Nach dem Kompromiss ist vor dem Konflikt. Nur eine Woche nach der Einigung auf einen Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 knirscht es in der Koalition schon wieder. Der Verteidigungsminister ist unzufrieden, weil ihm mehrere Milliarden verweigert wurden, die Grünen pochen auf ihrer Kindergrundsicherung, so überzogen diese Pläne auch sein mögen - und nun rebellieren auch noch die Gewerkschaften gegen das Wachstumspaket der Ampel und ihres sozialdemokratischen Kanzlers. In Teilen erinnert das bereits an den Aufstand gegen Gerhard Schröders Sozialreformen vor mehr als 20 Jahren, wenn auch nicht ganz so folgenschwer.
Mit ihrer Kritik an den Einschnitten beim Bürgergeld zielt die Gewerkschaft Verdi allerdings weit an der Sache vorbei. Von der im Vergleich zu Geringverdienern überdurchschnittlich hohen Alimentierung bis zur Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge ins Bürgergeld bietet die größte Sozialreform der Ampel zwar jede Menge Angriffsfläche - die jetzt beschlossenen, vergleichsweise überschaubaren Korrekturen aber sind weder eine gefühlte Rückkehr zum angeblich so unsozialen Hartz IV noch ein Verrat am Sozialstaat. Der darf niemanden in der Not alleine lassen, aber er muss im Interesse der Steuer- und Beitragszahler auch darauf achten, dass sich niemand in der staatlichen Fürsorge einrichtet.
Die Not setzt ein wenn die Arbeitslosenversicherer und Krankenkassen wie Rentenversicherer nicht zahlen. Einrichten kann man es sich auf Bürgergeld wohl kaum, nur schönreden. Man hat weder Auto, noch Geld für Monatskarten noch kann man sich üppig ernähren. Geht die Waschmaschine kaputt steht man da und fährt teuer zum Waschsalon. Arm zu sein ist sehr teuer übrigens.
Es ist doch immer wieder interessant, was welche Bürgergruppe bzw. Interessenvertreter vom Sozialstaat "fordert". Scheinbar wird eine Rundum-Versorgung durch den Staat für seine Bürger gefordert; warum sollte man folglich überhaupt noch einer Beschäftigung nachgehen? Bürgergeld (als Rundumschutz), Kindergrundsicherung (mit einer zusätzlich einzurichtenden Behörde), Zuschüsse zum Lebensunterhalt, zur Grundsicherung, usw. Was soll der Staat eigentlich noch zahlen. Aber fehlende Flexibilität bei möglichen Arbeitsaufnahmen etwas entfernt zum Wohnort? Fehlanzeige; wird nicht gemacht, da zu weit! Viele Jahrzehnte des Wohlstandes haben viele Deutsche zu sozial versorgt werden lassen. Das normale Gleichgewicht ist leider aus den Fugen geraten. Und die jetzigen "Wohltaten" der Ampelparteien tun ein ihriges dazu, diese Situation noch zu verschlimmern.
Wenn Bürgergeld so schön ist, dann leben sie doch mal ein halbes Jahr davon! In Deutschland wird ist das nach unten treten ein dermaßen sozialer Volkssport geworden... Bürgergeld? Zu hoch! Gehaltserhöhung im Geringverdienerbereich? Zu hoch! Die starken Schultern (nicht die mittelschicht, sondern diejenigen die Leistungsloses Einkommen im Millionen Bereich erhalten) belasten? Nein. Das geht ja mal gar ich, wo kommen wir denn da hin? Da wollen wir doch lieber beim Friseur 1€ weniger zahlen...
Natürlich ist es eine Rückkehr zu Hartz IV mit seinen ganzen Härten. Und ich empfehle dem Autor mal einen Monat mit einem Hartz IV Satz zu leben, dann wird er schnell von seinem hohen Roß herunter kommen..(Ich bin kein HartzIV-Bezieher..)
Man braucht sich nur mal an der freien und tollen Gesellschaft in Amerika ansehen was passiert. Zweit- und Drittjobs, von Paycheck to paycheck leben, bis teilweise 80 Jahre alt arbeiten zu müssen, sofern man nicht schon vorher erschossen wurde usw. Wollen wir das? Konzerne stopfen sich die Taschen voll, bekommen tax cuts und der gemeine John Doe wird noch weiter von ihnen zum Mindestlohn ausgenommen. Wir bezahlen hier alle Steuern,egal ob wir arbeiten oder nicht. Die Mwst. zum Beispiel. Ich zahle auch gern Steuern wenn mir in Not einmal geholfen wird. Und wieder, das Märchen das man sich ein Leben mit der Fürsorge einrichten kann, stammt aus den Medien die damit Auflage machen.
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