Wir müssen den Tatsachen ins Auge schauen. Draußen wird es in den nächsten Tagen immer kälter, in den nächsten Jahren aber immer wärmer. Deswegen – bei allem Mitleid für die Situation der Gastwirte – ein klares Nein zu Heizpilzen. Ihr Einsatz wäre eine echte Schnapsidee.
Das sind fiese Energieschleudern
Draußensitzen ist immer super, in Corona-Zeiten sowieso … Keine Frage. Aber nicht von ungefähr haben manche Städte den Einsatz von Heizpilzen längst verboten, eben weil sie fiese Energieschleudern sind. Egal, ob mit Gas oder Strom betrieben, sie heizen nicht nur den Menschen, sondern auch dem Klima ein.
Hier ein paar Zahlen hingeschleudert: Mit einem 14 Kilowatt-Heizpilz könnte man gut eine 100-Quadratmeter-Wohnung beheizen. Wer in seinem Biergarten 60 Tage lang acht Heizstrahler für circa fünf Stunden einsetzt, muss zusätzliche Energiekosten von rund 3600 Euro einrechnen. Die Anschaffungskosten nicht mit eingerechnet. Dafür muss man schon einige Biere verkaufen …
Es gibt doch längst Alternativen
Weil die Angst vor herumgeschleuderten Aerosolen groß ist, wittert die Heizpilz-Industrie ihre große Chance für nie da gewesene Absatzsteigerungen im finsteren Corona-Winter. Aber im Ernst: Wir sind doch längst Profis im heizpilzfreien Winterdasein. Tausende abgehärtete Christkindlsmarktbesucher beweisen dies Jahr für Jahr aufs Neue an den Glühweinständen – problemlos über Stunden hinweg. Noch nie waren dabei laute Rufe nach Heizpilzen zu hören. Was Berghütten, Ausflugslokale und einige Biergartenbesitzer längst hinbekommen, können andere auch. Zum unbeheizten Draußensein braucht es nur: Schaffelle, ein paar Decken, warme Getränke – und ebensolche Gedanken.
Lesen Sie dazu auch den Kontra-Kommentar von Michael Schreiner.