Ty Harrelson kriegt auch am Samstag (20 Uhr) im Heimspiel der Basketball-Bundesliga gegen Rostock wieder moralische Unterstützung. Der Trainer von Ratiopharm Ulm hat gerade Besuch von seiner Tochter Lilly, die normalerweise in Australien lebt. Das sechsjährige Mädchen saß auch schon auf Papas Arm, als der am Dienstag nach dem Spiel im Eurocup gegen Gran Canaria ein Interview bei Magenta-Sport gab. Die Zuschauer waren gerührt und Harrelson verrät: „Eigentlich wollte sie unbedingt auch mal was im Fernsehen sagen.“ Letztlich hat Lilly sich dann aber doch nicht getraut. Aber Vater und Tochter genießen die gemeinsame Zeit, denn allzu oft sehen sie sich nicht und eine Sache ist Harrelson sehr wichtig: „Sie soll wissen und verstehen, was ich in Deutschland mache.“ Am meisten Freude hatte Lilly allerdings nach Einschätzung des Papas an den Cheerleadern und an Maskottchen Spaß.
Ratiopharm Ulm spielt gegen Rostock
Es gab also am Dienstag diesen rührenden Moment und es gab nach genau 23 Sekunden im Spiel gegen Gran Canaria einen Schockmoment. Tommy Klepeisz verletzte sich ohne Einwirkung eines Gegenspielers an der Wade und humpelte vom Feld, gestützt von seinen Teamkollegen Isaiah Roby und Nelson Weidemann. Ein paar Untersuchungen stehen zwar noch aus, aber gegen Rostock wird der Kapitän bestimmt nicht spielen können. „Das ist ein großer Verlust für uns“, sagt Ty Harrelson, der den Leitwolf auf dem Parkett und abseits davon ungemein schätzt. Auch zu Beginn der Saison war Klepeisz nicht ganz gesund, später hat er dann eine immer größere Rolle im Ulmer Spiel übernommen und zuletzt stand er immer wieder sogar als Pointguard in der Startformation – dabei ist das gar nicht seine Lieblingsposition, wie der Mann aus dem österreichischen Burgenland einmal verraten hat.
Aber für die Guard-Positionen hat Ratiopharm Ulm mit Weidemann und Ben Saraf ja auch zwei Spezialisten – ebenso wie die Rostocker, bei denen sich in den vergangenen Wochen vor allem Bryce Hamilton in den Vordergrund gespielt hat. Der hat in den vergangenen drei Partien insgesamt 69 Punkte erzielt, davon allein 37 gegen Berlin. Rostock hat diese drei Spiele übrigens alle gewonnen. Neben dem gegen die Albatrosse auch die gegen Vechta und Hamburg. Die 817 Kilometer lange Reise von der Ostseeküste ins Schwabenland tritt die Mannschaft des polnischen Trainers also mit breiter Brust an.
An der Ulmer Favoritenrolle gerade in einem Heimspiel ändert das nichts, zumal Rostock bisher gegen Spitzenmannschaften nicht viel gerissen hat. Trainer Harrelson fordert: „Wir müssen mutig rein gehen und dem Gegner unser Spiel aufzwingen.“ Wenn dann auch noch Lilly stolz auf ihren Papa und seine Mannschaft ist, dann wäre das umso schöner.
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