Olaf Scholz besucht Airbus – während draußen Landwirte protestieren. Das militärische Luftfahrtzentrum wartet darauf, dass die Regierung eine fünfte Tranche Eurofighter in Auftrag gibt.
Gegen 9.30 Uhr positionieren sich am Freitag die ersten Traktoren vor dem Gelände von Airbus Defence and Space in Manching. In den darauffolgenden Minuten kommen immer mehr Schlepper, aber auch Autos dazu und stellen sich entlang der Zufahrtsstraße zu dem militärischen Luftfahrtzentrum auf. Die Menschen, die darin sitzen, wollen protestieren. Nicht aber gegen Airbus. Nein. Grund ist der angekündigte Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz. Die Landwirte und weitere Gruppen aus der Bevölkerung, die sich ihnen inzwischen angeschlossen haben, sind unzufrieden mit der Ampelregierung und machen ihrem Unmut schon seit Längerem bei verschiedenen Aktionen Luft. Ihr Hupen hat Scholz vielleicht gehört, gesehen aber hat er die Demonstranten nicht. Denn ungefähr um 11 Uhr landet der Kanzler mit dem Flugzeug direkt auf dem Gelände von Airbus. Im Gepäck hat er für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden ermutigende Worte – jedoch nicht die ersehnte Zusage.
Die Rede ist vom Eurofighter. Seit 2002 hat Airbus in Manching 143 dieser Flugzeuge für die deutsche Luftwaffe gebaut. Aktuell ist Tranche vier in der Fertigung und soll bis 2030 ausgeliefert werden. Airbus produziert aber auch für Kunden im Ausland wie Österreich, Saudi-Arabien, Kuwait, Qatar und den Oman. Das Eurofighter-Programm ist laut Airbus für den Standort Manching zentral und sichert dort hoch qualifizierte Arbeitskräfte. In Manching wird aber auch das militärische Transportflugzeug A400M hergestellt und gewartet. Weitere Großprojekte sind die Entwicklung der sogenannten Eurodrohne und des "Future Combat Air System", kurz FCAS. Insgesamt arbeiten bei Airbus in Manching rund 5800 zivile Angestellte aus 38 Nationen und etwa 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bundeswehr.
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