freundin, „der Herbst wird fürchterlich.“ Was man eben so leicht dahinsagte – in der Sonne am Strand von Kroatien. Oder in Italien. Oder auf Sylt. Und gleichzeitig doch immer hoffte, dass es schon nicht so schlimm, der Oktober vielleicht golden werden würde. Die Sommerseligkeit hat sich schnell verzogen. Der Herbst ist kalt, die Nasen sind verschnupft und die Zahl der Corona-Infizierten schießt nicht nur in Deutschland rapide in Höhe. Und viel schneller als beim Cappuccino befürchtet, sind all die sperrigen Begriffe wieder präsent: Beherbergungsverbot, Risikogebiet, Reproduktionsfaktor und Sieben-Tage-Inzidenz. Corona-Herbst!

Vor nicht allzu langer Zeit war alles doch so einfach. Koffer, Brieftasche, noch mal das Wetter checken – und los. Das Gefühl, jederzeit unbeschwert aufbrechen zu können, egal ob nach Südtirol, Süditalien oder Südamerika, ist einer gewissen lethargischen Nostalgie gewichen –und das, obwohl die Herbstferien vor der Tür stehen. Dafür hatte man doch mal Pläne. Die eigenen vier Wände zählten jedenfalls nicht dazu.

Wer heute bucht, weiß nicht, ob er morgen losfahren kann

Wer heute seine Reise bucht, weiß aber nicht, ob er morgen losfahren kann. Sowohl Ziel als auch Wohnort können von einem Tag auf den anderen Risikogebiet sein. Da kann das Fernweh einpacken, bis die Zahlen wieder stimmen.

Was hat dieses Virus nur mit unserer Reisefreiheit gemacht? Da war doch mal was – Europa, offene Grenzen, der große Schengenraum. Aktuell aber Kleinstaaterei, wie einst im 18. Jahrhundert. Wer aus Hamm kommt, darf nicht nach Schleswig-Holstein, Augsburger nicht mal mehr ins Allgäu. Oje, und wohin nur mit den Güterslohern?

Niemand hat mehr den Durchblick, wohin man gerade unter welchen Bedingungen reisen kann. Reiseplanung beginnt inzwischen auf den Homepages von Robert-Koch-Institut und Auswärtigem Amt, um Informationen über den jeweiligen Covid-19-Stand eines Landes zu erhalten, Einreisebedingungen zu checken – und um dann einen Termin beim Testcenter zu machen: Ein negativer Corona-Test ist an manchen Grenzen genauso wichtig wie ein gültiger Reisepass.

Ab vier Übernachtungen zahlt den Corona-Test das Hotel

Verrückte Reisewelt. Airlines messen Fieber, bevor Passagiere ins Flugzeug steigen dürfen. Luxushotels bieten kostenlose Corona-Tests. Das Kempinski Hotel bei Kitzbühel etwa, das in einer Pressemitteilung mit einem Spül- und Gurgeltest für seine Gäste direkt im Haus wirbt. Ergebnis und Zertifikat gibt es spätestens nach 48 Stunden – mit einer Flasche Champagner aufs Zimmer. Nein, Stopp! Das war jetzt ein Scherz! Aber alles andere ist ernst. „Das Fünf-Sterne-Superior-Hotel organisiert natürlich alles, von der Anmeldung bis zur sicheren Abgabe der Probe im Labor.“ Ab vier Übernachtungen wird der Corona-Test vom Hotel übernommen, bei drei Übernachtungen reduziert sich der Preis für den Test pro Person auf 60 Euro. Im Frühjahr dieses Jahres noch wäre man über eine solche PR-Nachricht erst verblüfft, dann aber felsenfest überzeugt gewesen: ein etwas ungewöhnlicher Aprilscherz … Jetzt im Oktober weiß man, das ist keine Satire. Was in der Pressemitteilung übrigens nicht steht: Wo bleibt der Gast, wenn der Test positiv ausfällt?

Reisende haben sich in diesem Jahr an vieles gewöhnt, was sie mal für unmöglich hielten: Maskenpflicht in Flieger, Zügen und Bussen. In Plastik eingeschweißte Büffets, Abstandsregeln an den Stränden, Datenerfassung auf Berghütten. 2020 – das Jahr, das den Tourismus gänzlich durcheinandergewirbelt hat. Erst die Schließung von Grenzen, dann die weltweite Reisewarnung, der wochenlange Lockdown, Sorgen, was aus all dem resultieren würde, Lockerungen, dann ein Sommer, der für viele besser lief als zunächst erwartet, für andere eine einzige Katastrophe war, wovon unsere Gesprächspartner auf den folgenden Seiten erzählen. Und nun geht es schon wieder um Beherbergungsverbot oder Verlängerung der Winterferien …

Nach Bayreuth zum Indian Summer

Marketing-Agenturen geben derzeit alles, um so etwas wie Unbeschwertheit zu erzeugen, irgendwie Lust aufs Reisen zu machen. Orte in Deutschland werben als Fernreise-Ersatz. Nach Bayreuth zum Indian Summer. Die Südsee in Laufweite … Gemeint ist die Indoor-Badewelt Tropical Island in den brandenburgischen Weiten. Die Sächsische Schweiz vermarktet sich als Winterziel: Sandsteingebirge statt St. Moritz. Wintersportorte wiederum werben mit Hygienekonzepten statt ihren Pistenkilometern. Und Aruba lädt zu Workation ein – eine hübsche Wortschöpfung aus Arbeiten (Working) und Ferien (Vacation). Warum nicht? In der Karibik fürs Homeoffice abtauchen.

Während sich die PR-Agenturen redlich mühen, dass Ziele im Gedächtnis bleiben, ist das Reisen aus den Gesprächen verschwunden. Niemand erzählt von seinen schönen Erlebnissen in der Ferne. Keiner fragt mehr: Was plant ihr denn so, habt ihr schon was gebucht? Der Spreewald ist jetzt das neue Wow. Griechenland fast schon ein Abenteuer-Trip. Nur wenige hätten vor Corona-Zeiten eine Fahrt in den Harz gepostet.

1000 Orte, die man sehen muss, bevor man stirbt, so heißt der Bestseller der New Yorkerin Patricia Schultz. Das Kultbuch der Weltreisenden. Quelle tausender Lebenslisten in aller Welt. Den Highway 1 von San Francisco nach Los Angeles fahren. Die Ruinen von Angkor Wat erleben. Auf den Ätna steigen. Die Träume müssen warten. Das Fernweh wird überleben. Die Freundin, die alle Ferien durchgebucht hatte, plant jetzt nicht mehr …

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