
Das sagen Schüler und Eltern aus Neuburg zum Wechselunterricht

Plus Ab Montag kehren die Abschlussklassen im Wechselunterricht an die Schulen zurück. Obwohl Schüler und Eltern um die Vorteile des Präsenzunterrichts wissen, gibt es Bedenken.
Am Montag sollen die ersten Jugendlichen wieder an die bayerischen Schulen zurückkehren. Nach Wochen des Heimunterrichts starten vorerst nur die Abschlussklassen von Gymnasium und FOS/BOS mit dem Wechselunterricht. Diese Entscheidung des Kultusministeriums trifft aber nicht überall auf Verständnis.
Maxi Edenhofer ist Schülersprecher des Descartes Gymnasiums in Neuburg. Wie viele andere will er in wenigen Monaten sein Abitur ablegen. Die Vorgabe aus dem Kultusministerium halten der 18-Jährige und die meisten seiner Jahrgangsstufenkameraden aus der Q12 für keine gute Idee. Grund dafür ist die nach wie vor angespannte Corona- Situation. „Die Mehrheit ist gegen den geplanten Schulstart am 1. Februar, weil die aktuelle Lage zu gefährlich ist“, heißt es in einer Umfrage, die er in seiner Jahrgangsstufe gestartet hat.
Neuburger Schulleiter wünscht sich mehr Planbarkeit
Viele hätten Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus. Auch der Elternbeirat spricht sich gegen die Entscheidung des Kultusministeriums aus. „Selbst wenn in der Schule auf genügend Abstand und Hygiene geachtet wird, kann das davor und auf dem Weg dorthin niemand kontrollieren“, sagt die Vorsitzende Franziska Hildebrandt. In der jetzigen Situation sei die Gefahr zu groß, dann wieder zurückrudern zu müssen. Der Elternbeirat hat bereits in der Vergangenheit mehrere Briefe an Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) geschrieben. „Jeden Tag gibt es neue Regeln. Entscheidungen werden oft sehr kurzfristig getroffen. Wir brauchen aber Planbarkeit“, so Hildebrandt.
Bessere Planbarkeit wünscht sich auch Schulleiter Peter Seyberth. Am Donnerstagvormittag erreichte ihn das Schreiben des Kultusministeriums mit den entsprechenden Anweisungen. Schon vier Tage später soll der Wechselunterricht starten. „Es wäre gut gewesen, wenn wir mehr Planungssicherheit gehabt hätten“, sagt Seyberth. Bis Donnerstagvormittag war nicht geklärt, wie die Schüler räumlich aufgeteilt werden sollen. Wegen möglicherweise ansteckenderen Virus-Mutationen war ein vergrößerter Abstand und geringere Schülerzahlen pro Klassenzimmer diskutiert worden. „Wir starten jetzt am Montag mit ähnlichen Voraussetzungen wie vor den Ferien“, erklärt Seyberth. Das bedeutet, die Hälfte der Schüler sitzt im Klassenzimmer, die andere zuhause vor dem Bildschirm. „Wir werden fast alle Unterrichtsstunden streamen, so können die Schüler zuhause die Stunde mitverfolgen.“
Decartes Gymnasium empfielt das Tragen von FFP2-Masken
Die Sorge seiner Schüler und auch der Eltern versteht er, allerdings sieht er den Infektionsschutz an der Schule gewährleistet. „Die Räume lassen sich sehr gut durchlüften und wir empfehlen unserer Schülern das Tragen einer FFP2-Maske.“ Eine Verpflichtung besteht dazu aber nicht. Positiv stimmt den Schulleiter außerdem, dass es bisher nur einen Fall an der Schule gegeben hat, in dem ein Schüler seinen Nachbarn angesteckt hat. „Sonst hatten wir keine Infektionsketten an der Schule.“ Der Schulleiter hofft, dass sich die Oberstufenschüler an die Hygienekonzepte halten und die Sache ernst nehmen.
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