Einiges kennt man ja schon: Da gibt es den Steckenreitertanz, die Turnierspiele, die Gaukelei - alles samt beliebte Attraktionen beim Neuburger Schloßfest. Doch neben den traditionellen Veranstaltungen finden sich auch bei diesem Spektakel wieder einige Neuerungen sowohl im vollgepackten Programmheft, als auch beim Angebot, das sich nicht im Programm findet. Dabei spielen diesmal sogar „Katzen“ eine Rolle.
Zugegeben, diese Katzen haben weder ein samtiges Fell noch schnurren sie behaglich. Vielmehr handelt es sich dabei um ein mittelalterliches hölzernes Fahrgestell, in dem sich Angreifer verstecken konnten, wenn sie sich einer Burg näherten. So schützten sie sich vor den Bogenschützen der Burgabwehr. Und genau solche Katzen dienen als Inspiration für eine neue Veranstaltung, welche von dem Verein Lagorias Fähnlein zum allerersten Mal überhaupt am Schloßfest angeboten wird. Sie trägt den Namen „Katzenstechen“, eine lose Anlehnung an das Neuburger Fischerstechen sozusagen. Nur stoßen sich die Teilnehmer in diesem Fall nicht in die Fluten der Donau. Vielmehr treten die besten Kämpfer aus acht Schloßfestgruppen gegeneinander an und treffen im Museumsgarten aufeinander. Das „Katzenstechen“ darf bei freiem Eintritt besucht werden.
Beim Neuburger Schloßfest gibt es jetzt ein „Katzenstechen“
Wer danach direkt neben dem Stadtmuseum nach einer weiteren Attraktion sucht, findet ein neues Angebot in der Mimen-Minnen-Narren-Bühne am Bischof-Simpert-Platz. Dort hat Noppe Heine beim vergangenen Schloßfest zum ersten Mal eine Improvisationsbühne getestet. Nun ist sie also fest integriert, wer etwas darbieten möchte, kann sich spontan auf einer großen Schiefertafel eintragen, die sich neben der Bühne befindet. Gezeigt werden dürfen kreative und künstlerische Darbietungen wie Gesang, Theater, musikalische Einlagen, allerlei Gaukelei und vieles mehr.
Und natürlich nutzt auch das Brückenkollektiv seine neue Heimat in der Altstadt, um beim Schloßfest kreativ zu werden. Gegenüber vom Schloss wird es daher zum ersten Mal die sogenannte „Heilschenke“ geben. Dort ist jeder richtig, der sich von gefährlichen Krankheiten wie Goldmangel oder Herzschmerzen heilen lassen möchte. Und auch dem Besucher gänzlich unbekannte Leiden werden mit sicherer Hand identifiziert. Zur Genesung gibt es Heiltränke (drei verschiedene, mit Prosecco, Wasser und unterschiedlichen Sirupen). Wer außerdem am Vorabend zu tief in den Becher geblickt hat, erhält bei der Schänke des Brückenkollektivs jeden Tag in den ersten drei Stunden zu den Öffnungszeiten einen heilenden „Katerus“ (Shot) sowie kalte Tücher für Nacken und Gesicht. Bei wirklich schweren Leiden können zudem Tarotkarten und Runensteine helfen, wodurch die Geister und das Universum mit einbezogen werden. Und wenn alle Stricke reißen, gibt es in der „Heilschenke“ natürlich auch noch den universellen Heilstein, der durch Handauflegen göttliche Hilfe verspricht.
Neuburger Brückenkollektiv betreibt beim Schloßfest „Heilschenke“
Weniger erfreulich dürfte eine Neuerung sein, welche den Weggang eines beliebten Fieranten bedeutet. Wer sich an der Amalienstraße auf Höhe der Provinzialbibliothek befand, wurde bei den vergangenen Spektakeln gewohntermaßen von dem Duft gegrillter Garnelen und scharfer Pilze empfangen. Doch Vanessa van Delft hat sich mit ihrem Stand aus dem Schloßfest zurückgezogen. Dennoch wird sicherlich für jeden Geschmack der Besucher etwas dabei sein, denn unter den Wirten gibt es diesmal neue Gesichter, wie das Schloßfest-Komitee bei der jüngsten Mitgliederversammlung bestätigte.
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