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Tödlicher Unfall Illerkirchberg: Wieder Tote, wieder PS-starkes Auto - wieder Poser?

Illerkirchberg/Ulm

Wieder Unfall mit mehreren Toten, wieder PS-starkes Auto - auch wieder Poser-Szene?

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    Der Audi A7 kam von der Straße ab, erfasste dabei eine Radfahrerin und krachte gegen einen Strommast. Die 65-Jährige starb sowie ein 20-jähriger Insasse im Auto.
    Der Audi A7 kam von der Straße ab, erfasste dabei eine Radfahrerin und krachte gegen einen Strommast. Die 65-Jährige starb sowie ein 20-jähriger Insasse im Auto. Foto: Feuerwehr Illerkirchberg

    Schon wieder ein Unfall mit mehreren Toten durch einen Raser? Zwei Menschen haben am Wochenende nahe Illerkirchberg ihr Leben verloren: eine 65-jährige Radfahrerin sowie ein 20-jähriger Autoinsasse. Weitere drei junge Männer im Verursacherfahrzeug wurden teils schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Darunter der 22-jährige Fahrer. Sein Auto, ein Audi A7 Sportback, verfügte laut Polizei über 244 PS und gilt für die Ermittler als „hochmotorisiert“. „Braucht kein Mensch“, sagt ein Polizeisprecher. Wie vor sieben Wochen, als bei einem Unfall zwischen Ulm-Böfingen und Thaflingen vier Menschen zu Tode kamen. Womöglich nicht die einzigen Parallelen.

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    7 Kommentare
    Hubert Danhofer

    So geht es doch nicht weiter. Während die ansonsten so regulierungsfreudige EU dafür gesorgt hat, dass Schraubverschlüsse an Getränkeflaschen mit diesen fest verbunden sein müssen, während ernsthaft darüber nachgedacht wird, dass ich meine 20 Jahre alte Karre (top gepflegt und verkehrssicher) jedes Jahr zum TÜV bringen muss, passiert hier mehr oder weniger gar nichts. Wie in den bisherigen Kommentaren bereits angesprochen sind hier verschärfte Regelungen längst überfällig - und auch gerechtfertigt. Fahranfänger sollten Autos über xx PS erst nach 5 Jahren fahren dürfen. Und parallel dazu müsste es unbedingt härtere Strafen geben bei schweren Verstößen. Wer z. B. die Höchstgeschwindigkeit um mehr als 50 km/h überschreitet, ist seinen Führerschein los, und damit meine ich nicht, dass er/sie nach 1 Jahr den Schein wieder bekommt, nein, nach frühestens 3 oder 4 Jahren kann er/sie ihn wieder neu machen, mit Theorie und mindestens 30 Fahrstunden. Hier ist Milde doch vollkommen fehl am Platz

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    Holger Bewart

    Ja unser Busgeldkatalog ist viel zu milde, da geb ich Ihnen Recht. Das Problem ist, dass sehr viele mindestens 10 bis 20 km/h zu schnell fahren. Macht ja jeder so und kostet nicht viel, wenn man mal erwischt wurde. Vor einigen Jahren gab es ja mal kurzfristig schon Punkte, wenn man über 10 km/h zu schnell war. Das wurde aber wieder wegen Formfehler rückgängig gemacht. Interessanterweise fuhren in der Zeit viele anständig. Wenn man mit 15 km/h schon nen Punkt bekommt und mit 20 km/h ein Fahrverbot von 1 Woche bekommt, werden sich sicher ganz ganz viele wieder an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten. Das schreckt nämlich ab. Gestern war ich auf der A8 bei dem Starkregen mit den vielen Unfällen unterwegs. Die Schilderbrücken haben 80 bzw. 60 km/h angezeigt. Daran gehalten hat sich kaum jemand, trotz massivsten Regen.

    Holger Bewart

    Seit es diese hochmotorisierten Fahrzeuge gibt, gibt es das Problem und gefühlt wird es schlimmer. Man muss sich schon fragen, wer solche Fahrzeuge braucht und ob die eine Zulassung auf deutschen Straßen überhaupt erhalten sollten. Natürlich sind in der Regel junge Männer hier das Hauptproblem, die hier offensichtlich ihren Testosteronhaushalt nicht im Griff haben. Auch hier wird es Zeit, dass der Gesetzgeber handelt und es solchen Leuten nicht ermöglich, diese Fahrzeuge fahren zu dürfen. Alternativ bedarf es halt eine spezielle Fahrerlaubnis, die entsprechend teuer und erst ab 30 Jahren oder so zu bekommen ist. LKW oder entsprechend schwere Fahrzeuge darf man auch nur mit entsprechendem Führerschein fahren, wieso nicht bei Autos mit 200 PS aufwärts bzw. eine gewisse PS-Zahl im Verhältnis zum Gewicht des Fahrzeugs.

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    Martin Mederle

    Herr Bewart: Bei Kraftfahrzeugen gibt es keine PS mehr (jetzt kW)! Mit Fahrzeugen von 150 kW und mehr kann man auch zivilisiert fahren (mein Tacho zeigt auch 100 km/h an. Ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass wie bei Motorrad, zunächst eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahranfänger gelten muss! Eine andere Möglichkeit wäre, dass man pro Monat für Fahranfänger nur eine begrenzte Menge für die Tankfüllung zulässt!

    Holger Bewart

    In meiner Generation ist man mit PS halt besser vertraut. Keine Ahnung, ob die Junge Generation da mittlerweile anders denkt. Entscheidend ist ja nicht so sehr die kW/PS, sondern das Verhältnis von kW/PS zum Gewicht. Ein schweres Elektroauto mit 2,3 t Gewicht und 213 PS / 157 kW sehe ich unkritischer, als ein 244 PS starkes Sportauto mit 1,8 t. Geschweige denn von dem 450 PS starken Mercedes AMG mit 1,7 t Gewicht beim Unfall auf der Thalhofer Straße.

    Johann Storr

    Wieder wurden dem Autowahn Opfer gebracht. Der Ausbau des Mittelschalldämfers könnte den Verlust der Verkehrszulassung des Autos zur Folge haben. Dann muss der Verursacher vermutlich alles aus der eigenen Tasche bezahlen. Dazu das sinnlose Leid der Verletzten und die Trauer der Hinterbliebenen. Wann schützt der Staat endlich die Menschen vor diesem Wahnsinn auf deutschen Straßen?

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    Thomas Keller

    Die Betriebserlaubnis ist erloschon, die Versicherung zahlt zwar dem Unfallopfer, holt sich das Geld aber vom Fahrer wieder. Zumeist sind es aber nackte Taschen in die gegriffen werden muss da die Leasingrate für das Gefährt bereits von der ganzen Familie aufgebracht wird. Ich wäre für eine Leistungsbegrenzung bis zum 27. Lebensjahr und mindestens 80.000 gefahrene Kilometer,unfallfrei versteht sich. Mein erstes Auto hatte 55 PS, Opel Kadett D, Automatik. Von meinen Eltern in Raten vom Lehrgeld abgekauft. Entsprechend habe ich darauf aufgepasst und gefahren. Leider werden diese Gefährte halt wie oben geleast, die Hersteller freuen sich über jeden Umsatz, auch an Unfallwagen die einen Neukauf ermöglichen. Auch muss unsere Autoindustrie ja versorgt werden, so man also strengere Regeln gut und gerne nicht umsetzt.

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