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Literatur
07.04.2021

Belarus, ein Land wie nach einem langen Koma

Sasha Filipenko stammt aus Minsk (Belarus).
Foto: Lukas Lienhard, Diogenes

Der junge Schriftsteller Sasha Filipenko schreibt in seinem neuen Roman über seine Heimat und die Proteste gegen Diktatur Lukaschenko.

Was für ein Buch! Sasha Filipenko, 1984 in Minsk geboren und in St. Petersburg lebend, hat das belarussische Drama in einen Roman gegossen, der niemanden kalt lassen kann. Zu gegenwärtig sind die verzweifelten Demonstrationen gegen den Diktator Alexander Lukaschenko auf den Straßen von Minsk. „Meine inständige Hoffnung ist, dass dieses Buch in meinem Land eines Tages nicht mehr aktuell sein wird“, schreibt der Autor im Vorwort.

Es sieht nicht danach aus, als würde diese Hoffnung bald in Erfüllung gehen. Es sieht eher danach aus, als würde das Land unter dem Diktator weiter im Koma dahinsiechen, als würde alles bleiben, wie es ist. Keine Aussicht auf Veränderung, keine Hoffnung auf Freiheit. Filipenko hat dafür Bilder gefunden, die haften bleiben.

Im Roman "Der ehemalige Sohn" geht es um einen Schüler, der Cello lernt

Im Zentrum des Romans steht der 16-jährige Franzisk Lukitsch, der bei seiner liebevollen aber strengen Babuschka aufwächst und in einem staatlichen Gymnasium Cello lernt. Die Lehrer sind angepasst, unterrichten nach staatlicher Interpretation, andere haben keine Chance. Franzisk und seine Freunde sind es leid, wollen Spaß haben, die Jugend genießen, das Leben feiern.

Bei einer Massenpanik wird der Junge schwer verletzt und fällt ins Koma. Obwohl der behandelnde Arzt und spätere Mann der Mutter darauf besteht, dass Franzisk nur mehr „Gemüse“ ist, gibt die Großmutter die Hoffnung nicht auf, ihren Enkel zurück ins Leben erzählen zu können.

Sie liest ihm vor, berichtet aus dem eigenen Leben und von den deutschen Gasteltern, die irgendwann auch zu Besuch kommen in Franzisks Krankenzimmer. Doch nichts scheint zu helfen. Jahr um Jahr vergeht.

Lukaschenko ist nach zehn Jahren im Koma immer noch an der Macht

Dann stirbt die Großmutter – und Franzisk erwacht. Nach zehn Jahren hat er das Gefühl, nichts habe sich verändert. Noch immer ist Lukaschenko an der Macht, noch immer werden Regimegegner weggesperrt oder umgebracht, noch immer herrscht Tristesse in Minsk. Der junge Mann versucht sich am neuen Leben und fühlt sich doch fremd.

Dann scheint es so etwas wie ein Erwachen im Land zu geben. Nach Lukaschenkos geklautem Sieg gehen die Menschen zu Zehntausenden auf die Straße. Womöglich geht es Belarus wie ihm selbst, hofft Franzisk – und die Menschen erwachen aus einem langen Koma, reiben sich die Augen und nehmen die Politik selbst in die Hand. Doch auch diese Hoffnung trügt, die Gewalt siegt: „Aus einem so langen Koma erwacht man nicht. Es gibt keine Wunder. In diesem verängstigten, an die Wand gefahrenen, in die Ecke gedrängten Land konnte all das nicht passieren.“

Filipenko hat erzählerische Meisterschaft bewiesen

Womöglich begeht das ganze Land Selbstmord wie Franzisks Freund Stass. Für sich sieht der junge Mann nur einen Ausweg: Er geht nach Deutschland zu seinen Gasteltern und wird für seine Mutter tatsächlich das, was der Titel verspricht: „Der ehemalige Sohn“.

Schon mit seinem Roman „Rote Kreuze“ über den Stalinterror hat Filipenko seine erzählerische Meisterschaft bewiesen. Auch in diesem Roman überzeugt der junge Autor mit großer Fabulierfreude und stilistischer Wucht. Lesen!

Sasha Filipenko: Der ehemalige Sohn, übers. v. Ruth Altenhofer, Diogenes, 320 S., 23 Euro

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