Zu Beginn des vierten Verhandlungstags im Missbrauchsprozess gegen den einstigen Leiter des Mindelheimer Maristeninternats fasst Richter Dr. Markus Veit den Stand der Dinge zusammen: Zwei Anklagepunkte – sexuellen Missbrauch und sexuelle Nötigung – habe der Angeklagte bereits gestanden, zu den schwersten Vorwürfen der Vergewaltigungen äußere er sich nicht. Diese Sache gelte es nun aufzuklären, sagt Veit, der noch einmal betont: „Die katholische Kirche sitzt nicht auf der Anklagebank.“ Und doch geht es auch an diesem Tag immer wieder um die Frage, wer im Internat und im Orden von möglichen Taten gewusst haben könnte und wie die Kirche reagiert – bis heute.
Mindelheim/Memmingen