
Das Radio will sich dem Kulturauftrag verweigern
Plus Zur Krise der Kultur im öffentlich-rechtlichen Radio: Einst hatte Deutschland die anspruchsvollste Radiolandschaft der Welt. Das soll jetzt geopfert werden. Warum eigentlich?
Ein Gespenst geht um in den Radiosendern Deutschlands. Es heißt: der Hörer. Er ist der vorgebliche Grund, warum in den letzten Jahren in allen neun Sendern der ARD grundsätzliche Reformen angestoßen wurden, die sich momentan in unterschiedlichen Stadien der Umsetzung befinden. Aktuell sorgt die Ankündigung des Bayerischen Rundfunks einer "echten Kulturoffensive" im Radioprogramm Bayern 2 für Aufregung, hinter der viele das genaue Gegenteil, nämlich einen "Kahlschlag" befürchten.
Keine unbegründete Sorge, betrachtet man die lange Liste von Sendungen, die ersatzlos gestrichen werden sollen: von "Diwan, das Büchermagazin" bis hin zum "Kulturjournal – Kritik. Dialog. Essay". Bemerkenswerterweise ist es bei all diesen Umstrukturierungen immer die Kultur, die den härtesten Kürzungen unterzogen wird. Im Jargon des BR-Kulturdirektors, Björn Wilhelm, heißt es dann, man wolle "noch mehr Hörerinnen und Hörer" gewinnen. Wie aber nur erreicht man den Hörer? Wie begeistert man ihn für mehr Kultur im Radio? Was will er? Ja, wer ist er überhaupt? Nur so viel scheint für Intendanten und Direktoren klar: Man muss ihm mehr entgegenkommen. Der zauberwortartige Begriff, der dann regelmäßig in diesem Zusammenhang in Programmplanungen fällt, lautet "niedrigschwellig". Woher jedoch rührt eigentlich dieses auffallende Unbehagen an der Kultur?
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