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Aufgemischt: Neue Ausstellung im Mindelheimer Textilmuseum

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Neue Ausstellung: Uni Augsburg mischt das Textilmuseum auf

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    Museumsleiterin Friederike Haber zwischen zwei Ausstellungsstücken des Textilmuseums: einem Spitzenkleid von Hirsch & Cie (links) aus der Zeit um 1910 und einem Kostüm, das aus rund 100 in Streifen geschnittenen Tetrapacks gehäkelt wurde.
    Museumsleiterin Friederike Haber zwischen zwei Ausstellungsstücken des Textilmuseums: einem Spitzenkleid von Hirsch & Cie (links) aus der Zeit um 1910 und einem Kostüm, das aus rund 100 in Streifen geschnittenen Tetrapacks gehäkelt wurde. Foto: Sandra Baumberger

    Neun Studentinnen der Uni Augsburg mischen mit ihren Werken noch bis August die Daueraufstellung im Mindelheimer Textilmuseum auf: Sie haben sich unter dem Titel „Aufgemischt“ auf ganz unterschiedliche Weise mit der Sammlung von Museums-Gründerin Hilda Sandtner, ihrem Schaffen und ihrer Persönlichkeit auseinandergesetzt. Sie haben sich von ihr und ihrer Sammlung inspirieren lassen und sind – ganz im Sinne der außergewöhnlichen Künstlerin und Kunstpädagogin – selbst kreativ geworden.

    Wer durch die Ausstellung schlendert, bemerkt schnell, wie weit Hilda Sandtner ihrer Zeit voraus war: „Kopieren heißt kapieren“ gab sie ihren Studentinnen und Studenten am Lehrstuhl für Kunstpädagogik der Uni Augsburg mit, den sie als erste Frau leitete. Ihre Sammlung verstand sie in erster Linie als Inspirationsquelle – und hätte sich wahrscheinlich sehr darüber gefreut, dass sie neun Studentinnen „ihres“ Lehrstuhls genau dafür genutzt haben.

    Die Augsburger Studentinnen knüpfen an Sandtners Sammlung und ihre Techniken an

    So ist keine Ausstellung in der Ausstellung entstanden, sondern die Werke der Studentinnen knüpfen direkt an Sandtners breites Technik- und Gestaltungsrepertoire an und ergänzen es um Techniken, die ihr in dieser Form noch nicht zur Verfügung standen. Olivia Fradin de Bellabre zum Beispiel hat Videoaufnahmen aus einer von Sandtner mitgestalteten Kapelle in Augsburg zu dem abstrakten Stummfilm „Tanz mit Hilda“ geschnitten. Im Zimmer mit den von Sandtner gesammelten Bildteppichen ist nun eine Lichtinstallation von Lilli Samajdar zu sehen, die eines von Sandtners Werken mithilfe eines Tageslichtprojektors selbst zum Wandbehang macht.

    Judith Kukla hat Sandtners Leidenschaft für Spitze aufgegriffen und sich davon zu filigranen Scherenschnitten inspirieren lassen. Ihre Kollegin Monika Kriener hat sich die ausgestellten Kleider und das schon von Sandtner praktizierte „Upcycling“ zum Vorbild genommen, um aus rund 100 in Streifen geschnittenen Tetrapaks ein Kostüm im Stil von Coco Chanel zu häkeln, und Angelika Solbrig zeigt, dass ein Kleidungsstück auch zum Kunstobjekt taugt. Isabella Stoll hat Sandtners Drucktechniken aufgegriffen und Mareike Bucher ihre Vorgabe, mit geschlossenen Augen zu zeichnen. Andrea Wagner hat ein „Netzwerk“ aus Damenstrümpfen geschaffen und Sophie Gabler zeigt die Fülle von Sandtners Schaffen in einem Wandteppich.

    Die Ausstellung will die Kreativität der Besucherinnen und Besucher beflügeln

    Erklärtes Ziel der sehenswerten Ausstellung ist laut Museumsleiterin Friederike Haber, dass die Besucherinnen und Besucher Sandtners Sammlung und die Werke der Augsburger Studentinnen nicht nur betrachten, sondern eingebunden werden – und bestenfalls selbst aktiv werden. Für die Arbeiten, die so entstehen, stehen im Raum für Museumspädagogik schon Vitrinen bereit.

    Die Ausstellung im Mindelheimer Textilmuseum ist noch bis 1. August jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr zu sehen.

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