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Neubau und Teilabriss: Für das Kreisseniorenheim Theresienbad in Greifenberg gibt es Modernisierungspläne

Greifenberg

Seniorenheim in Greifenberg: An den Neubauplänen wird festgehalten

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    Für das Kreisseniorenheim in Greifenberg gibt es umfassende Modernisierungspläne. Der Gebäudeteil im westlichen Bereich des Grundstücks soll abgerissen werden.
    Für das Kreisseniorenheim in Greifenberg gibt es umfassende Modernisierungspläne. Der Gebäudeteil im westlichen Bereich des Grundstücks soll abgerissen werden. Foto: Thorsten Jordan

    Der Landkreis Landsberg möchte das Kreisseniorenheim Theresienbad in Greifenberg weiterbetreiben. Dazu sind aber umfangreiche Modernisierungsarbeiten erforderlich. Denn der Brandschutz entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen, zudem ist eine moderne Pflege in den bestehenden Gebäuden nicht umsetzbar. Landrat Thomas Eichinger (CSU) forderte nun in einer Sitzung des Kreisausschusses einen endgültigen Beschluss zum weiteren Vorgehen. Zur Debatte standen zwei Varianten: zum einen die Errichtung eines Neubaus, zum anderen eine Brandschutzsanierung im Gesamtbestand. Letztlich gab es ein klares Votum der Kreisrätinnen und Kreisräte.

    Landrat Eichinger berichtete in der Sitzung des Kreisausschusses einleitend von einem Ultimatum des Bauamts. Es seien daher Brandschutzmaßnahmen in die Wege geleitet worden, die allerdings nicht auf Dauer ausreichten. Es brauche eine endgültige Entscheidung, sonst könnte sogar eine Schließung Ende des Jahres drohen. Markus Tronsberg vom gleichnamigen Münchner Planungsbüro stellte die beiden zur Diskussion stehenden Optionen in der Sitzung vor. In Variante 1 sind zunächst Interimsmaßnahmen zum Brandschutz vorgesehen. Später wird zunächst im südlichen Bereich des Grundstücks ein Neubau errichtet. Der Bestand kann in dieser Zeit weiter genutzt werden. Im zweiten Bauabschnitt werden schließlich die Gebäudeteile im westlichen Bereich des Grundstücks abgerissen, wodurch Platz für einen weiteren Ersatzbau (dritter Bauabschnitt) geschaffen wird.

    Die Zahl der Pflegeplätze soll in Greifenberg erhöht werden

    Am Ende könnten so die Anzahl der Pflegeplätze von aktuell 115 auf 126 erhöht werden. In der Sitzungsvorlage ist von einer idealen Grundrissorganisation für die moderne Pflege und kurzen Wegen die Rede. Die Barrierefreiheit wäre sichergestellt, die Hülle des nachhaltigen, ökologischen und schadstofffreien Gebäudes würde den energetischen Anforderungen entsprechen. Jene Gebäudeteile im Osten des Grundstücks, die nicht abgerissen werden, werden frei. In diesen könnten mit relativ geringem Aufwand Mitarbeiterwohnungen geschaffen werden, so Tronsberg. In der Vergangenheit habe es auch Überlegungen in Richtung einer Kita gegeben. Laut Landrat Eichinger steht jedoch erst 2029 oder 2030 die Entscheidung an, „was wir dort machen“.

    Der östliche Gebäudeteil bleibt erhalten. In diesem könnten Mitarbeiterwohnungen entstehen.
    Der östliche Gebäudeteil bleibt erhalten. In diesem könnten Mitarbeiterwohnungen entstehen. Foto: Thorsten Jordan

    Der vorgesehene Skelettbau gewährleistet Planer Markus Tronsberg zufolge eine hohe Flexibilität. Mit wenigen Eingriffen könnte ein Bereich oder ein Stockwerk für betreutes Wohnen umgebaut werden. Es sei so also möglich, auf sich möglicherweise in Zukunft ändernde Bedarfe in der Pflege zu reagieren. Die Kosten für die Variante Ersatzneubau mit Teilabbruch belaufen sich einer Kostenschätzung zufolge auf rund 50 Millionen Euro. Knapp 10 Millionen Euro davon könnten mit Fördermitteln gedeckt werden, heißt es in der aktuellen Berechnung.

    108 Einzelzimmer und neun Doppelzimmer sind geplant

    Eine in Variante 2 vorgesehene Brandschutzsanierung im Gesamtbestand wäre mit zahlreichen technischen Zusatzleistungen verbunden. Notwendig wäre etwa eine Erneuerung der Abwasserleitungen und eine Neuverlegung einzelner Leitungsabschnitte im Trinkwassernetz. Zudem sind die Ölkessel technisch überholt, was eine komplette Erneuerung der Wärmeversorgungsanlage im Zuge der Sanierung zur Folge hätte. Planer Tronsberg zählte eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen auf. Am Ende stünden jedoch eine unattraktive Arbeitsplatzqualität, eine schlechte Grundrissorganisation, eingeschränkte Barrierefreiheit und ein Gebäude mit hohem Energieverbrauch. Die Investitionskosten in Variante 2 würden sich – einschließlich der Mehrkosten für den Unterhalt und den Betrieb auf die kommenden 15 Jahre gerechnet – auf knapp 28 Millionen Euro belaufen.

    Die Investitionskosten für eine Sanierung im Gesamtbestand würden sich auf 28 Millionen Euro belaufen.
    Die Investitionskosten für eine Sanierung im Gesamtbestand würden sich auf 28 Millionen Euro belaufen. Foto: Thorsten Jordan

    Das wäre kein guter Umgang mit Steuergeldern, sagte Renate Standfest (Grüne) und sprach sich – ebenso wie Thomas Salzberger (SPD) und Wilhelm Böhm (CSU) – für einen Ersatzneubau aus. Der Beschluss für Variante 1 fiel letztlich einstimmig. Neben 108 Einzelzimmern sind neun Doppelzimmer geplant. Thomas Söldner, Betriebsleiter der Kreisseniorenheime, sprach von einem „vernünftigen Mix“. Für hochgradig demente Personen könne es besser sein, in einem Doppelzimmer zu leben, außerdem zögen teilweise auch Ehepaare ein. Grundsätzlich hält Söldner das den Planungen zugrundeliegende Konzept für „zukunftsfähig und sehr flexibel“.

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