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Luftverkehr: Wie sicher ist Fliegen noch?

Luftverkehr

Wie sicher ist Fliegen noch?

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    Feuerwehrleute und Rettungskräfte bergen die Opfer des verunglückten Flugzeugs in Südkorea auf dem internationalen Flughafen von Muan.
    Feuerwehrleute und Rettungskräfte bergen die Opfer des verunglückten Flugzeugs in Südkorea auf dem internationalen Flughafen von Muan. Foto: Ahn Young-joon, AP/dpa

    Es war das schwerste Flugzeugunglück seit Jahren, als am Morgen des 29. Dezember ein Passagierflugzeug in Südkorea bei der Landung zerschellte und in Flammen aufging. Nur wenige Tage zuvor stürzte ein weiteres Passagierflugzeug in Kasachstan ab, 38 Menschen starben an der Küste des Kaspischen Meeres. Bei diesem Maschinenabsturz gibt es Spekulationen über einen Abschuss mit einer russischen Flugabwehrrakete, bei dem Unglück in Südkorea wird bislang ein Vogelschlag vermutet. So unterschiedlich die Ursachen sein mögen, führen sie doch zur selben Frage: Wie sicher ist Fliegen noch?

    Denn die zwei Unglücke sind nicht die einzigen schweren Flugzeugunfälle im Jahr 2024. In Brasilien starben am 9. August 61 Menschen, in Nepal kam es am 24. Juli zu einem Flugzeugabsturz mit 18 Toten – in beiden Fällen sind die Ursachen unklar. Obwohl die Zahlen zunächst einen anderen Eindruck vermitteln, hat die Sicherheit in der Luftfahrt in den vergangenen Jahrzehnten stetig zugenommen. 2023 gab es laut der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) in der kommerziellen Fliegerei weltweit drei tödliche Abstürze mit 80 Todesopfern, wovon 72 Menschen bei einem Unglück in Nepal starben. Verglichen mit der Anzahl an Flügen ist das Risiko sehr gering – in diesem Jahr flogen allein in Deutschland etwa 98 Millionen Menschen ab.

    Möchte man daher Aussagen zur Flugsicherheit treffen, ist die Unfallrate laut dem Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus aussagekräftiger: Während zu Beginn der 60er Jahre von einer Million Flüge etwa zehn Flugzeuge mit mindestens einer verletzten Person verunglückten, ist es ab Ende der 90er Jahre nur noch circa eine Maschine. Mittlerweile liegt die Unfallrate nahezu bei null. Insbesondere im Vergleich zu Autounfällen ist sie gering: 2023 gab es laut dem Statistischen Bundesamt in Deutschland pro einer Million Einwohner 4371 Unfälle mit Verletzten.

    Airbus bezieht in seine Statistik lediglich Passagierflugzeugen mit ein, die in den westlichen Ländern gebaut wurden. Bei dem verunglückten Flugzeug der südkoreanischen Billigfluglinie Jeju Air handelte es sich um eine Maschine des seit Jahren in der Krise steckenden US-Herstellers Boeing. Nur einen Tag nach dem Absturz berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap über eine weitere Boeing-Maschine von Jeju Air mit Fahrwerkproblemen. Obwohl diese technischen Fehler ein Risiko darstellen, ereigneten sich in den vergangenen 20 Jahren die meisten Unfälle laut Airbus während der herausfordernden Anflug- und Landephasen. Dabei ist auch aufgrund der niedrigen Flughöhe ein Zusammenprall mit Vögeln ein wiederkehrendes Problem. Laut dem Verband für biologische Flugsicherheit (DAVVL) kollidierten 2023 von je 10.000 Flügen etwa acht Maschinen in Deutschland mit einem Wildtier, bei einem Drittel handelte es sich um Turmfalken. Dennoch kam es bei lediglich bei drei Prozent der Kollisionen überhaupt erst zu einem Schaden am Flugzeug.

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