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Undenkbar - im Fasching als Donald Trump verkleiden? Ein Pro und Contra

Fasching

Pro und Contra: Im Fasching als Donald Trump verkleiden?

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    Als Donald Trump durch den Fasching feiern - will man das?
    Als Donald Trump durch den Fasching feiern - will man das? Foto: Britta Pedersen, dpa

    Pro: Es gibt kein besseres Kostüm für die Enthemmung

    Man könnte dieses Jahr auch mal als schlappohriges Kaninchen gehen – vielleicht findet sich irgendwo eine Schlange als Begleitung! Weil, Maske mal kurz runter, entspricht das nicht derzeit ein bisschen der deutschen Gemütslage angesichts der zunehmend porösen transatlantischen Freundschaft?

    Gerade deswegen aber: Schluss mit dem ganzen Mimimi und Rumgeheule! Brust raus und Kopf rein – in die Latex-Maske von Donald Trump und mal ein bisschen herumspaziert durch den Fasching als US-Präsident! Na, wie fühlt sich die Macht an?

    Klar ist, so lernt man Leute kennen – wenn auch vielleicht nicht als Sympathieträger. Aber bitte schön, wollen sie etwa auch im Fasching geliebt und bewundert werden? (Dafür ist doch der Rest des Jahres da!) Wer auf maximale Enthemmung aus ist, für den gibt es im Grunde kein besseres Kostüm! Wünschen Sie sich endlich mal, was sie wollen: ganz Mallorca zum Beispiel! Fordern Sie die Umbenennung des Bodensees in - äääh - Bajuwarische Bucht zum Beispiel. Und seien Sie glücklich, dass sie nicht das Elvis-Kostüm gewählt haben - gähn - wer mag darin noch ernsthaft den Fasching rocken.

    Der Trump-Latex-Kopf „mit goldfarbenem Haar“ ist übrigens ein Schnäppchen. Um der Wahrheit Genüge zu tun: Man muss laut Käuferbewertung nur damit rechnen, dass das Gesicht „anfängt zu brennen“. Wegen eines bisschen Hautausschlags jetzt aber bitte nicht wieder in die Mimimi-Haltung reinrutschen! Streifen Sie sich durch die blonde Tolle, benehmen sich mal wie dolle – und vertreiben Sie damit bitte die bösen Geister! Auch dafür ist schließlich der Karneval da. Seien Sie den Rest Jahres dann wieder der Mensch, der Sie wirklich sein wollen. (Stefanie Wirsching)
     

    Contra: Mehr Aufmerksamkeit muss man Donald Trump nicht geben

    Ein schlechtsitzender, viel zu großer, dunkelblauer Anzug, der überall Falten wirft und aussieht, als bestünde er nur aus Plastik. Die Krawatte? Hängt knallrot und viel zu lang bis zum Knie. Anstatt einer Perücke reicht ein wirrer, gelber Wischmopp auf dem Kopf. Nun noch möglichst viel Selbstbräuner ins Gesicht klatschen und die dicken Augenringe nachmalen – schon ist es fertig, das Trump-Kostüm! Doch da steckt nicht nur wenig Aufwand und Kreativität, sondern auch kein Grips, Respekt oder Moral hinter.

    Humor muss und darf seinen Platz in der Politik haben. Gerade, wenn man nur schlechte Nachrichten liest und Fasching vor der Tür steht. Aber wenn man als eine Person Frauen, queere Menschen und People of Color auf menschenverachtende Art und Weise diskriminiert, denkt, Länder kaufen zu können und eines der mächtigsten Ämter der Welt innehat - da hört es auf. Wir verkleiden uns ja auch nicht als seine Autokratenfreunde Putin oder Xi Jinping. 

    Steaks, Tower, Luxushotels- und wohnungen, Golfplätze, Möbelkollektionen, Bürostühle und Wodka sind nach ihm benannt. Die große Bühne, die er haben will, hat Donald Trump sowieso. Reicht es nicht langsam? Mehr Aufmerksamkeit muss man dem US-Präsidenten, Populisten und Immobilienmogul nicht geben. 

    Und seien wir mal ehrlich: Schön kann ein Donald-Trump-Kostüm niemals sein. Geschweige denn lustig für Sie selbst: Auf einmal müssten Sie während der Party mehrere tausend Tweets absetzen lassen, Reporterinnen angreifen und eine Mauer zwischen sich und Ihren Gästen bauen(Elisabeth Marx)

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