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Gedenktag im Fußball: SSV Ulm gegen Antisemitismus

SSV Ulm 1846 Fußball

Besuch der KZ-Gedenkstätte macht die Spatzen nachdenklich

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    Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Fanclubs des SSV Ulm 1846 Fußball, die Spieler Christian Ortag und Bastian Allgeier sowie Mitarbeitende der Geschäftsstelle besuchten die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm. 
    Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Fanclubs des SSV Ulm 1846 Fußball, die Spieler Christian Ortag und Bastian Allgeier sowie Mitarbeitende der Geschäftsstelle besuchten die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm.  Foto: SSV Ulm 1846 Fußball

    Am Wochenende stehen die Fußballspiele der 1. und 2. Bundesliga unter dem Motto „Nie wieder!“. Auch der SSV Ulm 1846 Fußball hat beim Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr) eine Aktion geplant. „Wir beteiligen und sehr gerne daran und werden vor dem Spiel ein Zeichen setzen, um aktiv gegen Antisemitismus und Diskriminierungen vorzugehen“, sagt Vereinssprecher Max Rieck. Beim „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ geht es ums Gedenken an die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 80 Jahren. Die Spatzen haben sich mit diesem Thema schon während der Woche beschäftigt. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Fanclubs des SSV, die Spieler Christian Ortag und Bastian Allgeier sowie Mitarbeitende der Geschäftsstelle besuchten die KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg in Ulm.

    „Ich habe vor ein bis zwei Wochen zufällig entdeckt, dass es bei uns in der Nähe so eine Gedenkstätte gibt. und wollte mir sie sowieso mal anschauen, weil es mich interessiert hat. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich immer wieder ins Gedächtnis ruft und dafür sensibilisiert wird, wie es mit der deutschen Vergangenheit aussieht, weil es noch nicht so lange her ist wie man immer denkt“, sagt Bastian Allgeier. Eine Führung durch Johannes Lehmann, Archivar im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK), gab tiefe Einblicke in die dunkle Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers. Die Festung, ursprünglich als ein Teil der Bundesfestung im 19. Jahrhundert in Ulm erbaut, wurde nach Jahren des Leerstands während der NS-Zeit in ein frühes Konzentrationslager umfunktioniert. Nach dem Reichstagsbrand im Februar 1933 und den darauffolgenden, nicht mehr freien Wahlen richtete das nationalsozialistische Regime Konzentrationslager zur Unterdrückung politischer und weltanschaulicher Gegner und Gegnerinnen ein. Ab November 1933 wurde das Fort Oberer Kuhberg zu einem solchen Lager.

    Bis 1935 waren dort etwa 600 Männer aller Altersgruppen untergebracht, vor allem politisch Verfolgte und Gegner des Regimes. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden die Gefangenen physisch und psychisch gequält: eisige Kälte im Winter, unmenschliche Unterbringung das ganze Jahr über, lange Arbeitstage ohne ausreichende Versorgung und demütigende Schikanen, wie das willkürliche Verbot von Grundbedürfnissen. Selbst nach der Schließung des Lagers im Jahr 1935 litten viele Häftlinge weiterhin an schweren, oft lebenslangen gesundheitlichen Folgen. Der Rundgang hinterließ bei allen Teilnehmenden einen tiefen Eindruck. Spatzen-Torhüter Christian Ortag erzählt: Ich fand das eine sehr gute Aktion, vor allem, dass vom Verein so viele Bereiche vertreten waren - Fanszene, Fanbeauftragte, aber auch Spieler und Offizielle. Das zeigt, wie breit gefächert dieses Thema ist. Die Führung war sehr interessant, aber natürlich auch sehr bedrückend, wenn man nochmal vor Augen geführt bekommt, was damals alles passiert ist. Umso wichtiger ist die Arbeit dieser Gedenkstätte. So etwas darf nicht in Vergessenheit geraten.“

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