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Tödlicher Streit in Neu-Ulm: 24-Jähriger stirbt nach Angriff

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24-Jähriger stirbt nach blutigem Streit: Was über die Tat in Neu-Ulm bekannt ist

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    An der Brücke zum Schwal in der Neu-Ulmer Donaustraße kämpfte ein 24-Jähriger um sein Leben. Er starb später im Krankenhaus. Die Polizei suchte im Umfeld nach Spuren.
    An der Brücke zum Schwal in der Neu-Ulmer Donaustraße kämpfte ein 24-Jähriger um sein Leben. Er starb später im Krankenhaus. Die Polizei suchte im Umfeld nach Spuren. Foto: Alexander Kaya

    Blauer Himmel, keine einzige Wolke zu sehen, die Menschen genießen bei einem Spaziergang am Neu-Ulmer Donauufer das Bad in der Sonne. Blutspritzer am Boden aber lassen auch am Donnerstagmittag noch erahnen, was für schreckliche Szenen sich hier an der Brücke über die Kleine Donau zum Schwal wenige Stunden zuvor abgespielt haben müssen. Ein 24-Jähriger kämpfte um sein Leben, nachdem zuvor auf ihn eingestochen wurde. Ein Passant drückte ihm die Wunde zu in der Hoffnung, dass er überlebt. Vergebens, der Mann starb später im Krankenhaus. Ein weiterer Beteiligter wurde schwer verletzt. Ein Dritter haute ab. Ist er der Täter? 

    Seinen Anfang nahm die Gewalttat nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei mehrere 100 Meter entfernt. An der Ecke Augsburger Straße, Ludwigstraße - also in unmittelbarer Nähe zum Neu-Ulmer Rathaus - geraten wohl drei Personen gegen 23 Uhr in Streit. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass zwischen den Beteiligten eine Vorbeziehung bestand - es also keine wahllose Attacke auf Unbeteiligte war. Jener Streit mündete in eine gewaltsame Auseinandersetzung, an deren Ende zwei Männer verletzt wurden.

    Passant drückt beim 24-Jährigen die Wunde am Hals mit einem Handtuch zu

    Einer von ihnen, ein 19-Jähriger, setzte selbst noch den Notruf ab. Ihn konnten die eintreffenden Beamten an der Augsburger Straße antreffen. Den 24-Jährigen fand die Polizei im Rahmen der Tatortbereichsfahndung am Neu-Ulmer Donauufer. Dieser lag dort am Boden. Ein Passant, der sich von einer Anwohnerin ein Handtuch herunterwerfen ließ, drückte ihm damit eine Wunde am Hals zu, wie er am Donnerstagvormittag im Gespräch mit unserer Redaktion erzählte. „Ich bin mit allen Wassern gewaschen und habe schon viel erlebt. Aber sowas noch nicht“, sagte er.

    Beide Verletzten kamen in eine Klinik. Dort erlag der 24-Jährige seinen Verletzungen. Der 19-Jährige schwebte nicht in Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagnachmittag. Die Ermittler gehen davon aus, ihn zeitnah zum Sachverhalt vernehmen zu können.

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    An der Brücke zum Schwal in Neu-Ulm ist am späten Mittwochabend ein Streit eskaliert. Ein 24-Jähriger kam dabei zu Tode. Am Morgen danach befragt die Polizei rund um den Tatort Zeugen und sichert Spuren.

    Die dritte beteiligte Person war nicht mehr vor Ort, als die Polizei eintraf. Identifiziert werden konnte sie noch nicht. Auch eine Beschreibung liegt den Ermittlern nach eigenen Angaben bislang nicht vor. Unklar ist auch, in welche Richtung die Person verschwand und ob vielleicht auch sie verletzt wurde. Gesichert sei nur, dass sie zu Fuß geflüchtet war, so ein Polizeisprecher.

    Wer ist der Täter? Rollen der Beteiligten der Gewalttat in Neu-Ulm sind noch unklar

    Welche Rolle den Beteiligten bei der blutigen Auseinandersetzung jeweils zukommt, sei ebenfalls noch zu klären. Offen war zunächst auch, wie die beiden jungen Männer verletzt wurden. Eine Tatwaffe sei bislang nicht gefunden worden. Die Ermittler vermuten ein „spitzes Werkzeug“, mit dem zugestochen wurde. Von Messer über Schraubendreher oder Schere könnte es jedoch noch alles sein, hieß es. Eine Überprüfung, inwiefern die Beteiligten unter dem Einfluss von zum Beispiel Alkohol standen, stehe aus.

    Keine Angaben machte die Polizei zur Frage, ob es unmittelbare Augenzeugen der Tat gibt. Ein Anwohner, der am Donnerstagnachmittag seinen VW-Camperbus fit für den anstehenden Sommer machte, habe nichts mitbekommen. Lediglich seine Freundin habe einen „dumpfen Schlag“ und „Schreie“ wahrgenommen, berichtete er. Die Betreiberin des „Riverside“ in der Donaustraße wusste ebenfalls nicht mehr. Als sich die schrecklichen Szenen vor ihrem Lokal abspielten, hatte die Kneipe bereits zu. Unter der Woche werde um 21 Uhr schon geschlossen, sagte sie. Eine Frau, die gerade bei ihr einen Kaffee trank und oberhalb der Kneipe wohnt, habe ebenfalls nichts bemerkt. „Ich habe Fußball geschaut und bin eingeschlafen“, sagte sie.

    Rund um den Tatort werden von Spezialkräften der Polizei Spuren gesichert.
    Rund um den Tatort werden von Spezialkräften der Polizei Spuren gesichert. Foto: Michael Kroha

    Am Donnerstagmorgen war der Bereich rund um den Auffindeort des 24-Jährigen in der Donaustraße abgesperrt. Dutzende Kräfte der Bereitschaftspolizei durchkämmten die Uferbereiche entlang der Kleinen Donau. Zum Einsatz kamen auch Hunde sowie eine Drohne. Gefunden wurde nichts „bahnbrechendes“, so ein Polizeisprecher. Die Neu-Ulmer Kripo befragte Anwohner und Zeugen. Weitere Zeugen, die gegen 23 Uhr verdächtige Wahrnehmungen oder Personen im Bereich der Augsburger Straße feststellen konnten, oder Angaben zu der dritten beteiligten Person machen können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm unter der Rufnummer 0731/8013-0 zu melden. 

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