Seit Ende April laufen die Arbeiten für eine Berufsfachschule für Pflege am Klinikum in Landsberg. Die Maßnahme ist der erste Teil eines großen Projekts mit Um- und Erweiterungsbauten, mit dem das Klinikum fit für die Zukunft gemacht werden soll. Das Baurecht für die weiteren Gebäude erteilt die Stadt. Der Stadtrat hat jetzt den Vorentwurf des Bebauungsplans zur Kenntnis genommen. Dabei wurde aber deutlich, dass sich Stadt und Bauherr (Klinikum und Landkreis) bei der Ansiedlung einer Apotheke im geplanten Facharztzentrum noch uneins sind. Kritik aus dem Stadtrat gab es auch für das zehn Meter hohe Parkhaus mit über 800 Stellplätzen.
Wie bereist mehrfach berichtet, planen Klinikum und Landkreis unter anderem einen Funktionsneubau im Süden, ein Fachärztezentrum im Norden sowie ein Pflegeheim und ein Wohnquartier im Westen des bestehenden Gebäudes. In der jüngsten Sitzung des Stadtrats stellte Monika Beltinger vom Büro Lars Consult den Vorentwurf des Bebauungsplans vor. Im Anschluss folgte der einstimmige Beschluss zur frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange.
Das Facharztzentrum mit integriertem Gesundheitsamt soll dort neu errichtet werden, wo bisher drei Bestandsgebäude mit Verwaltung, Krankenpflegeschule und Gesundheitsamt nördlich des Klinikums stehen. Dort ist ein vielfältiges Gesundheitsangebot vorgesehen, unter anderem mit medizinischem Versorgungszentrum, Facharztpraxen, einer Physiotherapiepraxis sowie einer Apotheke und einem Sanitätshaus. Wie Wirtschaftsförderer André Köhn in der Sitzung sagte, sieht die Verwaltung die Ansiedlung einer Apotheke mit Sanitätshaus kritisch. Laut Einzelhandelsentwicklungskonzept der Stadt dürfen Sortimente einer Apotheke und eines Sanitätshauses nur im Bereich der Innenstadt sowie in Nahversorgungsstandorten verkauft werden. Der Bereich um das Klinikum liege nicht innerhalb dieser Standorte.
Drohen anderen Apotheken in Landsberg deutliche Einbußen?
Das Klinikum habe, so Köhn, eine Analyse beauftragt, die die Auswirkungen auf den Einzelhandel untersucht. Diese komme zum Ergebnis, dass sich keine negativen Auswirkungen ergeben. Die Verwaltung teilt die Einschätzung des Gutachters nicht. Wie André Köhn in der Sitzung sagte, könnten Apotheken in der Innenstadt und an der Augsburger Straße deutliche Einbußen erleiden. „In diesem Punkt haben wir noch Diskussionsbedarf“, sagte Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl (UBV).
Kritisch sehen einige Stadträte und Stadträtinnen die Größe des geplanten Parkhauses, das im nördlichen Bereich des bestehenden Parkplatzes errichtet werden soll. Die aktuelle Planung bietet mit Maßen von 100 Metern Länge, 50 Metern Breite und zehn (Westseite) beziehungsweise 11,80 Metern (Ostseite) Höhe Platz für etwa 820 Stellplätze. Hubert Schlee (CSU) sprach von einem riesigen Gebäude am westlichen Eingang der Stadt und bat darum, den Bedarf an Stellplätzen zu überprüfen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden