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Landsberg: Wolfgang Rupp aus Landsberg setzt sich für kirchliches Umweltmanagement ein

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Wolfgang Rupp aus Landsberg setzt sich für kirchliches Umweltmanagement ein

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    Wolfgang Rupps Engagement ist es zu verdanken, dass sich die Christuskirche in Landsberg mit dem Grünen Gockel – dem Symbol für kirchliches Umweltmanagement – schmücken darf.
    Wolfgang Rupps Engagement ist es zu verdanken, dass sich die Christuskirche in Landsberg mit dem Grünen Gockel – dem Symbol für kirchliches Umweltmanagement – schmücken darf. Foto: Christian Rudnik

    Kirchliches Umweltmanagement der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern hat ein Symbol – den Grünen Gockel. Dass sich auch die Christuskirche in Landsberg damit schmücken darf, ist dem ehrenamtlichen Engagement von Wolfgang Rupp zu verdanken. Dafür wurde er als Stiller Held ausgezeichnet.

    Der Grüne Gockel hat das Ziel, den Verbrauch zu senken, nachhaltiger zu wirtschaften und so die Ressourcen zu schonen und mitzuhelfen, den Klimawandel aufzuhalten. Den Kirchen geht es dabei im christlichen Sinne auch um die Bewahrung der Schöpfung. Doch wie und wo lässt sich eine Kirche umweltfreundlicher gestalten? Im Kirchenraum ist es ohnehin kalt, Heizung herunterdrehen allein hilft also nicht. Die Zertifizierung mit dem Grünen Gockel bietet einen systematischen Zugang zu dem Thema, bei dem zuerst einmal alle Handlungsbereiche in ihrem Ist-Zustand erfasst und auf Schwachstellen untersucht werden. Daraus lassen sich dann sinnvolle Maßnahmen ableiten.

    Mit den Verbräuchen sinken auch die Kosten

    Von Anfang war Wolfgang Rupp an diesem Prozess beteiligt und führt ihn mit einem Team von derzeit fünf Ehrenamtlichen auch weiter fort. Rupp erinnert sich: „Bereits 2006 wurde ich im Kirchenvorstand zum Umweltbeauftragten berufen. Aber damals war ich beruflich noch zu sehr eingespannt.“ Genau sein Beruf aber war es, der die Sache dann ab 2015 in Gang brachte. Denn als Verwaltungsleiter des Agrarbildungszentrums konnte Rupp erste Erfahrungen mit der Zertifizierung sammeln. Durch eine Umwelt-Auditorausbildung bei der Landeskirche Bayern bildete er sich zudem fort und konnte sich stets mit Fragen dorthin wenden. Zum Beispiel, wie man ein „grünes Datenkonto“ anlegt. Darin wurden alle Grunddaten zu den Verbräuchen erfasst – Mengen und Kosten – und zwar zu Strom, Wasser, Wärmeenergie, Abfall und Papier. „Dann setzten wir uns Einsparziele, zuerst nur bescheidene, und suchten nach Möglichkeiten, diese zu erreichen“, schildert Rupp den Prozess.

    Wenig Einsatz, aber einen großen Erfolg bescherte beispielsweise die Umstellung auf LED-Beleuchtung sowie der Einbau von Perlatoren in Wasserhähne. In die WCs wurden Bewegungsmelder eingebaut und die Boiler entfernt. Besonderes Augenmerk lag darauf, dass die Wasserspülungen nicht durchliefen. Auch die Grundtemperatur bei der Heizung wurde etwas gesenkt. Nur im Gotteshaus selbst blieb alles beim Alten, denn für die Orgel wäre es schädlich, unter eine Temperatur von 15 Grad Celcius zu fallen. Fensterdichtungen wurden ersetzt, Fenster und Türen besser eingestellt und Steckerleisten angeschafft, sodass Geräte vollständig vom Stromnetz genommen werden können. Bezogen auf das Jahr 2017 sind die Verbräuche folgendermaßen gesunken: Strom 17, Wasser 27, Wärmeenergie 21 Prozent. Das kam auch dem Geldbeutel zugute: „Wir haben gleichzeitig die Kosten um rund 20 Prozent gesenkt“, freut sich Wolfgang Rupp.

    Die Teilnahme beim Landsberger Stadtradeln ist obligatorisch

    Zu den Liegenschaften der Evangelischen Kirche in Landsberg gehörten dabei die Kirche, das Gemeindehaus, das Pfarrhaus, Pfarramt und Pfarrbüro sowie das Jugendhaus und der Kindergarten, allesamt auf einem über sechs Hektar großen Areal an der Von-Kühlmann-Straße 39 gelegen. Auf die erste erfolgreiche Zertifizierung 2018 wird 2026 die nächste folgen, wiederum ehrenamtlich auf die Beine gestellt. Inzwischen hat das Umweltteam in der Evangelischen Kirche Landsberg einen hohen Stellenwert: „Alle Pfarrer stehen dahinter und vor Baumaßnahmen wird zuerst eine Stellungnahme vom Grünen-Gockel-Team eingeholt“, sagt Rupp. Gerade beim Kindergartenneubau hat dieses dann ein Wörtchen mitzureden. Das Engagement wird zudem von der Landeskirche auch finanziell gewürdigt, so gab es für die zertifizierten Kirchen Energiezuschüsse. Wolfgang Rupp blickt schon auf geplante Aktionen 2025, die das Bewusstsein für die Umwelt stärken sollen. Obligatorisch ist die Teilnahme am Stadtradeln. Zudem soll es in der Passionszeit die Aktion „Eine Woche ohne Plastik“ geben. 

    Sie versehen ihre Tätigkeiten, ohne groß Aufhebens davon zu machen. Sie helfen, unterstützen, begleiten und gehen voran. Es sind die Ehrenamtlichen, ohne die das Gemeinwesen nicht funktionieren würde. Wir, das sind der Landkreis Landsberg, die Sparkasse Landsberg-Dießen und das Landsberger Tagblatt, sagen „Danke“ und stellen monatlich einen dieser „Stillen Helden“ im Porträt vor. Heute Wolfgang Rupp aus Landsberg.

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