
Tag des offenen Denkmals: Ulm wird zur Hauptstadt der Steine

Am 8. September findet die bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals auf dem Münsterplatz statt. Besuchern bringt das noch mehr Programm – und eine besondere Nacht.
An Denkmälern mangelt es Ulm ganz sicher nicht: das Münster natürlich, die historischen Bürger- und Patrizierhäuser, die Überreste der alten Stadtbefestigung, die Bauten der Bundesfestung und seit einigen Monaten mit Richard Meiers 1993 eröffnetem Stadthaus sogar das jüngste Mitglied auf der baden-württembergischen Denkmalliste. Ulm ist eine Stadt, in deren Architektur sich mehrere Hundert Jahre Geschichte spiegeln, vom Mittelalter bis zur Gegenwart – und damit eine ideale Besetzung für die bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals. Diese findet am Sonntag, 8. September, erstmals in Ulm statt. Die Veranstaltung steht dieses Jahr unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“.
Der bundesweite Tag des offenen Denkmals 2019 wird in Ulm eröffnet
Bei der Bekanntgabe der Nachricht im Januar sagte Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dass man damit das zentrale Event „der bundesweit größten Kulturveranstaltung nach Ulm“ bringe. Die Wahl sei unter anderem auf die Münsterstadt gefallen, weil Denkmalschutz hier einen hohen Stellenwert genieße. 2018 wurde der Tag des offenen Denkmals in Köln eröffnet. Für Ulm ist diese Wahl eine Ehre, für Kulturinteressierte ist sie ein Versprechen: Denn der Denkmaltag 2019 wird in Ulm weit mehr bieten als in den vergangenen Jahren: mehr geöffnete Denkmäler, geführte Touren zu bestimmten Themen – und einen ganzen Abend als Bonus.
Am Samstag gibt es eine Nacht des offenen Denkmals
Denn dem Tag des offenen Denkmals geht in Ulm – erstmals seit 2012 – wieder eine Nacht des offenen Denkmals voraus. Am Samstag, 7. September, können Interessierte teils schon ab dem Nachmittag Gebäude in Ulm erkunden und bei Rundgängen unter anderem erfahren, was es mit manchen Straßennamen und den bunt glasierten Dachziegeln auf manchen alten Dächern auf sich hat. Leuchtkegel weisen den Besuchern abends den Weg zu den Orten. In manchen Gebäuden gibt es zusätzlich ein musikalisches oder literarisches Programm, wodurch die Denkmalnacht auch ein Vorgeschmack auf die Kulturnacht zwei Wochen später ist. Um 19.30 Uhr eröffnet im Haus Münsterplatz 25, dem ehemaligen Skateboard-Shop „58“, eine Ausstellung über das Gebäude der Hochschule für Gestaltung (HfG) und seine Bedeutung als Baudenkmal. Im Münster ist zweimal, um 21 und um 23 Uhr, die audiovisuelle Performance „Resonanzen“ zu sehen. Und ab 19 Uhr spielen auf der Wilhelmsburg die Krautrock-Legenden Kraan und das Folk-Pop-Duo Liffey Looms.
Geöffnete Denkmäler und Touren zu diesen gibt es auch am eigentlichen Denkmaltag, dem Sonntag. Besondere Highlights sind sieben in der Ulmer Altstadt liegende Schaubaustellen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Dazu kommt ein Rahmenprogramm wegen der bundesweiten Bedeutung der Ulmer Veranstaltung. Zentrum der Aktivitäten ist der Münsterplatz. Dort findet um 11 Uhr die offizielle Eröffnung statt, bei der unter anderem Katrin Schütz, Staatssekretärin im baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, sowie Oberbürgermeister Gunter Czisch sprechen und ein Preis an die Stadt vergeben wird. Ebenfalls auf dem Münsterplatz steigt von 11 bis 17 Uhr ein „Markt der Möglichkeiten“, bei dem Besucher sich nicht nur verpflegen lassen, sondern sich auch über Denkmalschutz und -pflege informieren können.
Bei der Abschlussveranstaltung vor dem Münster singen die Ulmer Spatzen
Um 16 Uhr beginnt dann die Abschlussveranstaltung zum Denkmaltag. Bei dieser wird der Förderpreis der Stiftung Denkmalschutz verliehen, dazu kommen Auftritt der Ulmer Spatzen und des Musikers Luke Noa. Schluss ist dann aber noch nicht. Um 18 Uhr gastiert in der Pauluskirche „Grundton D“, die Benefizkonzertreihe des Deutschlandfunks zugunsten der Stiftung Denkmalschutz. Es singt die Goechinger Cantorey.
Das Konzert in der Pauluskirche ist neben der Performance „Resonanzen“ im Münster und dem Open Air auf der Wilhelmsburg die einzige Veranstaltung des Wochenendes, die Eintritt kostet – der Vorverkauf hat bereits begonnen. Die Führungen und Rundgänge sowohl in der Nacht als auch am Tag des offenen Denkmals sind kostenlos, für einige wenige Veranstaltungen ist eine Voranmeldung nötig.
Das komplette Programm gibt es in den mittlerweile überall in Ulm ausliegenden Broschüren sowie als Download hier.
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