Am Rande des Karlsplatzes ist alles wie gehabt. Die Holz-Kegelbahn ist noch da – und das ist die gute Nachricht. Denn zwischenzeitlich bestand die Möglichkeit, dass die Bahn, die seit Anbeginn des Schloßfests dazugehört, in diesem Jahr erstmals fehlen könnte. Dem ist nicht so, zur Freude der Neuburger Kegler und sicher auch der Besucherinnen und Besucher. Doch die Zukunft der Schloßfest-Institution ist weiterhin unsicher.
Neuburger Kegler finden Unterstand für Schloßfest-Bahn
Vor gut zwei Jahren, im Vorfeld des vergangenen Renaissance-Treibens, wendete sich der Keglerverein mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit. Es ging um das Einlagern der Bahn in der Zeit zwischen den Schloßfesten. Lange Zeit konnten die Kegler ihre Bahn kostenfrei bei der Firma Eternit unterbringen, jedoch nur bis 2019. Nach einer Zwischenlösung bei der Gärtnerei Euringer hatten die Kegler zwischenzeitlich keine Option zum Einlagern, was das Ende des traditionsreichen Angebots bedeutet hätte. Doch nach zwei Berichten in der Neuburger Rundschau bot ein Ehepaar aus Stengelheim einen Stadel zum Unterstellen an, was der Keglerverein gerne annahm.

„Das war eine riesige Erlösung“, betont Gerd Faude. Er steht am vergangenen Samstag im Schatten am Rande des Karlsplatzes und spricht über die Geschichte der Kegelbahn. Alles wurde vor Jahrzehnten in Handarbeit gefertigt. Große Teile der Holzbahn seien immer noch im Originalzustand. Nur das Brett etwa in der Mitte der Bahn, das beim Kegeln besonders beansprucht wird, wurde bereits ausgetauscht und umgedreht. Die Kegler sind stolz auf dieses Stück und wünschen sich, dass es weiterhin zum Schloßfest-Inventar gehört.
Nachwuchs kennt meist nur Bowlen, nicht Kegeln
Das Problem des Einlagerns ist zwar gelöst. Doch ein anderes könnte in absehbarer Zeit ebenso drängend werden – der Nachwuchsmangel. Zwar ist die Kegelbahn gerade bei jungen Besucherinnen und Besuchern auf dem Schloßfest beliebt. Doch so richtig etwas mit dem Sport anfangen können nur wenige. „Die meisten kennen nur noch Bowling, das ist schade“, bedauert Faude. Das spürt der Keglerverein immer mehr. Von den aktuell 18 Aktiven, die auf dem Schloßfest mithelfen, sind 15 bereits über 60 Jahre alt. Die Beteiligten werden die Tradition aufrechterhalten, solange es körperlich geht, versichert Faude. Schließlich genieße man das Miteinander an den beiden Wochenenden sehr. Doch sollte sich nicht genügend Nachwuchs finden, der sich für den Keglerverein und damit für die Holzbahn auf dem Schloßfest engagiert, droht dem Angebot das Aus, befürchtet Faude. „Dann ist die Messe irgendwann gelesen.“

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