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Bachforellen erfolgreich im Lech angesiedelt: Bezirksfischereiverein fördert heimische Fischarten

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300 Bachforellen haben eine neue Heimat im Landsberger Lech

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    Lukas Harre, Alexander Czaja, Marco Streich und Rene Schulz (von links) fangen die Bachforellen mit einem Netz ein.
    Lukas Harre, Alexander Czaja, Marco Streich und Rene Schulz (von links) fangen die Bachforellen mit einem Netz ein. Foto: Christian Rudnik

    Seit dem Sommer des vergangenen Jahres hat der Bezirksfischereiverein Landsberg die Verantwortung für das Aquarium sowie die dazugehörige Aufzuchtanlage im Gebäude des früheren Anglergeschäfts Kerler im Klösterl übernommen. In dem Aquarium können Besucher eine Vielzahl heimischer Fischarten bewundern – darunter auch bedrohte Arten wie die Bachforelle und den Huchen, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen. Um ihren Bestand zu stabilisieren und wieder zu erhöhen, engagiert sich der Bezirksfischereiverein aktiv in der Zucht von Huchen sowie Bach- und Regenbogenforellen.

    Im Sommer 2024 erhielt der Bezirksfischereiverein Setzlinge von verschiedenen Fischzuchten, die zu diesem Zeitpunkt lediglich etwa 100 Gramm wogen. Knapp ein Jahr lang kümmerte sich der Verein intensiv um die Bachforellen und konnte ihr Gewicht auf rund 800 Gramm steigern. „Sobald die Fische das gewünschte Gewicht erreicht haben, sind sie bereit für die Auswilderung“, erklärt der Fischwirtschaftsmeister Lukas Harre. Insgesamt habe der Verein rund 800 Bachforellen in den Lech entlassen und leiste damit einen wertvollen Beitrag zum Erhalt dieser Art im Lech.

    Ein Teil des Vorstands des Bezirksfischereivereins am Lechwehr in Landsberg: (von links) Rene Schulz, Lukas Harre (Fischwirtschaftsmeister), Hellfried Negele (Vorsitzender), Ferdinand Proft (Schriftführer) und Frank Wasser.
    Ein Teil des Vorstands des Bezirksfischereivereins am Lechwehr in Landsberg: (von links) Rene Schulz, Lukas Harre (Fischwirtschaftsmeister), Hellfried Negele (Vorsitzender), Ferdinand Proft (Schriftführer) und Frank Wasser. Foto: Christian Rudnik

    Der Hauptverantwortliche für die viele Arbeit, die auf dem Weg bis hierher zu leisten war, ist Fischwirtschaftsmeister Lukas Harre, der seit 14 Jahren im Bezirksfischereiverein tätig ist. Seine Arbeit für den Verein verrichtet er ehrenamtlich. Jeden Tag sei Harre vor Ort, um sicherzustellen, dass mit den Fischen und den Becken alles in Ordnung ist. Neben der regelmäßigen Fütterung ist auch die Reinigung der Becken sehr wichtig. „70 bis 80 Prozent macht tatsächlich das Sauberhalten der Becken aus“, sagt Harre. Darüber hinaus führt er regelmäßige Bestandskontrollen durch und überwacht, ob die Fische ausreichend Sauerstoff erhalten. Insgesamt habe er 4000 bis 5000 Stunden Arbeit in dieses Projekt gesteckt.

    Die Fische sollen sich in Ruhe an ihre neue Umgebung gewöhnen

    Bei der Auswilderung der Bachforellen packten sowohl große als auch kleine Helfer tatkräftig mit an. Zunächst wurden die Fische von den Helfern im Becken in einem Netz zusammengetrieben und gefangen. Danach kamen sie in kleinere Behälter, um gewogen zu werden. Anschließend werden sie an ihren neuen Lebensraum, den Lech, gebracht. Der Transport bedeutet für die Fische zunächst etwas Stress, doch „nach ein bis zwei Minuten haben sie sich wieder erholt und haben sich an die neue Situation gewöhnt“, erklärt Harre. Vor wenigen Tagen wurden etwa 300 Bachforellen unterhalb des Lechwehrs, auf Höhe der Post, ausgesetzt. Es sei wichtig, dass die Fische an einem ruhigen Ort und nicht in der Strömung freigelassen werden, damit sie sich in Ruhe an ihre neue Umgebung gewöhnen können.

    Die Bachforellen werden vorsichtig im Lech ausgesetzt.
    Die Bachforellen werden vorsichtig im Lech ausgesetzt. Foto: Christian Rudnik

    Während dem gesamten Prozess stehe das Wohl der Tiere im Vordergrund. „Wir versuchen alles so schnell und mit so wenig Stress wie möglich durchzuführen“, so Harre. Regelmäßig werde überprüft, ob die Tiere ausreichend mit Sauerstoff versorgt sind, auch in den Behältern, in denen sie transportiert werden, bevor sie zum Lech gebracht werden. „Wir achten bei der Fütterung darauf, dass das Fischfutter schwebt und sinkt, so wie in der Natur“, erklärt Harre. So finden die Fische auch in freier Wildbahn genug Futter. In den ersten Tagen in der Wildnis verlieren die Fische etwas an Gewicht, da sie sich zunächst an ihre neue Umgebung gewöhnen müssen. „Nach zwei bis drei Tagen haben sich die Fische an ihr neues Zuhause gewöhnt und wissen Bescheid“, erklärt Harre.

    Der Klimawandel gefährdet auch die Fische im Lech bei Landsberg

    Die Umweltbedingungen stellen laut Harre eine große Herausforderung für die Fischaufzucht dar. Durch den Klimawandel werde das Wasser zunehmend wärmer, und es komme häufig zu extremen Schwankungen im Wasserstand – mal zu wenig, mal zu viel. Diese erschwerten Bedingungen wirken sich auf die Fischbestände aus. Die Bachforelle, zum Beispiel, fühle sich nur in Wassertemperaturen zwischen 16 und 20 Grad Celsius wohl. Wird das Wasser wärmer, überlebe die Bachforelle nicht.

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