Mehrere Jahre war die Gemeinde Eppishausen schuldenfrei – das hat sich im vergangenen Jahr geändert. Im neuen Haushaltsplan für das Jahr 2025 wird mit einem weiteren Kredit gerechnet, die Verschuldung soll bis Ende des Jahres auf 5,2 Millionen Euro steigen. Dennoch, so betont Kirchheims Kämmerer Dominik Leder, der den Haushaltsplan präsentierte, dürfe man den Plan nicht zu negativ sehen. In Anbetracht der aktuellen Weltlage stehe Eppishausen nicht schlecht da.
Rund 14,2 Millionen Euro umfasst der geplante Haushalt. Davon sind ungefähr 5,5 Millionen Euro für laufende Kosten und Einnahmen eingeplant (Verwaltungshaushalt), rund 8,7 Millionen sind für Investitionen und langfristige Projekte angedacht (Vermögenshaushalt). Im Vergleich zum Jahr 2024 ist der Haushalt damit um knapp eine Million Euro gewachsen, die Gemeinde investiert also trotz Verschuldung. Viele Investitionen seien jedoch Pflichtaufgaben, die oft noch aus den vergangenen Jahren stammen.
Insgesamt 2,65 Millionen Euro fließen in die örtlichen Feuerwehren
Größere Summen sollen in die Erschließung von Baugebieten und in den Radwege- und Straßenbau fließen. Insgesamt 2,6 Millionen Euro kommen den örtlichen Feuerwehren zugute: 200.000 Euro fließen in ein Tragkraftspritzenfahrzeug für die Feuerwehr Könghausen, 100.000 Euro in die Dachsanierung des Feuerwehrgerätehauses Mörgen sowie die Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses in Haselbach, und 2,3 Millionen Euro in den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Eppishausen. In den kommenden Jahren soll weiter in diese Projekte investiert werden.
Auch die Erweiterung des Kindergartens in Eppishausen spielt 2025 und in den Folgejahren eine wichtige Rolle, 800.000 Euro sind für das Jahr 2025 geplant. Kleinere Investitionen der Gemeinde gehen 2025 in die ökologische Sanierung der Hasel, die Umrüstung der Sirenen zur digitalen Alarmierung und die geplante Heimat-Info-App.
Die Verschuldung könnte bis 2028 auf 8,3 Millionen Euro steigen
Für diese Investitionen hat die Gemeinde bis Ende 2025 eine Kreditermächtigung in Höhe von knapp 5,2 Millionen Euro vorgesehen, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 2519 Euro zum Jahresende entspricht. Durch weitere Kredite soll die Gesamtverschuldung bis 2028 auf 8,3 Millionen Euro steigen. „Der Finanzplan wurde großzügig berechnet, oft laufen die Haushaltsjahre dann doch besser als gedacht“, sagt Leder.
Die wichtigsten Einnahmen für die Gemeinde sind Grund- und Gewerbesteuer mit insgesamt 1,9 Millionen Euro. Trotz der Grundsteuerreform bleibt der Betrag in Eppishausen ähnlich zu den Vorjahren. Die Gewerbesteuer ist 2025 mit 1,7 Millionen Euro voraussichtlich deutlich höher als in den Vorjahren, dies liege jedoch an „Einmaleffekten und Steuernachzahlungen“. Für die kommenden Jahre plant der Kämmerer mit Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Eine weitere zentrale Einnahmequelle sind die Beteiligungen aus der Einkommensteuer, die 2025 mit 1,3 Millionen Euro leicht steigend sein sollen.
Der Kindergarten in Eppishausen erwirtschaftete 2024 ein Minus in Höhe von 363.000 Euro
In Eppishausen steigen jedoch nicht nur die Einnahmen, auch die Ausgaben legen im Verwaltungshaushalt ordentlich zu. Besonders die Personalkosten schlagen mit 1,4 Millionen Euro zu Buche. Die Steigerung von knapp 300.000 Euro sei unter anderem auf die Tarifeinigung und die damit gestiegenen Löhne im öffentlichen Dienst zurückzuführen. Weitere zentrale Kosten sind Verwaltungs- und Betriebsausgaben (1,4 Millionen Euro) und die Kreisumlage (1,2 Millionen Euro).
Bei der Betrachtung der kostenrechnenden Einrichtungen fiel besonders das Minus von 363.000 Euro auf, das der Kindergarten in Eppishausen 2024 erwirtschaftete. 2025 soll dieses planmäßig auf 554.000 Euro steigen. Leder empfiehl, eine Kita-Beitragserhöhung in Betracht zu ziehen.
„Wie ein schöner Sommertag, an dem Gewitterwolken aufziehen“
Kämmerer Leder geht davon aus, dass die Haushaltssituation in den kommenden Jahren noch angespannter werden könnte – das sei aber keinesfalls nur ein Problem von Eppishausen, sondern hänge stark mit der globalen Wirtschaftslage zusammen. „Es ist wie ein schöner Sommertag, an dem man Gewitterwolken aufziehen sieht. Sie könnten vorbeiziehen, es könnte aber auch hageln“, beschreibt Leder die Situation. Der Gemeinderat hat nichts an dem Plan des Kämmerers auszusetzen und verabschiedet ihn einstimmig.
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