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Das Hotel Augsburger Hof in Landsberg wird keine Flüchtlingsunterkunft

Landkreis Landsberg

Der „Augsburger Hof“ in Landsberg wird keine Flüchtlingsunterkunft

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    Im Landratsamt gab es Überlegungen, im Hotel Augsburger Hof in der Landsberger Innenstadt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen.
    Im Landratsamt gab es Überlegungen, im Hotel Augsburger Hof in der Landsberger Innenstadt unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen. Foto: Christian Rudnik

    Im vergangenen Herbst wurde bekannt, dass das Landratsamt den „Augsburger Hof“ in der Landsberger Altstadt erwerben möchte, um dort unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen. Die Nachricht hatte für Wirbel gesorgt – innerhalb des Stadtrats setzt sich insbesondere die SPD/FDP-Fraktion für einen Erhalt des Hotels ein. Inzwischen ist ein Kauf des Gebäudes im Landratsamt kein Thema mehr, wie Pressesprecher Wolfgang Müller auf Nachfrage mitteilt. Die Unterbringungssituation im Landkreis bezeichnet er als „derzeit stabil“.

    Der „Augsburger Hof“, in dem 15 Einzel- oder Doppelzimmer zur Verfügung stehen, befindet sich in der Schlossergasse. Inhaber Michael Buchheim sagte im vergangenen Oktober gegenüber unserer Redaktion, dass er den Hotelbetrieb über kurz oder lang einstellen möchte. Damals bestand Kontakt mit dem Landsberger Landratsamt. Nach Auffassung der Verwaltungsbehörde hätte sich das Gebäude auch aufgrund der kurzen Wege zum Jugendamt, den Schulen oder dem Busbahnhof ideal für die Unterbringung minderjähriger Geflüchteter geeignet.

    In Landsberg gibt es zu wenig Hotelbetten

    Als Reaktion auf die Berichterstattung unserer Redaktion zu den Plänen des Landratsamts hatte die SPD-/FDP-Fraktion des Stadtrats einen Antrag an Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV) gestellt. Da sich das Grundstück im Gebiet der städtischen Sanierungssatzung befindet, bestehe bei jedem Veräußerungsfall ein städtisches Vorkaufsrecht. Die Fraktion machte sich für ein Beibehalten des Hotelbetriebs stark. Davon profitierten auch das Stadttheater und die Penzing Studios, die laut dem Antrag häufig auf die Übernachtungsmöglichkeiten zurückgreifen.

    Inzwischen ist das Landratsamt jedoch ohnehin von einem möglichen Kauf des Gebäudes in der Schlossergasse abgerückt. „Der Augsburger Hof zur Einrichtung von Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ist für das Landratsamt kein Thema mehr“, sagt Landratsamtssprecher Wolfgang Müller. Angelika Urbach, Pressesprecherin der Stadt, äußert sich zu dieser Entwicklung auf Nachfrage: „Wir hoffen, dass sich eine Möglichkeit für den Erhalt des Augsburger Hofes als Hotel finden wird, und werden dies mit unseren Mitteln unterstützen.“ Grundsätzlich sei es für die Stadt wichtig, das Thema fehlender Betten für Übernachtungsgäste lösungsorientiert anzugehen. Deshalb habe der Stadtrat in seiner Sitzung im März den Erhalt von Beherbergungsbetrieben als Sanierungsziel für die Altstadt festgeschrieben.

    Das derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzte Jugendübernachtungshaus in Utting soll bald an den Kreisjugendring zurückgegeben werden.
    Das derzeit als Flüchtlingsunterkunft genutzte Jugendübernachtungshaus in Utting soll bald an den Kreisjugendring zurückgegeben werden. Foto: Christian Rudnik

    Im Jahr 2023 drohte dem Landkreis Landsberg bei der Unterbringung von Geflüchteten angesichts des knappen Wohnraums der Kollaps. Auch die Beschlagnahmung von Sporthallen stand zeitweise im Raum. Inzwischen hat sich die Situation deutlich entspannt. Der bundesweite zu beobachtende Trend, dass weniger Geflüchtete im Land ankommen, ist auch im Landkreis spürbar. „Bis zum 23. Juni erwarten wir keine Buszuweisung durch die Regierung von Oberbayern. Seit Jahresbeginn sind uns nur vereinzelt Kriegsflüchtlinge vor allem aus der Ukraine zugewiesen worden“, sagt Wolfgang Müller.

    Im Kreis Landsberg sind weitere Unterkünfte geplant

    Dementsprechend sei auch die Unterbringungssituation momentan stabil. „Wir fahren mit der Planung weiterer mittlerer Unterkünfte wie in Pürgen oder am Schleifweg (beides Wohnmodule) fort, um kleinere Objekte dem Wohnungsmarkt wieder zuzuführen“, so Müller. Ziel ist es laut dem Sprecher des Landratsamts, die derzeitigen Kapazitäten zu erhalten. Aufgrund der „unsicheren Weltlage“ sei keine seriöse Prognose möglich, wie sich das Fluchtgeschehen entwickeln wird.

    Neuigkeiten gibt es auch zum Jugendübernachtungshaus. Das Gebäude in Utting wird vom Landkreis als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine genutzt. Zuletzt wurde immer wieder von verschiedenen Seiten der Wunsch laut, dass das Jugendübernachtungshaus wieder der Jugendarbeit zugeführt werden kann. Tatsächlich soll es bald so weit sein: „Das Jugendübernachtungshaus wird – nach der jetzigen Planung – bis zum Sommer (Juli/August) wieder an den Kreisjugendring zurückgegeben“, berichtet Wolfgang Müller.

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