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Malerei
29.05.2023

Ausstellung im Augsburger Glaspalast: Der Pinselstrich als Wiege der Kunst

Pinsel, Farbe, Strich: David Hanvald führt in seinen Bildern die Grundlagen der Malerei vor Augen.
Foto: Monika Harrer

David Hanvald tritt im Augsburger Glaspalast den Beweis an, dass die Kunst so beschwingt wie formbewusst sein kann und so wirkungsvoll-ansprechend wie tiefgründig. Eine Ausstellung für Jung und Alt, Anfänger und Kenner.

Wie sieht der Anfang der Malerei aus – praktisch, banal, grundlegend? Ein Mensch, ob jung, ob alt, ob erfahren oder unerfahren, nimmt einen Pinsel in die Hand, taucht diesen in ein Malmittel und setzt damit auf einen (meist weißen) Bildträger einen ersten Strich. Kein wirklich großes Ding. 

Genau das tut auch David Hanvald in breiter Ausführung – und belässt es sogar mitunter dabei. Viel öfter aber spielt er mit dem farbigen Pinselstrich und dem Bildträger – bis hin zu raffinierten Verschränkungen, originären und originellen Kombinationen von Zwei- und Dreidimensionalität, von Malerei und (Wand-)Plastik, von Trompe-l'OEil und Augenverwirrung. Aus der anfangs schlichten Tat, die jeder kann, selbst der Schwanz eines Esels, wird ein vielfach komplexes Bildobjekt. 

Hanvald schneidet den Pinselstrich aus

Und so ist die derzeit im Raum für Kunst (Halle 1) des Glaspalasts laufende Ausstellung von David Hanvald eine ergiebige Schau hinsichtlich dessen, was die Kunst durch Einfallskraft, Esprit, Überraschung und auch durch einen guten Schuss an Mutterwitz leisten kann. Die Schau des 1980 in Augsburgs Partnerstadt Liberec (Reichenberg) geborenen Maler-Bildhauers ist als eine überbordende Variationsfolge des Pinselstrichs stark empfehlenswert für Jung und Alt, für Kunstbetrachtungs-Anfänger, Kunstkenner und Spezialisten. Sie findet im Rahmen der deutsch-tschechischen Kulturtage "Dialog 2023" statt. 

Also der Pinselstrich. Fett angesetzt, Schlieren, Ungleichmäßigkeiten, Farbspritzer bildend, auslaufend in dünnen Strichen einzelner Borsten. Nichts ist da geschönt, vertuscht, nachgebessert. Demonstrativ ein Pinselstrich. Aber auf wie viele Arten kann man ihn wirkungsvoll in Szene setzen? David Hanvald, einst Student der Malerei an der Kunstakademie Prag, lässt ihn über den Bildträger hinausragen (durch passgenaue Bildträger-Anstückungen); er schneidet den Leinwand-Pinselstrich aus, faltet ihn und präsentiert ihn – fast devotionalienhaft – als Wandskulptur hinter Glas oder auf rohem Holz; er schreibt mit ihm; er evoziert durch ihn Räumlichkeiten wie auch – zweites Überraschungsmoment – durch das Durchdeklinieren von Bildträger-Formen. Hier sind diese in sich verschoben, verschränkt oder verkantet, dort gleichsam als Puzzle angeordnet. An dritter Stelle dienen sie auch als Relief oder gar als Raumskulptur. 

So formbewusst wie beschwingt

All das besitzt so viel Spieltrieb wie ernsthafte Strenge, und genau diese Verknüpfung von sich diametral gegenüberstehenden Wirkungen macht diese Ausstellung unter dem Titel "Discrete Disposition" so beachtenswert. Kunst kann im Idealfall eben gleichzeitig formbewusst und beschwingt, tiefgründig und wirkungsvoll-ansprechend sein. Hier ist der Beleg.

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Und was die Kunstkenner angeht, denen David Hanvald ebenfalls Augenfutter bietet, so sei erstens auf seine kombinierten Pinselstriche verwiesen, die Skulpturen der nordamerikanischen Minimalisten Donald Judd und Sol LeWitt aus der akkurat-konstruierten Geometrie in geradezu bonbonfarbige Farb-Saftigkeit übertragen; zweitens auf seine 28 weißen Bildträger, die 28 scheinbar ausgeführte Ölgemälde verdecken ("Kunstgeschichte Nr. 17"); und drittens auf seine Textbilder, in denen er auf Künstlerkollegen aus Vergangenheit und Gegenwart anspielt, ihnen in Form von Approbriation-Art mit Witz huldigt. 

Aufgesprungen auf einen fahrenden Zug

Etwa dem österreichischen Architekten Adolf Loos mit der Aussage "Ornament is not a Crime" oder Albrecht Dürer mit einem Holzschnitt-Titel ("Johannes vor Gottvater und den Ältesten") oder dem niederländischen Architekten Rem Koolhaas ("The Collector"). Künstlerisch etwas dünn wird es dann allerdings, wenn David Hanvald, bislang noch in erster Linie in Tschechien ein Begriff, lediglich aktuelle Schlagbegriffe auf kleine Bildträger schreibpinselt: CO2, SARS CoV 2. Da mangelt es einfach ein wenig an Doppelbödigkeit, da scheint einfach nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen zu sein. 

Aber dies ist nur eine Randerscheinung einer an sich fruchtbar irritierenden Ausstellung (bis 24. September), die Unterhaltung und Freude an der Überhöhung unter einem Dach vereinigt. Der Pinselstrich als Urtierchen und Wiege der Kunst! Parallel zu Hanvalds Präsentation im Rahmen der deutsch-tschechischen Kulturtage sind im Café und Liebert-Zimmer des Schaezlerpalais in der Maximilianstraße Fotoarbeiten des in Liberec lebenden Fotografen Jiri Jiroutek zu sehen. In Schwarz-Weiß und mit den Mitteln der Unschärfe transferiert er Natur- und Landschaftsaufnahmen in leicht abstrakt wirkende Strukturkompositionen. Unter dem Titel "Strange Landscape" bewegt sich Jiroutek auf dem Grenzstreifen zwischen Gegenständlichkeit und Universalisierung (bis 23. Juli). 

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