OB-Wahl: Bredschneijder will für die SPD antreten
Mit Felix Bredschneijder von der SPD bekommt Oberbürgermeister Mathias Neuner einen weiteren Herausforderer bei der Kommunalwahl. Wo er erheblichen Handlungsbedarf sieht.
Der SPD–Stadtrat Felix Bredschneijder will für seine Partei bei der Landsberger Oberbürgermeisterwahl im März 2020 antreten. Das hat er am Sonntag im kleinen Kreis vor Parteifreunden und Freunden verkündet. Die Nominierungsversammlung soll Ende Oktober stattfinden. Bredschneijder ist nach Amtsinhaber Mathias Neuner (CSU) und dem Grünen Moritz Hartmann der dritte Politiker, der sein Interesse an dem Amt bekundet.
„Ich habe dieses Jahr damit schon zum zweiten Mal Ja gesagt“, sagte der 41-Jährige mit Blick auf seine Hochzeit im Juni. An ihn seien sowohl die Bitte als auch die Aufforderung herangetragen worden, sich zu bewerben, berichtete der Anwalt für Familienrecht. Er sei schon immer ein Mensch gewesen, der Verantwortung übernommen habe, so der stellvertretende Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, der seit 2014 im Stadtrat sitzt. Das habe bereits in der Schule als Klassensprecher begonnen.
Siedlungsdruck, Verkehr und Kommunikation
Felix Bredschneijder räumte bei seiner Vorstellung ein, nicht auf alle Fragen eine Antwort oder einen konkreten Plan zu haben. Das sei auch der falsche Ansatz, sagte er. Als Anwalt sei es sein tägliches Brot, erst einmal zuzuhören und dann die Ziele zu definieren und Lösungen zu finden. Die Bevölkerung und Vereine würden teilweise zu wenig mitgenommen, beklagte der Sportreferent des Stadtrates. „Es ist einfach schlecht, wenn Vereine aus der Zeitung erfahren, dass sie in zwei Wochen keinen Platz mehr haben, weil der saniert wird. Das Problem ist oft auch ein kommunikatives.“
Wichtig ist ihm, dass sich Landsberg weiterentwickelt, ohne seinen Charakter zu verlieren. „Wir leben in der Nähe von zwei Großstädten und Landsberg ist trotzdem eine sehr attraktive und funktionierende Stadt mit tollen Angeboten. Wenn man sich die Orte entlang der A96 ansieht – das sind alles Schlafsiedlungen geworden. Das müssen wir verhindern.“ Die Stadt spüre den Zuzugsdruck aus München. Es gelte, diese Menschen einzubinden. „Da wurschtelt die Stadt gerade nur herum und es ist kein Plan erkennbar.“ Es reiche nicht, nur Baugebiete auszuweisen.
Bredschneijder will keine Fußgängerzone in Vorder- und Hinteranger
Die Frage des Wohnens gehört – neben jener des Verkehrs – zu den drängendsten, so der Sozialdemokrat. Die Stadt müsse eigene Areale behalten und entwickeln, beispielsweise für Sozialwohnungen. Derzeit verfüge die Stadt über keinen eigenen Wohnraum. Bredschneijder, der zum Entspannen gerne mit seinem Hund in den Wildpark geht, hält auch eine Nachverdichtung für nötig, will aber auch den Charakter der Quartiere erhalten. „Die Entwicklung der ehemaligen Saarburgkaserne ist für mich ein gelungenes Beispiel.“
Handlungsbedarf sieht er auch im Vorder- und Hinteranger. Er ist dagegen, diese Straßen zur Fußgängerzone zu machen. „Es ist richtig, dass da etwas passieren muss, aber ich bekomme in Gesprächen sehr viel Skepsis bei Anwohnern und Geschäftsinhabern mit. Die muss man, wie die Eigentümer der Immobilien, mitnehmen.“ Es gelte, eine Mischung zu finden, mit der die Gäste nicht am Ende der Fußgängerzone umdrehten und die Struktur der Straßen trotzdem erhalten bleiben. „Die großen Unternehmen wollen alle in die Fußgängerzone. Das wird für kleine Ladeninhaber im Falle einer Ausweitung zum Problem, weil sie sich die Mieten, die dann aufgerufen werden, nicht mehr leisten können.“
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