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Brüderpaar nach Messerangriff in Kaufering vor Gericht

Kaufering

Nach Messerangriff in Kaufering steht ein Brüderpaar vor Gericht

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    Unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung müssen sich zwei Brüder vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten.
    Unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung müssen sich zwei Brüder vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten. Foto: Jakob Stadler (Symbolbild)

    Mit Fußfesseln an den Knöcheln werden die beiden Brüder von Polizeibeamten getrennt in den Gerichtssaal geführt. Beide befinden sich derzeit in Untersuchungshaft in der JVA Gablingen. Ihnen wird einiges zur Last gelegt, im Fokus der Verhandlung steht ein Messerangriff im April 2024 in Kaufering. Der Prozess wird sich über mehrere Wochen ziehen, in der ersten Sitzung wird die lange Anklageschrift verlesen.

    Die Messerattacke begann laut Anklage mit einem Streitgespräch zwischen den zwei Brüdern, damals 20 und 28 Jahre alt, und zwei ihnen bekannten Männern. Ein Auslöser war wohl, dass einer der Beteiligten ein Verhältnis mit der Ex-Freundin des jüngeren Angeklagten hatte. Der damals 20-Jährige soll gesagt haben: „Um meine Familie zu schützen, würde ich töten.“ Er zog schließlich ein Messer und stieß es einem der Männer in den Brustbereich und direkt danach dem anderen in den Bauchbereich, wobei er den Magen nur knapp verfehlte. Die beiden Verletzten flohen, woraufhin das Brüderpaar ihnen noch kurz nachsetzte, – der ältere Bruder hatte inzwischen auch ein Messer gezückt – ließ aber wieder von ihnen ab.

    Bei dem Messerangriff in Kaufering wurden die Beschädigten potenziell schwer verletzt

    Der Angriff hinterließ bei den beiden Geschädigten jeweils eine etwa acht Zentimeter tiefe Wunde. Einer der Männer musste im Krankenhaus notoperiert werden. Dem heute 21-Jährigen wird gefährliche Körperverletzung in zwei Fällen vorgeworfen, seinem Bruder die Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung.

    Doch bereits vor diesem Vorfall waren die Brüder der Polizei laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft bekannt. So schlug etwa der jüngere Bruder 2023 einem Mann nach einem kurzen Wortwechsel mit einer Schreckschusswaffe auf den Kopf, nachdem dieser ihn als Opfer bezeichnet hatte. Der Geschädigte erlitt eine Platzwunde am Kopf, die mit vier Stichen genäht werden musste.

    Der ältere Angeklagte steht auch wegen Beleidigung und Bedrohung vor Gericht

    Etwa zwei Wochen später soll sein älterer Bruder einer ihm bekannten Frau eine Schusswaffe an die Schläfe gehalten und ihr so gedroht haben. Als er kurz danach von der Polizei kontrolliert wurde, fanden die Beamten die Pistole, Magazine für die Waffe, ein Springmesser sowie Pfefferspray bei ihm. Gegen den 28-Jährigen lag damals bereits ein Haftbefehl vor. Bei der Festnahme beleidigte er die Polizeibeamten und bedrohte sie mit dem Tod. Auf der Fahrt zum Arrest soll er zu einem Beamten gesagt haben, dass er ihn finden und töten werde. Er steht deshalb auch wegen Beleidigung, Bedrohung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht.

    Die Verhandlung wird am Freitag, 24. Januar, fortgesetzt.

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