Wenn die Kinder, die im vergangenen Jahr in Ingolstadt geboren worden sind, einmal in die Schule kommen, dann werden vermutlich einige Annas, Emilias und Maximilians in den Klassenzimmern sitzen. Denn das waren jene Namen, die dem Ingolstädter Standesamt am häufigsten gemeldet worden sind.
In Ingolstadt wurde 30 Mal der Name Maximilian vergeben
2743 Geburten hat die Behörde im vergangenen Jahr verzeichnet, 30 der Babys erhielten als ersten Namen Maximilian. Seit vier Jahren ist der Vorname bei den Buben Spitzenreiter und legt sogar noch an Beliebtheit zu. Denn 2023 lag er zwar auch auf Platz 1, wurde jedoch noch dreimal weniger vergeben als im Vorjahr. An zweiter Stelle folgt Noah (28 Kinder), der es in den Jahren zuvor nicht einmal unter die Top 5 geschafft hatte. Sehr beliebt waren auch Jonas (27), Leon (25) und Luca (20). Im Jahr 2023 waren noch Leo, David und Ludwig unter den beliebtesten Bubennamen, sie haben es dieses Mal nicht mehr in das Ranking geschafft.
Bei den Mädchen müssen sich die ersten drei Plätze jeweils zwei Namen teilen. Ganz oben haben Anna und Emilia, die jeweils 19 Mal vergeben worden sind, Emma von der Spitze verdrängt. Dieser Name folgt nun zusammen mit Sophia auf Rang 2 (jeweils 18 Kinder). Jeweils 17 Babys, die in Ingolstadt geboren worden sind, hören auf den Namen Lena oder Mia. Beide Namen waren 2023 nicht unter den Top 5. Genau sowenig wie die Namen Nora (16), der es auf Platz 4 geschafft hat, und Leni (15), der auf dem fünften Platz gelandet ist. An Beliebtheit eingebüßt hat Leonie, dieser Vorname ist aus dem Ranking gefallen.
Zu den außergewöhnlichen Vornamen in Ingolstadt gehören Berenike oder Phoenix
Neben den Spitzenreitern, die teils bis zu 30 Mal vergeben worden sind, wurden dem Standesamt auch Namen gemeldet, für die sich Eltern nur einmal entschieden haben. Bei Mädchen gehören unter anderem Peaches oder auch Ermengarde dazu. Aber auch auf Mirabell, Marille, Berenike oder Livia wird nur ein Kind hören, das 2024 in Ingolstadt geboren worden ist. Bei den Jungennamen reicht die Palette bei den Namen, die nur einmal vergeben worden sind, von modern bis sehr traditionell. Das Standesamt führt unter anderem Phoenix, Parzival, Aurelian, Daimon, Ignaz und Bruno auf.
Bei der Zahl der Geburten liegt Ingolstadt im bundesweiten Trend, berichtet Reinhard Rauscher, Leiter des Ingolstädter Standesamts. Nur in sechs Jahren seit 2000 gab es in Ingolstadt zwar mehr Geburten als im vergangenen Jahr, allerdings ist auch hier - wie in ganz Deutschland - ein Abwärtstrend zu beobachten. Denn 2023 gab es in Ingolstadt noch 50 Geburten mehr. Die stark steigenden Geburtenzahlen ab etwa 2010 scheinen damit vorbei zu sein. Das Spitzenjahr war 2021: Damals waren dem Standesamt 3096 Geburten gemeldet worden - 353 mehr als im vergangenen Jahr.
Nicht nur, dass es in Ingolstadt weniger Geburten gibt, auch zum Heiraten haben die Menschen offenbar immer weniger Lust. 499 Mal haben Paare auf dem Standesamt „Ja“ zu einander gesagt. So wenige, wie in den Jahren seit 2000 nicht mehr. Selbst in den Corona-Jahren waren die Zahlen laut Statistik höher. Viel zu tun hatten die Standesbeamten insbesondere 2018, denn in diesem Jahr gab es 658 Hochzeiten und damit deutlich mehr als 2024.
Die Zahl der Kirchenaustritte bleibt in Ingolstadt hoch
Etwas rückläufig ist der Trend auch bei den Sterbefällen. 1989 Menschen sind nach Angaben des Standesamts im vergangenen Jahr in Ingolstadt gestorben und damit acht weniger als im Jahr zuvor. In diesem Jahr sticht besonders das Corona-Jahr 2020 hervor, als in Ingolstadt 2078 Sterbefälle registriert worden sind - soviele wie in keinem Jahr seit 2000.
Auch die Zahl der Kirchenaustritte hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt. Lag sie Anfang des Jahrtausends noch bei rund 500 pro Jahr, so haben im vergangenen Jahr 1765 Menschen in Ingolstadt einer Kirche den Rücken gekehrt. Besonders hoch war die Zahl 2022: Sie lag damals bei 2568.
Eine neue Zahl taucht heuer auch in der Statistik auf. Und zwar die Zahl jener Personen, die ihren Geschlechtseintrag haben ändern lassen. Seit am 1. November 2024 das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft getreten ist, haben Menschen die Möglichkeit, leichter als bislang seinen Geschlechtseintrag und seinen Vornamen ändern zu lassen. In Ingolstadt haben bislang 59 Personen eine entsprechende Erklärung abgegeben.
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